Am Julius-Kühn-Institut für Rebenzüchtung auf dem Geilweilerhof in Siebeldingen (Kreis Südliche Weinstraße) testet die Agrarbiologin Anna Kicherer den "Phenoliner": Hier wurden die Vorrichtungen eines Traubenvollernters durch optische Geräte und ein Geoinformationssystem ersetzt.
"Wir sehen den "Phenoliner" als Testplattform mit der langfristigen Vision, dass auch Winzer sie einsetzen können", erklärte Kicherer während einer Fahrt durch den Weinberg des Instituts. Die Beurteilung von Trauben als klein, groß oder mittel könne mit dieser bildgestützten Technik sehr viel objektiver werden. In der Rebenzüchtung sind solche Informationen von entscheidender Bedeutung, um die Besonderheiten neuer Sorten beurteilen zu können.
"Wenn es um die Entwicklung von genetischen Markern geht, muss man Phänotyp und Genotyp zusammenbringen", sagte Kicherer - also die äußere Erscheinung auf die jeweilige genetische Ausstattung beziehen.
Der "Phenoliner" sei nur eines von mehreren Beispielen für mögliche Effizienzsteigerungen durch digitale Technologien im Weinbau, meint Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut: "Bereits heute kann man nur die gesunden Traubenbeeren nach der Lese mit optischen Systemen aussortieren." In naher Zukunft werde auch der Pflanzenschutz in schwer zugänglichen Steillagen mit Drohnen möglich sein. dpa