Wikinger am Gendarmenmarkt Küchenparty im Regent

Wenn man im Internet das Stichwort „Wikingeressen“ eingibt, landet man eher bei rustikalen Suchergebnissen. Da wird etwa in Grotten auf Holzbänken eher einfaches Essen gereicht. In jedem Fall gehört Fisch dazu. Immerhin dass verband die traditionelle Küchenparty im Regent Hotel am Gendarmenmarkt mit dem Thema. Ansonsten war es doch eher wie man es im Haus von Hotelchef Stefan Athmann kennt – edel aber nicht abgehoben, kulturvoll aber nicht aufgesetzt. Wikinger geht also auch anders.

Die Idee zum diesjährigen Thema kam natürlich von Chefkoch Christian Lohse. Immerhin heißt der Gourmettempel dem er vorsteht ja Fischers Fritz. Bei dieser neunten Ausgabe der immer restlos und schnell ausverkauften Party hatte Lohse dann auch noch einige Fischer mehr an Bord geholt. Allen voran den Kopenhagener Allan Schultz, den sicherlich so mancher Gourmetfreund vom einstigen Berliner Davidoff Gourmetfestival kennt. Mit dabei auch Thomas Pasfall von der Insel Fünen.

Er signierte für Lohse sein wunderbares Kochbuch. Schwierig allerdings – das Buch ist nur in Dänisch. Aber Lohse wird die meisten Rezepte auch so kennen und sicherlich mit einem eigenen Pepp versehen, wenn er denn mal das eine oder andere probiert. Neben weiteren dänischen Wikingernachfolgern am Herd waren auch einige Isländer nach Berlin gekommen. Zum Glück ohne die doch eher gewöhnungsbedürftigen Trockenfischvarianten von der Insel.

Botschafter Gunnar Snorri Gunnarsson jedenfalls war glücklich mal wieder Einheimische zu treffen und auch ein wenig einheimisch zu essen: „Es gibt in Berlin leider kein isländisches Restaurant.“ Im Getümmel der übervollen Küche und des Restaurant fanden sich weitere Freunde der guten Küche und des Regent.

Klar – Heinz Horrmann durfte nicht fehlen, Hans Peter Wodarz, der in wenigen Tagen die diesjährige Palazzo-Saison startet, frisch aus Sylt kam Herbert Beltle, der dort zum Champagner-Ritter geschlagen wurde, Berlin oberster Hotelier Willy Weiland, Jo Groebel (wo ist er eigentlich nicht?) und Bundespresseballmacher Alfred Gertler. Markus Herbicht kam direkt aus seinem Schmelzwerk in den Kreuzberger Sarottihöfen. Mit Freunden hatte er dort tagsüber auf seinen Geburtstag angestoßen. „Jetzt habe ich hier im kleine Kreis eine Feier organisiert“, scherzte er.

Übrigens war die Speisenfolge trotz des edlen Regent-Ambientes ohne jeden Schichi. Besonders das frische Brot (Broterbe Gaues), die Butter (Bouton d’Or) und die Wurst (Landfleischerei Koch) seien erwähnt. Zum Dessert La Molina, die vielleicht beste Schokolade der Welt. Viel mehr braucht man eigentlich nicht. Nun ja von ein oder zwei Gläsern Champagner mal abgesehen.

Der kam in diesem Jahr vom kleinen Champagnerhaus De Souza aus Avize. Schade dass dort nur 80.000 Flaschen pro Jahr abgefüllt werden. Aber andererseits bleibt er so exklusiv. Beim Einlass unterhielten sich übrigens schon einige darüber, wann denn wohl im kommenden Jahr die Küchenparty sein wird. Klar – Ende Oktober. Zum zehnten Mal dann und sicherlich bald schon wieder ausverkauft.

Mal schauen was dem Team Lohse/Athmann bis dahin als Motto einfällt.

Bin dann mal wieder unterwegs