Traube Tonbach feiert Harald Wohlfahrt 40 Jahre Herdjubiläum

Zu Ehren des dienstältesten deutschen Dreisterners kochten gleich sechs seiner erfolgreichsten Schüler aus der Vergangenheit und Gegenwart. Für den besonderen Anlass kehrten die Drei-Sterne-Köche Klaus Erfort aus Saarbrücken, Christian Bau aus Perl-Nennig und Thomas Bühner aus Osnabrück sowie die zweifach besternten Kollegen Silvio Nickol aus Wien und Lokalmatador Jörg Sackmann aus Baiersbronn an ihre einstige Ausbildungsstätte im Tonbachtal zurück.

Traube Tonbach feiert Harald Wohlfahrt, Foto © Traube Tonbach

Neben den angereisten Gastköchen gratulierten auch Wohlfahrts langjähriger Stellvertreter Torsten Michel und Pâtissier Pierre Lingelser aus der Schwarzwaldstube mit einem Gang im Gala-Menü. Ganz im Zeichen des eindrucksvollen Lebenswerks würdigten die Festredner des Abends seine vielfältigen Auszeichnungen im In- und Ausland, darunter das Bundesverdienstkreuz am Bande und die Höchstbewertungen in allen relevanten kulinarischen Publikationen seit über 24 Jahren.

Traube Tonbach feiert Harald Wohlfahrt, Foto © Traube Tonbach

Alexander Bonde, zuständiger Tourismusminister für Baden-Württemberg, bezeichnete Wohlfahrt als Leitstern für die Gastronomielandschaft, der ohne jegliche Starallüren zum Star geworden sei. Martin Keppler, Geschäftsführer der IHK Nordschwarzwald, betonte insbesondere seinen prägenden Einfluss und die Vorbildrolle für den Nachwuchs.

Traube Tonbach feiert Harald Wohlfahrt, Foto © Traube TonbachDie Karriere des Ausnahmekochs im Baiersbronner Feinschmeckerhotel begann am 1. April 1976. "Harald Wohlfahrts erster Posten als junger Koch war Chef-Entremétier in der Küche unseres Stammhauses", erinnert sich Traube-Inhaber Heiner Finkbeiner in seiner Dankesrede zum Auftakt des Abends.

Die heutige Wirkungsstätte des Jubilars, die vielfach ausgezeichnete Schwarzwaldstube, befand sich damals noch in der Umbauphase. Doch Finkbeiner erkannte das große Talent seines Neuzugangs und ließ ihn gleich zur Eröffnung 1977 ins neue Gourmetrestaurant des Hotels vorrücken. 1980 wird Wohlfahrt mit gerade einmal 24 Jahren Küchenchef und verteidigt sogleich den zweiten Stern seines Vorgängers.

Die Zwischenbilanz zum Jubiläum verdeutlicht das große Talent: "Was Harald Wohlfahrt seither in der Traube Tonbach anrichtete, ist bekannt und kaum gebührend zu würdigen. Wenn ich nur das Bedeutsamste von dem zitieren würde, was mir am Herzen liegt und was in den vielen Jahren über ihn geschrieben worden ist, bekämen wir alle das geplante Menü erst morgen zum Frühstück", so der Hotelier über seinen mittlerweile langjährigsten Wegbegleiter im Traube-Team und ergänzt: "Wann kann man als stolzer Arbeitgeber schon mal einem so höchst verdienten Mitarbeiter zu 40 Erfolgsjahren im selben Unternehmen gratulieren - und noch dazu in unserer von Fluktuation geprägten Branche."

Traube Tonbach feiert Harald Wohlfahrt, Foto © Traube Tonbach

Mit der Rückendeckung aus dem Familienunternehmen und dem nötigen Freiraum entfaltete Wohlfahrt sein Können und erreichte die höchsten Meriten seiner Zunft. Die Schwarzwaldstube wurde zu einer der ersten Gourmetadressen Europas und zur Kaderschmiede für Nachwuchstalente.

Traube Tonbach feiert Harald Wohlfahrt, Foto © Traube Tonbach

Besonders stolz ist der 60-jährige auf seine Schüler. Kein anderer deutscher Spitzenkoch hat so viele besternte Köche mit ausgebildet oder als Mentor begleitet wie der Grand Chef aus dem Tonbachtal - mehr als 70 Michelin-Sterne sind es mittlerweile. "Der kulinarische "Wohlfahrtsstaat" mit ausgezeichneten Ehemaligen reicht von der Ostsee bis zum Bodensee, vom Saarland bis Sachsen, plus Außenposten in Wien, St. Gallen, Basel und Lüttich", veranschaulicht Heiner Finkbeiner den Verdienst seines Küchenchefs. "Neben dem Zuspruch meiner Gäste ist das für mich stets die schönste Bestätigung meiner Arbeit", bekräftigt Wohlfahrt zum Ende der Gala, bei der er ausnahmsweise einmal selbst als Gast im Publikum saß. "Deshalb freue ich mich auch darauf, möglichst schnell wieder Anzug gegen Kochjacke tauschen zu können, um weiter das zu tun, was ich am liebsten mache: Kochen.