Silvester Countdown Der perfekte Jahreswechsel

Silvester sollte ein Spaß sein - ein Tag und eine Nacht voller guter Wünsche und Hoffnungen. Doch wie gelingt der Wechsel ins neue Jahr am besten? Tipps für die Feier in einem Countdown, der ausnahmsweise mal 28 statt nur 24 Stunden umfasst.

Silvester, 8.00 Uhr: Wie lange dauert es noch?

Das kann man mit einem Blick auf die Uhr natürlich schnell selbst ausrechnen. Spannend für Kinder aber sind Countdown-Seiten im Netz. Diese zählen die Stunden und Minuten bis Mitternacht herunter.

Silvester, 10.00 Uhr: Das Funkloch an Mitternacht umgehen

Wer später in der Abgeschiedenheit eines Funklochs oder in einer großen Menschenmenge feiert, sollte schon jetzt an mitternächtliche Grußnachrichten via Smartphone denken. Die Möglichkeit, Nachrichten zeitgesteuert zu versenden, bieten viele Anbieter, Apps oder Dienste an. Wer schon weiß, dass er quasi im Funkloch feiern wird, dem bleibt jedoch oft nur, Grüße vorher bei einem E-Mail-Dienst zu terminieren.

Silvester, 11.00 Uhr: Fleisch marinieren

Fondue oder Raclette an Silvester ist für viele ein Muss - aber oft auch kein Genuss, wenn edle Fleischfilets fade schmecken und das Rind trocken geworden ist. Die Kochbuchautorin Cornelia Schinharl empfiehlt eine orientalische Marinade. Dafür verrührt sie frischen Koriander, Knoblauch, Kreuzkümmel und Paprikapulver mit zwei bis drei Esslöffeln Olivenöl und gibt dazu etwas Saft und den Abrieb einer Zitrone. Fleisch wird darin mindestens eine Stunde eingelegt. Die Marinade eignet sich für Lende, Filet, Putenbrust, Fisch und Garnelen.

Silvester, 12.00 Uhr: Briefkasten checken

In der Regel muss Mietern die jährliche Betriebskostenabrechnung bis zum 31. Dezember zugestellt werden. Hat der Vermieter sie noch nicht geschickt und hält er diese Frist nicht ein, kann er später keine Nachzahlungen fordern, erklärt der Eigentümerverband Haus & Grund.

Ist die Abrechnung erst in letzter Minute fertig, kann der Vermieter das Schreiben persönlich übergeben und sich den Eingang quittieren lassen oder einen Boten mit der Zustellung beauftragen. Er darf das Schreiben jedoch nicht einfach in den Briefkasten des Mieters werfen, wie ein Urteil des Bundesgerichtshofs zeigt (Az.: XII ZR 148/05).

Silvester, 13.00 Uhr: Die Nachbarn vorwarnen

Nachbarn müssen zwar nicht zwingend über die Silvesterparty daheim informiert sein, es gehört aber zum guten Ton. «Es ist allgemein gängig, dass man seine Nachbarn über die geplante Party informiert und um Verständnis bittet. Dann können sie sich seelisch schon darauf einstellen», rät Petra Uertz vom Verband Wohneigentum. Ihr Tipp: «Je nach Verhältnis kann man sie auch zur Feier einladen - selbst wenn man weiß, dass sie nicht kommen.» Mancher zeige sich dann toleranter.

Silvester, 14.00 Uhr: Das Knallen vorbereiten

Später an Mitternacht ist es oft hektisch - und draueßn dazu noch dunkel. Daher ist jetzt die Zeit gekommen, sich in Ruhe und bei Licht die Gebrauchsanleitung von Raketen und Knallkörpern gut durchzulesen.

Feuerwerk der Kategorie F2 darf man nur draußen zünden - in der Regel mit mindestens acht Metern Abstand zu Menschen oder Gebäuden, erklärt die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung (BAM). Bei Kategorie F1 beträgt der Mindestsicherheitsabstand einen Meter.

Wichtig ist ein fester Untergrund. Bei Raketen empfiehlt die BAM, den Leitstab in eine Flasche und dann beides in einen Getränkekasten zu stellen. Alles, was später beim ersten Mal nicht zündet, darf auf keinesfalls erneut gezündet werden, warnt das Deutsche Rote Kreuz.

Silvester, ab 15.40 Uhr: Der Klassiker: «Dinner for One» schauen

«Cheerio Miss Sophie!» - der Fernsehsketch «Dinner for One» aus den 1960er Jahren ist für viele ein fester Bestandteil an Silvester.

Erstmals läuft die Originalversion um 15.40 Uhr, und zwar im Ersten und im NDR. Weitere Ausstrahlungen folgen später am Tag sowie in der Neujahrsnacht in diesen beiden Programmen sowie in anderen dritten Programmen der ARD-Anstalten. Auch auf Streamingdiensten findet man den Sketch, Gebühren können möglich sein.

