Sicher wäre Balthasar Neumann noch stolzer auf seine Kellerkonstruktion gewesen, wenn er bei seiner Planung um 1720 geahnt hätte, dass einmal schottischer Whisky seinen Weg in den Staatlichen Hofkeller findet. Genau das ist jedoch vor wenigen Tagen geschehen. Doch wie kam es dazu? Die Whiskyfässer wurden vom Würzburger Start-Up "Glentaste" aufwendig aus den schottischen Highlands importiert, nachdem sie dort bereits knapp neun Jahre lang reiften. Aufgrund der teils sehr alten schottischen Gesetze ist dies jedoch mit großen Hürden verbunden.
Nach dem Eintreffen in Deutschland lagerte der Whisky noch etwa ein Jahr in der Rhön. Anschließend wurde der Whisky in ganz besondere, kleinere Fässer umgefüllt in denen vorher z.B. Portwein aus Portugal lagerte. Diesen Prozess nennt man "Finishing", denn der Whisky wird so am Ende seines Reifeprozesses nochmals veredelt und vollendet. Hierfür wurde ein ganz besonderer Ort gesucht. Solch ein Ort, der gleichermaßen beeindruckend wie klimatisch perfekt ist, befindet sich im Herzen Würzburgs. Und so fand der Whisky, der inzwischen bereits knapp zehn Jahre alt ist, letztlich seinen Weg in den Rotweinkeller des Staatlichen Hofkellers. Dieser nennt sich Rotweinkeller, da dort aufgrund der vergleichbar hohen Temperaturen nur Rotwein lagern kann.
Hadrian Bromma von Glentaste dazu: "Wir sind wahnsinnig stolz und glücklich, dass unser Whisky in den heiligen Hallen des Hofkellers reifen darf. Neben dem tollen Ambiente sind auch die Bedingungen im Rotweinkeller des Hofkellers ideal. Auch wenn man das vorher nie so genau sagen kann, bin ich mir sicher, dass das Ergebnis der Hammer sein wird!" Nächstes Jahr ist auch eine "Wein trifft Whisky"-Verkostung angedacht. Diese Verkostung wird im Veranstaltungskalender des Staatlichen Hofkellers, sowie unter www.glentaste.de, zu finden sein. Bis dahin darf der Whisky in seiner neuen Umgebung zur Ruhe kommen und an einem der tollsten Orte in Würzburg zu einem ganz besonderen Tropfen reifen.