Thomas Cook Insolvenzanträge Alle updates

update: Jetzt stellt auch die Deutsche Thomas Cook Insolvenzantrag

Kunden können Reisen weiter nicht antreten

Kunden der deutschen Tochter des insolventen britischen Touristikkonzerns Thomas Cook können auch am 25. und 26. September ihre Reisen nicht antreten. Das sagte ein Sprecher der Thomas Cook GmbH am Dienstag auf Anfrage. Sie werden den Angaben zufolge weder von Airline noch Hotel als Gast akzeptiert. Nach Hause fliegen können Pauschalreisegäste nach Angaben von Airlines wie geplant. Bereits am Montag und Dienstag konnten Kunden, die mit der deutschen Thomas Cook gebucht hatten, nicht zur ihrem Urlaubsziel starten. Der Verkauf von neuen Reisen bleibt gestoppt. Die Tochter mit den Marken Thomas Cook, Neckermann, Öger Tours, Air Marin und Bucher Reisen ist nicht insolvent und führt derzeit Gespräche auf allen Ebenen.

Condor hofft weiter auf Staatskredit - Verbraucherschützer für Hilfe

Nach der Pleite des britischen Reisekonzerns Thomas Cook hofft der deutsche Ferienflieger Condor weiter auf staatliche Finanzspritzen. Zuletzt war offen, ob die Bundesregierung der bisher profitablen Fluggesellschaft einen Überbrückungskredit gewährt. Das könnte möglicherweise verhindern, dass Condor im Sog der Insolvenz des Mutterkonzerns Thomas Cook ebenfalls in Schräglage gerät.

Verbraucherschützer appellierten an die Bundesregierung, den beantragten Kredit an die Fluggesellschaft zu gewähren. Auch Flughafenbetreiber hoffen auf den Fortbestand der Airline. Zuvor hatten Gewerkschaften von der Bundesregierung gefordert, Condor zu unterstützen, um die 4900 Arbeitsplätze bei der Airline zu erhalten. Dagegen lehnt der Steuerzahlerbund staatliche Hilfen für Condor ab.

Condor fliegt vorerst weiter. Die Airline hatte bereits kurz nach den gescheiterten Verhandlungen des Mutterkonzerns Thomas Cook mit möglichen Geldgebern einen Überbrückungskredit bei der Bundesregierung beantragt. Es geht dem Vernehmen nach um rund 200 Millionen Euro, um Liquiditätsengpässe zu verhindern. Die hessische Landesregierung hatte ergänzende Hilfe für die Gesellschaft mit Sitz in Frankfurt in Aussicht gestellt.

Beflügelt wurden Spekulationen über einen Verkauf von Condor oder zumindest Teilen an die Lufthansa. Hintergrund dürfte dabei auch sein, dass nach EU-Recht Staatshilfen nur zulässig sind, wenn das betroffene Unternehmen dauerhaft überleben kann. Lufthansa wollte sich bisher nicht dazu äußern. Im Mai hatte Europas größte Airline ein vorläufiges Kaufgebot für Condor abgegeben; besonders deren Langstreckengeschäft schien für die Lufthansa attraktiv.

«Die Bundesregierung sollte Condor unterstützen, schon aus Gründen der Gleichbehandlung», sagte der Vorstand des Verbraucherschutz Bundesverbands (vzbv), Klaus Müller, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Erfahrung mit einem solchen Kredit sei gut, sagte Müller und verwies auf das Beispiel Air Berlin. Die insolvente Airline zahlte jüngst ihre letzte Kreditrate zurück.

Der Flughafenverband ADV begrüßte, dass Condor den Flugbetrieb trotz der «schwierigen Situation versucht aufrechtzuerhalten». Die heimische Luftverkehrswirtschaft könne es sich nicht leisten, eine weitere deutsche Airline zu verlieren: «Dem deutschen Ferienflieger sollte eine faire Chance zum langfristigen Weiterbetrieb gegeben werden», forderte der Verband.

Verbraucherschützer Müller forderte zugleich eine Absicherung von Kunden, die individuelle Flugreisen buchen. Wie bei Pauschalreisen müsse auch bei Individualreisen jedes Flugticket über eine verpflichtende Insolvenzversicherung abgesichert sei. Dass die Absicherung bei Pauschalreisenden mit Thomas Cook ausreicht, um alle Ansprüche zu decken, hält Müller für fraglich. Statt des derzeit geltenden Höchstbetrags von 110 Millionen Euro, zu dem sich Pauschalreiseanbieter gegen eine Insolvenz absichern können, fordert Müller als neuen Höchstbetrag mindestens 250 Millionen Euro.

Auch in der europäischen Hotel- und Tourismusbranche ist die Sorge groß. Die Pleite von Thomas Cook könnte allein die Hoteliers auf der griechischen Insel Kreta zwischen 80 Millionen und 100 Millionen Euro kosten, wie der Präsident des Hotelier-Verbands in Heraklion auf Kreta, Nikos Chalkiadakis, dem Nachrichtensender Skai sagte.

