Der Name „Goldenes Loch“ ist der berühmten Terrassen-Monopollage vis-à-vis des Restaurants gewidmet. Ein Fingerzeig, denn die Schlossweine geben bereits mit ihrer Qualität und Bandbreite die Philosophie des Restaurants vor. „So wie der Wein hier wurzelt, ist auch unsere Regionalküche von den Produkten und Traditionen der unmittelbaren Umgebung geprägt“, sagt Joachim Altvater. Lieferanten, wie die Metzgerei Glasstetter aus Völkersbach, stehen stellvertretend für die heimischen Erzeugnisse mit 1A-Qualität. Aber der Austausch gehe über Schwarzwald und Baden hinaus. Das bringe noch mehr Vielfalt und Geschmack in die Schlossküche, bemerkt Joachim Altvater. So findet der Gast neben bodenständigen Gerichten, wie ein Wiener Schnitzel, auch Lachsforelle mit Rettich und Passionsfrucht oder Geflügel aus dem Elsass auf der Speisekarte. Überraschend für den Gaumen sind die dazu kontrastreichen Saucen, Zutaten und Gewürze, zum Beispiel eine Umami Gemüse-Sauce zum Rinderfilet von der Färse.
Schloss Neuweier ist die Schnittstelle zwischen mondänem Baden-Baden und ursprünglichem Rebland. Dem Trend, Natur und Traditionen erlebbar zu machen, will die Inhaberfamilie Schätzle gemeinsam mit Joachim Altvater mit einem Erlebnis-Konzept, das Schloss und Wein eng verzahnt, begegnen. „Unsere Aufgabe besteht darin, die kulturhistorische Bedeutung von Schloss und Weingut weiterzuführen und zeitgemäß zu interpretieren“, so Robert Schätzle, das ergebe das Gesamtangebot, das verschiedene Zielgruppen anspreche. Bereits jetzt steht fest, dass das Genießer-Restaurant „Goldenes Loch“ ein Pendant mit einem Winzerhof mit etwa 40 Sitzplätzen bekommt. Dafür wird ein ehemaliges Ökonomiegebäude bis Ende des Jahres umgebaut. Auch hier kann der Gast den Schlosswein mit einem ausgezeichneten regionalen Gericht bis hin zum Vesper genießen. Ebenso werde die Infrastruktur mit E-Ladestation und einem größeren Parkplatz unmittelbar vor dem Schlossareal angepasst.
Erlebnis-Konzept Schloss Neuweier
Über das reine Erlebnis hinaus geht die Vermittlung von Geschichte, naturnahem Weinbau und anderen wichtigen Informationen rund um das Schloss Neuweier. „Unsere Ideen reichen von einem pädagogischen Weinlehrpfad, Kräuter- und Terroir-Wanderungen bis hin zu Brennerei kursen“, so Robert Schätzle. Das Schloss, eines der ältesten und bestens erhaltenen Wasser-schlösser Deutschlands, soll aus seinem Dornröschenschlaf geweckt werden. „Wir planen historische Schlossführungen bis hin zu einem kleinen Museum“, sagt Joachim Altvater. „Damit sind wir automatisch mit den Einheimischen und der Region verbunden, was uns sehr am Herzen liegt.“ Teil des Betriebskonzepts sollen auch Kooperationen mit regionalen Erzeugern und die systematische Einbindung von Akteure/-innen aus Neuweier und dem Rebland sein.
Vor dem Hintergrund der märchenhaften Kulisse und der wechselvollen 850 Jahre alten Schloss-Geschichte, lassen sich hier Hochzeiten und Feiern aller Art perfekt umsetzen.
Die Einbeziehung der „grünen Terrasse“ auf dem Gelände unterhalb des Schlossbergs, der Schlossgarten als erweiterte Lounge für Empfänge und Picknicks, die Festräume für Feiern, das Jagdzimmer für Firmenveranstaltungen, der Innenhof für Konzerte, stehe unbedingt an. „Wir stehen in der Verantwortung, das Schloss als Kulturgut zu bewahren“, so Robert Schätzle, die Einbeziehung der Öffentlichkeit sei ein wesentlicher Faktor, damit das Konzept aufgeht. „Deswegen öffnen wir Türen, die bisher verschlossen waren.“ www.schloss-neuweier.de
Hintergrund:
Joachim Altvater, General Manager Gastronomie, Hotel und Events
Seit 1. August 2020 ist Joachim Altvater General Manager im Schloss Neuweier, verantwortlich für Gastronomie, Hotel und den neuen Eventbereich. Eine Mammutaufgabe, auf die sich der 39-Jährige freut und auf die er schon lange gewartet hat. Sein Werdegang beginnt er 2001 grundsolide mit der Ausbildung zum Koch im Rebstock Bühlertal. Später kam der Abschluss zum „Küchenmeister“ dazu. Sein Beruf, unter anderem in der Position des Sous Chefs, führte ihn einmal quer durch Deutschland und rund um die Welt auf Hapag Lloyd-Kreuzfahrschiffen.
Joachim Altvater begleitete als Küchendirektor die Eröffnung des renommierten „Roomers“ in Baden-Baden. Der Wandel vom handwerklich geschickten, kreativ ausgestatteten Koch
zum strategisch arbeitenden Küchendirektor vollzog sich hier auf höchstem Niveau. Als Betriebsleiter verantwortete der gebürtige Heilbronner die operative Leitung im legendären „The Grill“ im Casino Baden-Baden. In der neuen Funktion im historischen Schloss Neuweier schließt sich der Kreis seiner beruflichen Erfahrungen
Robert Schätzle, Schloss- und Weingutinhaber
Robert Schätzle stammt aus einer alteingesessenen Winzerfamilie am Kaiserstuhl und ist mit den Schätzen der Natur groß geworden. Mehr dem Verstand als dem Herzen folgend, studierte er zunächst Biotechnologie. Erst 1999, nach erfolgreichem Abschluss zum Dipl. Ing. Biotechnologe, fiel die Entscheidung, sich wie seine Vorfahren, dem Weinbau zu widmen.
Er begann ein zweites Studium der Önologie an der renommierten Universität Victor Segalen in Bordeaux und schloss es als Diplom Önologe mit Prädikatsexamen ab. Für seine Diplomarbeit wurde Robert Schätzle vom Centre Technique Interprofessionell de la Vigne et du Vin d’Alsace (ITV) mit dem „Martin Viallatte“- Ehrenpreis ausgezeichnet.
Noch während des Studiums sammelte er wertvolle Erfahrungen bei renommierten Weingütern wie Dr. Heger, Zind Humbrecht, Marc Kreydenweiss, Clos du Val und Rollan de By. Es folgte eine sechsjährige Tätigkeit als beratender Önologe für zahlreiche VDP-Weingüter in Baden und im Rheingau. Im Jahr 2012 erwarb Robert Schätzle nicht irgendein Rebland, sondern mit dem traditionsreichen 750 Jahre alten Weingut Schloss Neuweier ein Juwel der Badischen Weinstraße.