Weihnachtsmärkte in Bayern

Die berühmten Weihnachtsmärkte in Nürnberg und München bekommen zunehmend Konkurrenz von kleineren Christkindlesmärkten in Bayern. Die weniger großen und unbekannteren Weihnachtsmärkte Bayerns würden bei internationalen Gäste immer beliebter, sagt die Sprecherin der Regensburger Tourismus-Gesellschaft, Olivia Hernández. «Nürnberg ist vielen zu voll.»

Von diesem Freitag an locken bayernweit hunderte Weihnachtsmärkte mit Glühweinduft und Tannengrün die Besucher an. Statt mit einem großen Namen wollen viele kleinere Märkte mit einem besonders romantischem Ambiente glänzen.

Einen Hauch von Bergweihnacht wollen die Weihnachtsmärkte im Allgäu und in Oberbayern verbreiten - auch wenn der Schnee dazu noch fehlt. Der größte Weihnachtsmarkt im Allgäu findet vor dem Rathaus in der historischen Altstadt Kemptens statt. Die Nachbarstadt Kaufbeuren lockt mit dem «größten echten Adventskranz der Welt» - mit einem Durchmesser von neun Metern und zwei Meter großen echten Wachskerzen.

Im oberbayerischen Freilichtmuseum Glentleiten lockt am ersten Adventswochenende ein Christkindlmarkt mit handgefertigten Produkten. In den warmen Stuben der alten Bauernhäuser erklingt Adventsmusik.

Plätzchenduft und Weihnachtsmusik liegen auch in Unterfranken in vielen Städten und Dörfern in der Luft. An diesem Freitag wird in Würzburg zwischen der Marienkapelle und dem Falknerhaus der Weihnachtsmarkt seine Tore öffnen. Klein, aber fein geht es in den ländlichen Regionen Unterfrankens zu. Im mittelalterlichen Ortskern von Sommerhausen verteilt sich der Weihnachtsmarkt auf die historischen Häuschen und Winzerhöfe. «Hier gibt es nicht den typischen Budenmarkt, sondern kleine romantische Marktbereiche in den Innenhöfen und Gewölbekellern», sagte Susanne Müller, Geschäftsführerin des Tourismusverbandes Fränkisches Weinland.

In Regensburg gilt der romantische Weihnachtsmarkt auf Schloss Thurn und Taxis als besonders schön - allerdings müssen Besucher hier Eintritt zahlen: fünf Euro unter der Woche und sechs Euro an den Wochenenden. Für den Markt, der schon an diesem Donnerstag beginnt, ist auch der Schlossgarten zugänglich und mit Fackeln erleuchtet. Er ist sonst nur zu den Schlossfestspielen im Sommer geöffnet.

Gloria von Thurn und Taxis lässt es sich außerdem nicht nehmen, vor fürstlicher Kulisse die Weihnachtsgeschichte vorzulesen. Die Stadt erwartet wieder einen Besucheransturm. «Die Weihnachtszeit ist auf jeden Fall eine Hauptsaison bei uns», sagt Tourismussprecherin Hernández.

Eine Sonderstellung unter den bayerischen Weihnachtsmärkten nimmt seit alters her der Nürnberger Christkindlesmarkt ein. Mit seinen traditionell gehaltenen Marktständen inmitten der mittelalterlichen Altstadt lockt das «Städtlein aus Holz und Tuch» jährlich rund zwei Millionen Besucher aus aller Welt an. «Lebkuchen ist eine in Nürnberg entstandene und gewachsene Tradition, Glühwein ein uraltes Nürnberger Wintergetränk.

Und auch ein von den Bürgern ausgewähltes Christkind gibt es nur in Nürnberg», betont die Leiterin der Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg, Vvonne Coulin. Um dieses zu sehen, kommen viele Besucher von weit her: Allein bei der Eröffnung am Freitagabend werden sich Zehntausende auf dem Hauptmarkt drängen.

Anziehungspunkt für Weihnachtstouristen aus aller Welt ist auch der Münchner Christkindlmarkt. Die Landeshauptstadt lockt mit ungewöhnlicher Vielfalt: Im ganzen Stadtgebiet gibt es mehr als 20 kleinere und größere Märkte; der traditionsreichste ist der auf dem Münchner Marienplatz - zu Füßen eines mit 2500 Lichtern geschmückten Christbaums. dpa