Mit dem frühen Frühling sind die Reben in deutschen Weinbergen ihrer Zeit weit voraus: «Wenn das Wetter mitspielt, dann bekommen wir die früheste Blüte seit Beginn der Aufzeichnungen», sagte der Sprecher des Deutschen Weininstituts, Ernst Büscher, in Mainz.
Er rechnete damit, dass die Reben bereits in der zweite Maihälfte blühen werden. «Das wäre etwa ein Monat früher als 2013», sagte Büscher. Der bisherige Blüh-Rekord stammt von Ende Mai im Jahr 2007. «Es ist wahrscheinlich, dass der Rekord nun geknackt wird.»
Eine frühe Blüte bedeute voraussichtlich auch eine frühe Ernte. «Bei einem normalen Sommer können wir dann davon ausgehen, dass schon Ende August die Hauptlese der frühreifen Sorten beginnt», sagte Büscher. Schon der Austrieb der Reben Anfang April sei etwa drei Wochen früher als üblich gewesen. Weinjahre mit frühem Austrieb seien in der Vergangenheit oft gute Jahre gewesen: etwa 1959 oder auch 2007.
Die Winzer hofften nicht nur auf gute Qualität, sondern auch auf mehr Menge. Mit einer Ernte von 8,4 Millionen Hektolitern flossen 2013 acht Prozent weniger als im langjährigen Mittel in die Fässer. In den Anbaugebieten Mosel, Mittelrhein, Rheingau, Sachsen und Hessische Bergstraße lagen die Ernteverluste sogar zwischen 20 und 29 Prozent. dpa