Na gut, es ist sicherlich leichter, einen Ball zu mögen, bei dem man viele der Gäste kennt. Immerhin waren beim Semperopernball auch einige, die sonst Berliner Ballatmosphäre schnuppern. Etwa Modedesignerin Nanna Kuckuck, die insgesamt mit drei Kleidern vertreten war.
Doch nicht nur sie war wie die anderen aus der Hauptstadt angereisten, etwas irritiert. Ist man es doch an der Spree gewohnt – egal ob bei Aids-Gala, Bundespresseball oder demnächst wieder beim VBKI-Ball – dass man mit dem Kauf einer Karte alles erledigt hat.
Nicht so in Dresden. Dort kostete zwar die Flanierkarte, mit der man zu allem Überfluss auch erst um 23 Uhr hinein durfte, zwar ebenso wie etwa beim VBKI-Ball 300 Euro. Doch alle Getränke mussten extra bezahlt werden. Wenn man es denn schaffte an einer der völlig überfüllten Bars etwas zu bestellen.
Sei's drum. Dafür schaffte es Catherine Deneuve fast gänzlich unbeachtet in die Oper zu kommen. Später saß sie im Saal und die Frage "Was mache ich hier eigentlich", war ihr deutlich anzusehen. Sie holte sich ebenso wie Königin Silvia von Schweden, Thomas Gottschalk, EU-Kommisionschef José Manuel Barroso und Udo Jürgens den St.-Georgs-Orden ab.
Sozusagen das Leckerli mit dem Dresden zum Ball lockt. Einge Promis waren dann ja aber doch auf dem Roten Teppich zu bestaunen, Was vor allem den Tausenden Dresdnern auf dem Platz vor der Semperoper viel Spaß machte.
Als ich gegen 4 Uhr morgens die Oper verließ, der Platz davor trug deutliche Partyspuren, war klar: die hier draußen hatten richtig Spaß.
Bin dann mal wieder unterwegs