Der Sektmarktführer Rotkäppchen-Mumm hat einen neuen Chef. Zum Vorsitzenden der Geschäftsführung wurde der 43-jährige Christof Queisser berufen, wie der Beirat der Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien GmbH am Montag mitteilte. Queisser tritt seien Posten zum 1. August 2013 an. Der langjährige Unternehmenschef Gunter Heise hatte sich Ende April zurückgezogen. Er ist jetzt Vorsitzender des Beirats.
Heise betonte am Montag, mit Queisser werde der geplante Generationswechsel umgesetzt. Er hatte schon zu Jahresbeginn bekanntgegeben, dass er sich vom Chefposten zurückziehen will. Bei seinem letzten großen öffentlichen Auftritt zur Bekanntgabe der Jahresbilanz 2012 hatte er gesagt, es sei an der Zeit, Platz zu machen.
Heise hatte nach der Wiedervereinigung die Freyburger Rotkäppchen-Sektkellerei zusammen mit anderen leitenden Mitarbeitern von der Treuhand gekauft und damit vor dem Aus gerettet. Gesellschafter ist auch der Getränkespezialist Harald Eckes. Durch den Zukauf der Marken Mumm, Jules Mumm und MM Extra, sowie Geldermann katapultierte sich Rotkäppchen an die Spitze des deutschen Sektmarktes.
Queisser bringt den Angaben zufolge große Management-Erfahrungen aus der Markenindustrie mit. Zuletzt war er Vorsitzender der Geschäftsführung der Zimbo Gruppe. Davor war der Diplom-Betriebswirt unter anderem bei Unilever und Tengelmann tätig. In der Tengelmann-Gruppe sammelte er auch Erfahrungen als Manager im Bereich Sekt, Wein und Spirituosen.
2012 verkaufte Rotkäppchen-Mumm 240,4 Millionen Flaschen Sekt, Wein und Spirituosen. Der Umsatz stieg um 2,9 Prozent auf 855,6 Millionen. Rotkäppchen-Mumm will künftig auch stärker im Ausland wachsen. Im Blick sind China, Russland und Kanada. Die Rotkäppchen-Mumm Sektkellereien produzieren in Hochheim am Main und Eltville am Rhein (Hessen) die Sektmarken Mumm, Jules Mumm und MM Extra.
Aus Breisach am Rhein (Baden-Württemberg) kommt die Edelmarke Geldermann. Im thüringischen Nordhausen werden Spirituosen hergestellt. Am Hauptsitz im sachsen-anhaltischen Freyburg wird Rotkäppchen-Sekt produziert. Die Gruppe hat insgesamt 444 Mitarbeiter. dpa