Bei einer solchen Quote würde mit den dadurch zunehmenden Leergut-Fahrten das LKW-Aufkommen für den Getränkebereich um 37 Prozent ansteigen, wie es in einer am Donnerstag veröffentlichten Studie im Auftrag des Verbandes heißt. «Das sind 2850 LKW mehr - jeden Tag», teilte der Verband mit. Umgerechnet käme das einer Menge von 400 000 Tonnen CO2 gleich, wie ein Sprecher auf Nachfrage mitteilte.
Seit dem 1. Januar 2019 gilt in Deutschland das Verpackungsgesetz, das unter anderem eine sogenannte Mehrwegquote von 70 Prozent festschreibt.
Der Verband kritisierte insbesondere den aus seiner Sicht hohen Anteil der Individualflaschen im Markt. Diese könnten nur von einem Unternehmen benutzt werden. «Im Extremfall muss eine Individualfalsche (Mehrweg) zur Wiederbefüllung leer von Hamburg nach München gefahren werden», so der Verband. Nach Angaben des Verbandes ist der Anteil an Individualflaschen im gesamten Mehrwegsystem zwischen 2012 und 2017 von 33 auf 43 Prozent gestiegen.
Recycling-Experte Thomas Fischer von der Deutschen Umwelthilfe stellt jedoch klar: «In diesen 43 Prozent sind auch Gastrogebinde eingerechnet, die gar keinen Sortieraufwand produzieren und dem Verbraucher nicht angeboten werden.»
Auch für die in der Studie genannten Zahlen zum gesteigerten Verkehrsaufkommen durch die Mehrwegquote gibt es Kritik von der Deutschen Umwelthilfe: «Mehrwegflaschen werden ganz überwiegend regional vertrieben - das gilt auch für Individual-Mehrwegflaschen.
Es kann deshalb nicht angenommen werden, dass LKW mit Mehrweggetränken die deutschen Autobahnen verstopfen», heißt es. Im Vergleich zu Mehrweg würden Einweg-Plastikflaschen und Getränkedosen nur an wenigen Standorten abgefüllt und von dort aus nach ganz Deutschland transportiert. dpa