Wein-Skandal Staatsanwaltschaft ermittelt

update: 6 Millionen Liter Wein gesperrt

In der Kellerei sollen laut Staatsanwaltschaft Weine auf drei unterschiedliche Weisen ordnungswidrig verschnitten worden sein: Weine aus verschiedenen Anbaugebieten, in verschiedenen Qualitätsstufen und in Bio- und Nicht-Bio-Qualität sollen zunächst vermischt, hinterher aber als sortenrein oder als Wein aus einem bestimmten Anbaugebiet vermarktet worden sein. Es gehe um eine Menge in «Richtung von einer Million Liter», sagte der Ermittler.

Die Ermittlungen waren laut Staatsanwaltschaft bereits Ende 2018 aufgenommen worden, nachdem die Kellerei bei einer Weinkontrolle aufgefallen war. Der Staatsanwaltschaft zufolge soll sie Übermengen, die eigentlich nur noch zu Industriealkohol hätten verarbeitet werden dürfen, in den Verkauf gegeben haben. Dieser Vorwurf spielt nach Angaben der Behörde angesichts der Hinweise auf weitere Gesetzesverstöße nun nur noch eine untergeordnete Rolle.

Ermittelt werde gegen neun Personen, unter ihnen zwei Winzer und der damalige Geschäftsführer der Kellerei, sagte Brandt. «Die Ermittlungen werden sich noch geraume Zeit hinziehen», sagte er. Die Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach ist in Rheinland-Pfalz für Ermittlungen im Weinbau zuständig.

Zuvor hatten die «Allgemeine Zeitung» und Meiningers Weinwirtschaft darüber berichtet. dpa