Silvester, 17.00 Uhr: Die Katze ins Haus holen

Freigänger-Katzen sollte man in der Silvesternacht lieber im Haus behalten. Ohnehin gilt es bei Vierbeinern, sie keinesfalls in dieser lauten Nacht alleinzulassen oder gar zum Knallen von Böllern auf die Straße mitzunehmen. Stattdessen gilt es, die Fenster zu schließen und das Tier zu trösten, rät Kristina Berchtold vom Münchner Tierheim.

Silvester, 18.00 Uhr: Das Feuerwerk beginnt

Hören Sie schon das erste Knallen? Einzelne Raketen und Knallkörper starten sicher schon den ganzen Tag über, erlaubt ist das aber noch nicht überall. Zwar dürfen grundsätzlich vom 31. Dezember von 0.00 Uhr an bis 1. Januar um 24.00 Uhr Feuerwerkskörper der Kategorie F2 gezündet werden - also Raketen, Knallkörper, Verbundfeuerwerk, Batterien und Römische Lichter. Die genauen Uhrzeiten legen aber Städte und Gemeinden fest. Oft ist 18.00 Uhr der offizielle Beginn.

Silvester, 19.00 Uhr: Schaumwein nicht zu kühl stellen

Acht bis zehn Grad kühl und nicht kälter sollte Schaumwein serviert werden - sonst wird der Geschmack beeinflusst, erläutert Romana Echensperger, Sommelière aus München. Und wessen Gäste sich über etwas zu wenig Prickeln beschweren, für den hat die Expertin folgende  Information: Prickeln blende oft nur über lausige Qualitäten hinweg.

Silvester, 22.00 Uhr: Ruhiger feiern

Die Partymusik muss nun unter Umständen leiser gestellt werden. Das Gesetz macht beim Thema Nachtruhe keine Ausnahme für bestimmte Tage wie Silvester. Wann Nachtruhe ist, legt zwar jedes Bundesland selbst fest. Üblich ist aber, dass es von 22.00 bis 6.00 Uhr im Haus und für Nachbarn ruhig sein soll, sagt Petra Uertz vom Verband Wohneigentum.

Silvester, ab 23.30 Uhr: Wo darf man knallen?

Spätestens jetzt muss man sich überlegen, wo man böllern will und kann. In unmittelbarer Umgebung von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Seniorenheimen dürfen keine Feuerwerkskörper gezündet werden.

Auch nah an besonders brandempfindlichen Gebäuden ist das nicht erlaubt. Manche Städte verbieten Feuerwerk und Böller in bestimmten Bereichen. Böllern innerhalb von Gebäuden ist klar zu gefährlich, und auch auf Balkon und Terrasse ist zu wenig Platz: Raketen könnten sich verirren, warnt Sebastian Bartels vom Berliner Mieterverein.

Silvester, 23.50 Uhr: Bin ich im WLAN?

Wer unbedingt gleich Silvestergrüße über sein Smartphone übermitteln möchte, sollte im WLAN sein. Denn in den ersten Minuten des neuen Jahres sind vor allem in Ballungsgebieten die Netze teils überlastet - und auf dem Land sitzt man mitunter im Funkloch. Handyanrufe sind dann unmöglich, Messenger-Nachrichten lassen sich nicht verschicken.

Wer seine Grüße ganz schnell telefonisch loswerden will, hat mit dem Festnetztelefon - sofern vorhanden - immer noch die besten Karten.

Neujahr, 0.15 Uhr: Wenn beim Böllern etwas passiert ist

Diesen Tipp brauchen Sie hoffentlich nicht! Falls doch: Bei leichten Verbrennungen empfiehlt das Rote Kreuz, die betroffene Fläche kurz mit Leitungswasser zu kühlen. Ist der verbrannte Bereich größer als eine Handfläche, sollte man ihn hingegen nicht kühlen, sondern gleich den Notruf 112 wählen. Das gilt auch dann, wenn ein Verletzter größere Mengen an Blut verliert oder sich jemand an den Augen verletzt hat. Dann am besten beide Augen verbinden, rät das Rote Kreuz - so kann man vermeiden, dass sich das verletzte Auge bewegt.

Neujahr, 1.00 Uhr: Feuerwerk endet

Wie lange Feuerwerkskörper gezündet werden dürfen, legen viele Städte individuell fest - häufig gilt 1.00 Uhr am 1. Januar als Zeitgrenze.

Neujahr, 11.00 Uhr: Mit dem Aufräumen beginnen

Schon wach? Wer keine Party gegeben hat, darf sich noch mal umdrehen.

Gastgeber dagegen fangen an mit dem Sortieren. Sektflaschen gehören dann in den entsprechenden Altglascontainer. Sind die Flaschen bunt, kommen sie ins Grünglas, erläutert die Initiative der Glasrecycler.

Dort können am ehesten andersfarbige Gläser landen, ohne dass der Recyclingprozess beeinträchtigt wird. Abgebrannte Feuerwerkskörper, Mehrschussbatterien und Böller müssen im Restmüll landen.

Auch Pappröhren oder Mehrschussbatterien aus Pappe gehören nicht ins Altpapier, da sie durch das Abfeuern mit chemischen Rückständen verschmutzt werden, erläutert der Verband kommunaler Unternehmen.