Bulgarien befürchtet nach Aussage der Regierung in Sofia «ernsthafte Schwierigkeiten» für die dortige Tourismusbranche. Auch die Sommersaison 2020 werde davon betroffen sein, warnte Tourismusministerin Nikolina Angelkowa. Thomas Cook bringe im Sommer zwischen 350 000 und 450 000 Touristen an die bulgarische Schwarzmeerküste. Nach Angaben der britischen Botschaft in Sofia hielten sich zuletzt rund 2500 Kunden von Thomas Cook in Bulgarien auf.

Am Montagabend gab die Tochtergesellschaft Thomas Cook Airlines Scandinavia in Schweden und Norwegen bekannt, Flüge an diesem Dienstag wieder aufzunehmen. Auch andere skandinavische Töchter, darunter Tjaereborg, Globetrotter und Spies, würden den Betrieb fortsetzen, hieß es weiter. Weil sie unabhängige und profitable Teile der Gruppe seien, könnten sie «mit Hilfe unserer Banken, Gläubiger und Bürgen den Betrieb fortsetzen», sagte der Geschäftsführer von Thoma Cook Nordeuropa, Magnus Wikner. Erwartet wurde, dass Kunden in Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden wieder zu und von ihren Urlaubszielen fliegen könnten. dpa

Auch deutsche Touristen in Cook-Hotel auf Sizilien gestrandet

In einem Hotel des Reisekonzerns Thomas Cook in Italien sind zahlreiche Touristen gestrandet. Rund 200 Briten, Deutsche und Franzosen warteten in der Unterkunft auf weitere Informationen, sagte eine Mitarbeiterin des Hotels «Sentido Acacia Marina» in dem sizilianischen Ort Marina di Ragusa am Montag. «Wir haben die Nachricht aus den Medien erfahren.»

Die Touristen seien «nicht wütend, aber sie warten wie wir auf Informationen», sagte die Frau, die ihren Namen nicht öffentlich machen wollte. Die meisten der Gäste kämen aus Großbritannien und Deutschland. Unklar sei, ob sie ihren Urlaub fortsetzen könnten. dpa

50 000 Touristen nach Thomas-Cook-Pleite in Griechenland gestrandet

Allein in Griechenland sind nach der Pleite des Reisekonzerns Thomas Cook etwa 50 000 Touristen gestrandet. Das sagte Tourismusminister Charis Theocharis am Montag dem griechischen Fernsehsender Skai. Es liefen bereits Maßnahmen, um die Menschen zurück in die Heimat zu bringen. Dies geschehe unter anderem in Abstimmung mit der britischen Regierung, die eine gewaltige Rückholaktion angekündigt hatte. «In den nächsten Tagen werden voraussichtlich 22 000 Thomas-Cook-Kunden abreisen», sagte Theocharis.

Auf Kreta, wo sich fast die Hälfte der betroffenen Touristen aufhält, wurden derweil Hoteliers informiert, dass die Kunden zu den geplanten Zeiten abfliegen würden. Es sei nicht nötig, dass sich die Menschen panisch zu den Flughäfen aufmachten, berichtete Skai. Stattdessen sollen die Rückflüge zu den gleichen Zeitpunkten stattfinden wie ursprünglich geplant.

Sorgen bereiten den Hoteliers vor allem die noch ausstehenden Zahlungen des Konzerns. «Es wird unvermeidlich zu Ausfällen kommen», sagte Theocharis. Sein Ministerium wolle einen Plan ausarbeiten, damit Griechenland nach dem Zusammenbruch des Unternehmens keine Marktanteile verliere. dpa

Thomas Cook Pleite: Was müssen Reisende jetzt tun?

Der britische Touristikkonzern Thomas Cook hat einen Insolvenzantrag gestellt. Von der Pleite betroffen sind etwa 600 000 Touristen, darunter Zehntausende Deutsche. Was betroffene Urlauber tun können.

Die Pleite des britischen Reiseunternehmens Thomas Cook schlägt hohe Wellen: Auch bei den deutschen Töchtern sind die Folgen zu spüren. Reisen mit Abreisedatum 23. und 24. September könnten nicht mehr durchgeführt werden, erklärte die Thomas Cook GmbH mit Sitz in Oberursel am Montag. Zudem werden den Angaben zufolge zum jetzigen Zeitpunkt keine Reisen mehr verkauft.

Derzeit will das Tochterunternehmen letzte Optionen ausloten.

«Sollten diese scheitern, sehen wir uns gezwungen, für die Thomas Cook GmbH, Thomas Cook Touristik GmbH und Bucher Reisen & Öger Tours GmbH und möglicherweise auch weiterer Gesellschaften Insolvenzantrag zu stellen», heißt es auf der Homepage.

Derzeit sind 140 000 Touristen mit deutschen Reiseveranstaltern von Thomas Cook im Urlaub. Zudem seien «für Reisen mit Abreisen heute und morgen rund 21 000 Gäste gebucht», teilte die Thomas Cook GmbH auf Nachfrage mit. Wichtige Fragen und Antworten:

Was bedeutet die Situation für Reisende?

