Juan Amador hat bereits am 29. Oktober 2012, also noch vor der Verkündung der aktuellen Michelin-Sterne am 7. November, Insolvenz für die Amador AG angemeldet. Das Insolvenzeröffnungsverfahren läuft, eine vorläufige Insolvenzverwalterin wurde bestellt und das Restaurant Amador in Mannheim soll geöffnet bleiben.
Mit der Amador AG wollte Juan Amador in das internationale Geschäft einsteigen. Bislang versuchte kein anderer 3-Sterne-Chef in Deutschland seine Präsenz im Ausland auszubauen. Auf der Homepage wird stolz verkündet: "Juan Amador hat innerhalb von 3 Jahren die drei Sterne des renommierten Guide Michelin erkocht und ist einer der wenigen deutschen Köche mit nennenswerter internationaler Bedeutung."
In Zusammenarbeit mit der Hotelgruppe Rotana sollten über einen Zeitraum von zehn Jahren fünf Restaurants unter dem Namen Amador von Singapur bis New York eröffnet werden.
Aber was ist daraus geworden? Nun, frühere Projekte in Moskau und Berlin scheiterten früh. Restaurants in Abu Dhabi, Dubai, Amman und Doha waren geplant, auf der Homepage steht nur noch das Restaurant Heritage der Rotana in Bukarest.
Amador sah sich bereits in der Rolle eines Markenbotschafters mit Beraterverträgen und Filialen auf der ganzen Welt. Auf Augenhöhe mit Ducasse und Gagnaire - geblieben ist davon nichts.
Erwähnenswert bleibt, dass im Impressum der Amador AG der Vorstand der Amador AG allein aus Juan de la Cruz Amador Perez besteht und der Aufsichtsrat nicht nominiert ist, eher ungewöhnlich für eine AG.
Niko meint: Amador ist sicher ein charmanter Spitzenkoch. Aber wer hat ihm den Floh ins Ohr gesetzt, eine Aktiengesellschaft zu gründen, die international agieren soll? Das Projekt ist wohl am Größenwahn gescheitert, Juan Amador wohl an seiner Naivität. Jetzt muss er sich auf das Kerngeschäft im Mannheimer Restaurant konzentrieren, damit er zumindest diesen Standort für seine 16köpfige Mannschaft retten kann. Wir wünschen dazu viel Erfolg!