Neujahr, 12.00 Uhr: Nach dem Auto sehen

Manchem Autofahrer brummt nun auch ohne Alkohol am Vorabend der Schädel - nämlich dann, wenn ihr Auto in der Nacht beschädigt wurde.

Betroffene sollte den Schaden aus verschiedenen Perspektiven fotografieren und ihren Kfz-Versicherer umgehend informieren, rät der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft. In erster Linie haftet zwar der Verursacher. Doch wenn der sich nicht ausmachen lässt, können Geschädigte ihre Ansprüche bei ihrer Autoversicherung geltend machen - wenn man eine Teil- oder Vollkaskoversicherung hat. dpa

Kater an Neujahr - Wissenschaft auf der Suche nach dem Gegenmittel

Ausgelassene Stimmung, Böller und Feuerwerk gehören zum Jahreswechsel genauso wie das Gläschen Sekt. Wenn es aber mehr wird, droht an Neujahr der Kater. Wie kann dem begegnet werden? Wissenschaftler haben sich manch angeblichem Rezept gewidmet.

Wer mit einem Kater ins neue Jahr startet, ist krank - richtig krank. Das ist gerichtlich festgestellt. Symptome wie Müdigkeit, Übelkeit und Kopfschmerz lägen außerhalb der natürlichen Schwankungsbreite des menschlichen Körpers, urteilten die Richter des Frankfurter Oberlandesgerichtes. Werbung mit dem Versprechen, diese alkoholbedingten Leiden zu lindern, sei deshalb für Lebensmittelprodukte nicht zulässig.

Der Katzenjammer nach einer durchzechten Nacht gehört zu den Krankheiten, die regelmäßig keiner ärztlichen Behandlung bedürfen.

Dennoch nehmen sich immer wieder Wissenschaftler der Thematik an - etwa um die Wirksamkeit von Hausmitteln und Nahrungsmitteln, die die Symptome schnell lindern sollen, zu überprüfen.

So verabreichten koreanische Forscher einer Gruppe von 25-jährigen Männern erst 100 Milliliter Whiskey und dann eine Wasserlösung mit rotem Ginseng. Eine Kontrollgruppe bekam nach dem Whiskey ein wirkungsloses Placebo. Bei der Ginseng-Gruppe verringerte sich der Alkoholgehalt im Blut deutlich schneller - und damit auch das Risiko eines üblen Katers.

Indische Wissenschaftler führten jüngst Tests mit Dutzenden Lebensmitteln durch - allerdings spürten sie dem Abbau von Alkohol durch Enzyme im Reagenzglas nach. Ihr Ergebnis: Ein Mix aus Birne, Limettensaft und Kokosnusswasser kann möglicherweise helfen, den Kater zu überwinden. Eine Beimischung von Gurke und Tomate könnte den Effekt noch verstärken, heißt es in der Studie - schmecke aber nicht.

Schon seit Jahrtausenden suchen Heilkundler nach einem Mittel gegen die Folgen von Alkoholexzessen. Der britische Medizinhistoriker Vivian Nutton entdeckte bei der Entzifferung eines fast 2000 Jahre alten Papyrus, dass die alten Ägypter wohl auf einen Strauch, die Torfgränke (Chamaedaphne), setzten. Zum Kranz gewunden wurden die Zweige demnach um den Hals gelegt, um «trunkene Kopfschmerzen» zu bekämpfen. Etwaige Erfolge sind nicht überliefert.

Wenn schon kein Allheilmittel gegen Kater gefunden ist - bestätigt die Forschung dann wenigstens die nicht so ganz geheimen Rezepte zur Prävention? Mitnichten.

«Bier auf Wein, das lass' sein. Wein auf Bier, das rat' ich dir» - Forscher der Universität Witten/Herdecke haben diesen prominenten Rat zur Katervermeidung mit einem feuchtfröhlichen Experiment als Mythos entlarvt. Ihre Erkenntnis: Für den Kater spielt es keine Rolle, in welcher Reihenfolge man Bier und Wein in sich hineinschüttet. Die Teilnehmer der Studie tranken an zwei verschiedenen Abenden zunächst nur Wein oder Bier und wechselten bei 0,5 Promille Alkohol im Blut auf das jeweils andere Getränk. Für den Morgen danach machte das keinen Unterschied. «Wir haben eindeutig gezeigt: Das Sprichwort stimmt nicht - zumindest für Weißwein und Lagerbier», sagt der Mediziner Kai Hensel, der das Experiment in Witten geleitet hat.

Wohl aber macht es einen Unterschied, was man trinkt. Ein Experiment von US-Forschern zeigte: Bourbon verursacht einen heftigeren Kater als Wodka. Die Wissenschaftler führen das darauf zurück, dass Bourbon einen rund 37-fach höheren Anteil an sogenannten Kongeneren hat - das sind chemische Substanzen, die bei der Gewinnung von Alkohol entstehen.

Ob an Silvester oder bei anderen Feiern: Die Abwägung zwischen Genuss jetzt und Leiden später muss jeder für sich treffen. «Am Ende des Tages ist das Katerempfinden aber natürlich subjektiv, denn es ist ja eine Form von Schmerz», sagt Wissenschaftler Hensel dazu. dpa