Tocos vs Hawesko Angebot an Aktionäre offiziell bis Weihnachten

update: Die Deutsche Schutzgemeinschaft für Wertpapierbesitz (DSW) rät den freien Aktionären des Hamburger Weinhändlers Hawesko ab, das jüngste Übernahmeangebot anzunehmen. Der Aktionär Detlev Meyer mit seiner Toco-Beteiligungsgesellschaft (29,5 Prozent) will zum entscheidenden Ankeraktionär werden und bietet 40 Euro je Anteilsschein.

Dieser Preis sei nicht angemessen, teilte die DSW in Düsseldorf mit. «Herr Meyer will hier die Kontrolle erwerben, ohne dafür eine nennenswerte Prämie zu zahlen», sagte DSW-Geschäftsführer Marc Tüngler. Die Aktionäre haben für ihre Entscheidung bis zum 22. Dezember Zeit. Die Hawesko-Aktie lag am Dienstag im Börsenhandel (Prime Standard) bei rund 42 Euro.

Die Aktionäre des Weinhändlers Hawesko haben bis zum 22. Dezember Zeit, das Übernahmeangebot der Beteiligungsgesellschaft Tocos anzunehmen. Das geht aus den am Freitag veröffentlichten Angebotsunterlagen hervor, nachdem die Finanzaufsicht Bafin das Angebot freigegeben hat.

Tocos-Gesellschafter Detlev Meyer bietet den Anteilseignern 40 Euro je Aktie und will zum entscheidenden Ankeraktionär bei Hawesko werden. Bislang hält er 29,5 Prozent der Anteile. Meyer hat angekündigt, die Dividende zu senken, um mehr Kapital für Investitionen und Expansion zur Verfügung zu haben.

Meyer will seine Ziele gemeinsam mit dem bisherigen Management umsetzen. Das äußerte sich in einer ersten Reaktion skeptisch zu der Offerte. «Der Hawesko-Vorstand ist nach erster Einschätzung der Ansicht, dass der Angebotspreis von 40 Euro nicht dem tatsächlichen Wertpotenzial entspricht», heißt es in einer Mitteilung vom Freitag.

Eine offizielle Stellungnahme werde der Vorstand nach einer detaillierten Analyse innerhalb von zwei Wochen abgeben. Bis dahin empfehle der Vorstand den Aktionären, keinerlei Maßnahmen zu ergreifen.

An der Hawesko-Spitze steht Alexander Margaritoff, Sohn des Unternehmensgründers und mit 30 Prozent der Anteile bislang größter Aktionär. Das Tocos-Angebot ist nicht an eine Mindestanzahl von Aktien geknüpft und wird nach Meyers Angaben nicht erhöht. dpa