Weinlese beginnt außergewöhnlich früh

Schon kommende Woche soll auf Weinbergen bei Worms (Rheinhessen) und in der Pfalz mit der Ernte der ersten Trauben begonnen werden, wie Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut (DWI) mitteilte.

Das wäre seinen Angaben zufolge der früheste Start der Weinlese, der bisher registriert worden ist. Der Reifegrad der Trauben liege derzeit noch vor den Werten des bisherigen Rekordjahres 2003. Hintergrund ist ein ungewöhnlich früher Beginn der Rebblüte.

Zunächst werden Spezialsorten gelesen, um Federweißen herzustellen. Die Hauptlese der bekannteren Sorten wie Müller-Thurgau beginnt dann voraussichtlich Ende August oder Anfang September. «Damit findet auch die Hauptlese zwei bis drei Wochen früher statt als normalerweise», sagte Büscher.

Menge und Qualität der diesjährigen Ernte ließen sich noch nicht beurteilen. Die Voraussetzungen für einen guten Jahrgang seien aber vorhanden. «Nun kommt es auf das Wetter im August an», sagte Büscher.

Auch der Weinberater Arno Becker vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz in Neustadt erwartet nach dem bisherigen Verlauf einen guten Jahrgang: «Eine lange Reifezeit spricht für gute Qualität.» Auch der Ertrag werde für viele Winzer zufriedenstellend sein.

Diejenigen, deren Rebstöcke Anfang Mai Frostschäden erlitten hätten, müssten allerdings erhebliche Einbußen hinnehmen: «Da ist wenig bis nichts an Ertrag zu erwarten.» In Rheinland-Pfalz schädigte der Frost Reben auf rund 10 000 Hektar, vor allem die Sorten Riesling und Dornfelder. dpa