Tourismus Falsche Hotelbewertungen

Fälschungen und Werbetexte auf Bewertungsportalen für Hotels & Co. sind für Kunden schwer zu entlarven. «Gefälschte Bewertungen werden nicht von Idioten geschrieben», sagt Tobias Arns, Social-Media-Experte beim IT-Verband Bitkom.

Grundsätzlich sollten Reisende bei allzu geschliffenen Formulierungen oder auffälliger Lobhudelei skeptisch werden. Manchmal bauen Fälscher aber auch gezielt Rechtschreibfehler ein, um den Text authentischer wirken zu lassen, warnt Arns.

Ein Hinweis auf echte Bewertungen können angehängte Fotos sein. Für die meisten professionellen Fälscher sei es nämlich zu aufwendig, jeden Eintrag zu bebildern, erklärt Arns. Wer bei der Urlaubsplanung Bewertungsportale nutzt, sollte daher am besten verschiedene Quellen zurate ziehen und Urteilen nicht blind vertrauen. «Je teurer die Reise, desto mehr Rechercheaufwand sollte man betreiben», sagt Arns.

Generell bemühen sich Bewertungsportale wie Tripadvisor, Booking.com oder Holidaycheck darum, Fälschungen zu erkennen und zu löschen. Neben solchen Portalen sollte man aber auch die Webseite des betreffenden Hotels besuchen, um sich ein besseres Bild machen zu können. Das gilt vor allem für kleinere Unterkünfte, die auf den großen Portalen gar nicht vertreten sind.

Wichtig ist generell die Anzahl der Bewertungen: Mindestens ein Dutzend Einträge sollten es laut Arns schon sein, um einen realistischen Eindruck zu bekommen. Denn je mehr Bewertungen es gibt, desto eher werden Extreme relativiert. Deshalb lohnt es sich auch, Schilderungen anderer Gäste genau zu lesen.

Manche Urlauber reagieren nun einmal empfindlicher als andere und kritisieren vielleicht Dinge, die für andere gar kein Problem sind. Statt nur die Bewertung in Zahlen oder Sternchen anzusehen, sollten Urlauber daher immer auch den zugehörigen Eintrag lesen, rät Arns. dpa