Schlosshotel Bühlerhöhe mit neuem Besitzer

Von Peter Zschunke

Nach jahrelanger Unsicherheit hat das Schlosshotel Bühlerhöhe einen neuen Besitzer und soll 2015 wieder eröffnet werden. Zum Abschluss des Insolvenzverfahrens erwarb eine Investorengruppe aus Kasachstan das Anwesen, wie Insolvenzverwalter Ferdinand Kießner am Mittwoch in Bühl mitteilte. Der Käufer will dort nach umfangreichem Umbau erneut ein Fünf-Sterne-Hotel betreiben.

«Wir hoffen, dass das Hotel in früherem Glanze wieder entsteht», sagte der Oberbürgermeister von Bühl, Hubert Schnurr (parteilos), der Nachrichtenagentur dpa. Er begrüße es sehr, dass ein Käufer gefunden sei und nun wieder neues Leben auf der Bühlerhöhe einkehren könne.

Der Kaufpreis wurde bereits in voller Höhe gezahlt, wie Kießner mitteilte. Käuferin ist die zu diesem Zweck neu gegründete Bühlerhöhe Castle Invest GmbH in Baden-Baden. Deren Gesellschafter ist eine Firma aus Kasachstan, die im Besitz internationaler Investoren sein soll. Der Kaufpreis wurde nicht genannt, liege aber deutlich unter 32,5 Millionen Euro. Für diesen Betrag ging die Bühlerhöhe 2010 an einen ukrainischen Geschäftsmann, der dann aber nur 18 Millionen zahlen konnte.

Nun sind zunächst umfangreiche Umbaumaßnahmen geplant. Kießner nannte Investitionen von 25 bis 30 Millionen Euro. Die Neueröffnung des Hotels werde für das Frühjahr 2015 angestrebt. Fünf Mitarbeiter um Hoteldirektor Reto Schumacher sollen übernommen werden. Der Kaufvertrag umfasst auch das nahe gelegene Hotel Plättig sowie weitere Grundstücke.

Zuletzt lagen dem Insolvenzverwalter sechs konkrete Angebote vor. «Wir haben uns dann für den einzigen Interessenten entschieden, der eine sichere Finanzierungsgrundlage darstellen konnte», sagte Kießner der dpa. Er zeigte sich erfreut, dass es mit dem Abschluss des Verfahrens nun möglich sei, alle angemeldeten Insolvenzforderungen zu bedienen - insgesamt mehr als 15 Millionen Euro. Hauptgläubiger ist der Mitbegründer des Software-Unternehmens SAP, Dietmar Hopp.

Die Bühlerhöhe sei ein Aushängeschild für die Stadt Bühl, sagte Oberbürgermeister Schnurr. Er fügte hinzu, entgegen verbreiteter Meinung gehöre das 770 Meter hoch gelegene Anwesen nicht zur Gemarkung Baden-Badens. «Wir schauen jetzt mal, wie sich das weiter entwickelt», sagte Schnurr. Nach den Erfahrungen sei da doch eine gewisse Skepsis angebracht. Bereits am Freitag will der Oberbürgermeister zu einem Gespräch mit den Käufern zusammentreffen.

Das vor rund 100 Jahren erbaute Gebäude war zunächst Offiziersgenesungsheim, dann ein Kurhaus. 1986 erwarb der Unternehmer Max Grundig das Anwesen und ließ es zum Hotel umbauen. 1999 wurde die Bühlerhöhe an Hopp, 2010 dann an den ukrainischen Investor Igor Bakai verkauft. Als dieser den Kaufpreis nur teilweise zahlen konnte, kam im Sommer das Insolvenzverfahren in Gang. dpa

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