Gerd Stodden starb am Mittwoch beim Fitnesstraining auf dem Laufband an Herzversagen. Er hinterlässt seine Frau Brigitta, eine Tochter und zwei Söhne. Sohn Alexander hatte ihm bereits in den vergangenen Jahren im Weingut zur Seite gestanden.
Gerd Stodden war ein Großer, ein Rotwein-Riese, seine Weine gehören zu den besten des Landes. Seine burgundergleichen Roten zählen zu den maskulinsten in Deutschland, voller Tannine, Struktur und Kraft - und immer mit einer vergnüglichen Eleganz.
Wir sahen uns das letzte Mal am 24. August vergangenen Jahres in Berlin. Zusammen mit unseren Frauen saßen wir im Restaurant Reinstoff und sprachen bei einer Magnum Breuer Brut über Gott und die Welt. Gerds unnachahmlicher Humor und seine frankophile Bodenständigkeit füllten das Restaurant. Gerd erinnerte mich in seiner Art immer an Gerard Depardieu.
Wir tranken biodynamische Weine aus Spanien und Gerd wetterte gegen einige Stinker im Glas. Das sei unsauber gearbeitet, auch wenn es beabsichtigt sei. Sein Standpunkt blieb fest.
Stodden war ein Fels, seine Spätburgunder sind Monumente, die aus einem modischen und schnellen Weinmarkt herausragen.
Deutschland hat einen großen Winzer verloren.