Wer mit dem insolventen Reiseveranstalter in den Urlaub gestartet ist, muss jetzt möglicherweise seine Koffer packen - und zwar auch, wenn der Urlaub eigentlich noch einige Tage dauern sollte. «Die Reise ist jetzt eigentlich vorbei», erklärte Reiserechtler Paul Degott aus Hannover.

Der Grund: «In dem Moment, in dem der Hotelier kein Geld mehr von dem Leistungserbringer, also Thomas Cook, bekommt, wird er auch die Leute nicht mehr beherbergen und verpflegen wollen.» In jedem Fall sollten Betroffene jetzt klären, wie es für sie weitergeht.

An wen sollten sich Betroffene wenden?

Wer im Urlaub ist, sollte sich erst einmal an seine Reiseleitung wenden. «Die gibt es ja immer noch», sagt Degott. «Da gibt es vielleicht schon Vorgaben, wie man die Reise jetzt zu Ende bringt.» Nicht ratsam sei es, auf eigene Faust eine Ersatzunterkunft oder einen Rückflug zu buchen. Möglicherweise bekomme man diese Kosten nicht erstattet.

Im Falle einer Insolvenz auch der deutschen Töchter, greife zunächst die Insolvenzversicherung. Diese sei dann für die weiteren Schritte der Ansprechpartner. «Jeder, der eine Reise bucht, bekommt eine Reisebestätigung», erklärte Degott. «Auf der Reisebestätigung ist ein Sicherungsschein, der gesetzlich vorgeschrieben ist und auf dem Sicherungsschein steht die Insolvenzversicherung des jeweiligen Veranstalters.»

Was ist, wenn mein Urlaub erst in ein paar Tagen startet?

Auch hier gilt: Erstmal auf den Veranstalter zugehen, entweder direkt oder über das Reisebüro, in dem gebucht wurde. Betroffene sollten konkret fragen, ob die Reise wie geplant stattfinden könne oder es eventuell eine Erstattung der Reisekosten gebe. «Eigentlich ist hier der Veranstalter derjenige, der erklären muss, weil er hat Geld genommen, er hat Verpflichtungen übernommen und die kann er jetzt nicht mehr erfüllen», sagte Degott. Der Veranstalter müsse sich kümmern.

Gibt es Anspruch auf Schadenersatz?

Das ist unter Experten umstritten. Urlaubern, die ihre Reise am heutigen Montag oder am Dienstag nicht antreten können, steht Schadenersatz wegen entgangener Urlaubsfreuden zu, erklärte Reiserechtlerin Sabine Fischer-Volk aus Berlin.

Nach Ansicht von Paul Degott gibt es aber nicht automatisch Schadenersatz wegen nutzlos aufgewendeter Urlaubszeit. «Ich glaube, das ist an dieser Stelle nicht vorgesehen.» Entstandene Zusatzkosten könnten allerdings seiner Ansicht nach möglicherweise bei der zuständigen Insolvenzversicherung geltend gemacht werden. dpa

Das Reise-Unternehmen Thomas Cook schreibt auf seiner Homepage:

"Die Verhandlungen zur geplanten Rekapitalisierung der Thomas Cook Group plc sind gescheitert. Daher sieht sich die Thomas Cook GmbH gezwungen, auf Notgeschäftsführung umzustellen. Die Durchführung von Reisen mit Abreisedatum 23. und 24. September kann nicht gewährleistet werden. Jeglicher Verkauf von Reisen ist gestoppt.

Wir loten derzeit letzte Optionen aus. Sollten diese scheitern, sehen wir uns gezwungen, für die Thomas Cook GmbH, Thomas Cook Touristik GmbH und Bucher Reisen & Öger Tours GmbH und möglicherweise auch weiterer Gesellschaften Insolvenzantrag zu stellen.

Wir werden Gäste mit Abreisen am 23. und 24. September baldmöglichst kontaktieren. Bitte sehen Sie davon ab, selbst in unseren CallCentern anzurufen.

Der Veranstalter Aldiana ist von dieser Insolvenz nicht betroffen.

Buchungen der folgenden Veranstalter sind von den Insolvenzanträgen nicht betroffen.
Kunden der unten aufgeführten Veranstalter werden gebeten, sich bei Fragen, die ihre Reise betreffen, direkt an den jeweiligen Veranstalter zu wenden.

  • - Dertouristik Gruppe (Dertour/Meiers/ITS/JAHN)
  • - FTI-Gruppe (5vor Flug/BigXTRA/FTI)
  • - Schauinsland Reisen
  • - TUI-Gruppe
  • - LMX Reisen
  • - VTOURS
  • - AMEROPA
  • - Alltours (inkl Byebye)
  • - ETI Reisen
  • - LTUR
  • - TROPO
  • - OLIMAR
  • - HLX