St. Wolfgang und Corona Stornierungswelle

Die Zahl der Corona-Infektionen im Touristenort in St. Wolfgang in Oberösterreich ist um achtzehn auf 62 gestiegen. Wie die Behörden am Montagabend berichteten, sind von mehr als 1000 Tests bereits rund 98 Prozent ausgewertet. Am Nachmittag, als die Zahl noch bei 53 lag, war nur ein Gast unter den Betroffenen. Die überwiegende Mehrheit der Infizierten seien Mitarbeiter, berichtete Christine Haberlander, die Gesundheitsministerin des Landes Oberösterreich. Der betroffene Gast stamme aus Österreich, sagte Tourismuschef Hans Wieser.

Als Ausgangspunkt der Infektionen gelten Feiern junger Saisonmitarbeiter auch nach der Sperrstunde um 1 Uhr morgens. «Es gibt von unserer Seite keine Vorwürfe. Als junger Mensch geht man nicht um ein Uhr ins Bett», so Wieser.

Insgesamt sind nach seinen Angaben 15 Betriebe betroffen. Der Ort hat knapp 200 Beherbergungsbetriebe und 2700 Gästebetten. Zwei Bars hätten unmittelbar nach Bekanntwerden der ersten positiven Fälle von sich aus geschlossen, hieß es. Zudem ordneten die Behörden am Samstagabend für die örtliche Gastronomie eine Sperrstunde ab 23.00 Uhr an. Nach den Worten Wiesers sind zum jetzigen Zeitpunkt weder Betriebsschließungen noch die Schließung des Ortes angedacht.

Die Bekanntheit des Ortes entpuppe sich nun als Fluch, sagte die Besitzerin eines betroffenen Hotels am Montag im ORF-Radio. Wären die Fälle in einer weniger bekannten Urlaubsregion aufgetreten, hätte sich niemand dafür interessiert, meinte sie. Es häuften sich die Stornierungen. «Das Telefon läuft heiß», sagte sie dem Sender «OE24».

Gäste, die aus den betroffenen Hotels abreisten, sollen nun nach den Worten von Wieser auf einem Auskunftszettel einige zusätzliche Fragen zu ihrem Aufenthalt beantworten. Dieser Zettel müsse aber entgegen anderslautenden Berichten nicht mitgenommen oder gar beim Verlassen des Ortes vorgezeigt werden. Die Stimmung im Ort unter den Geschäftsleuten sei eher verhalten. Sie schwanke zwischen Optimismus und Zweifeln, ob sich die Lage schnell wieder entspanne.

Einen Vergleich zur Situation im österreichischen Ischgl im März, das zeitweise als Hotspot der Corona-Verbreitung galt, wiesen die Verantwortlichen strikt zurück. Bei Bekanntwerden des ersten Falls habe man sofort mit den Tests begonnen, hieß es. «Wichtig ist, dass man einen Überblick über die Infektionsketten hat», sagte Haberlander. dpa

Zahl der Corona-Fälle in St. Wolfgang bleibt zunächst bei 62

Die Zahl der Corona-Infektionen im Touristenort St. Wolfgang in Oberösterreich bleibt zunächst bei 62 Fällen. Nach Angaben des Landes sind seit Dienstag alle mehr als 1000 Tests vom Wochenende ausgewertet. Unter den positiv Getesteten seien 56 Mitarbeiter, drei Gäste aus Österreich und drei Jugendliche aus der Umgebung.

Jetzt gehe es darum, die Situation in St. Wolfgang zu stabilisieren, sagte die oberösterreichische Gesundheitsministerin Christine Haberlander. «Dabei sind wir nach heutigem Stand auf einem guten Weg.»

Als Ausgangspunkt der Infektionen gelten Feiern junger Saisonmitarbeiter. Betroffen sind den Angaben zufolge 17 Betriebe. Zwei Bars sind geschlossen. Die Sperrstunde wurde zunächst bis 2. August von 1.00 Uhr auf 23.00 Uhr vorverlegt.

Im Bundesland Oberösterreich galt zudem bereits vor dem Corona-Cluster in St. Wolfgang Maskenpflicht im öffentlichen Raum. Personen, die sich im Zeitraum vom 15. Juli bis jetzt in einem der betroffenen Betriebe oder längere Zeit in der Region mit mehreren Personen in engerem Kontakt aufgehalten haben, wird geraten, ihren Gesundheitszustand genau zu beobachten. dpa