Seine Küche ist asiatisch geprägt. Sein Stammhaus «Tim Raue» in Kreuzberg, in dem es um die Interpretation chinesischer Aromen geht, ist im französischen Restaurantführer «Guide Michelin» mit zwei Sternen ausgezeichnet. Auch der «Gault Millau» bescheinigt ihm Weltklasse.
Im April öffnete Raue im Hotel «Adlon» am Brandenburger Tor sein zweites Restaurant. Es heißt «Sra Bua» (Lotusteich) und soll für eine thailändisch und japanisch ausgerichtete Küche stehen. Auch im Prenzlauer Berg hat er ein Restaurant.
Der Berliner Raue war früher mal Mitglied in einer Kreuzberger Straßengang, er hat sich zum Spitzenkoch hoch gearbeitet. Seine Ausbildung absolvierte er in mehreren Berliner Restaurants. Wichtige Station auf dem Weg nach oben war das «Swissôtel» am Kurfürstendamm.
Raue führt ein so preußisches Regiment, dass ihm seine Kollegen mal einen kleinen Höllenhund geschenkt haben, der in der Küche steht. Geschäftsführerin ist seine Frau Marie-Anne. Privat kocht er nicht.
Das ist bei Köchen ähnlich wie bei vielen TV-Schauspielern, die zu Hause nicht fernsehen. Wenn sich Raue überhaupt daheim an den Herd stellt, dann für Jack-Russell-Hündin Shirley.
Wird es am Mittwoch für den Präsidenten vielleicht den gerade obligatorischen und für Amerikaner exotischen weißen Spargel geben? So ist es, dem Vernehmen nach wird Beelitzer Spargel mit Saiblingskaviar, Kabeljau mit Schmorgürkchen und Königsberger Klopse mit Rote Beete gereicht - nicht gerade ein typisches Tim Raue Essen.
Der Aperitiv: Riesling Sekt von Dreissigacker
Weißwein: 2012 Sauvignon Blanc Kaitui von Markus Schneider, Pfalz (Niko hofft, es ist der sensationelle Fume)
Rotwein: 2009 Spätburgunder Wunderwerk von Dreissigacker
Dessertwein zum Bienenstich: 2011 Rieslaner Beerenauslese von Dreissigacker
Als Gastgeschenk gibt es den 2011 Piesporter Goldtröpfchen Spätlese, Schlossabfüllung Reichsgraf von Kesselstatt, den 59er hatte es bereits im Menü für John F. Kennedy am 24. Juni 1963 beim Bundespräsidenten gegeben - siehe Menükarte unten. Gunnar Tietz aus dem first floor hatte vergeblich versucht, die Originalweine noch zusammen zu tragen - es gab sie nicht mehr auf den Weingütern. GW/dpa