Für die Tourismusbranche in Brandenburg geht es stetig voran: Mit 4,6 Millionen Feriengästen (plus 5,9 Prozent) und 12,5 Millionen Übernachtungen (plus 4,9 Prozent) sei im vergangenen Jahr zum elften Mal in Folge eine Rekordmarke erreicht worden, berichtete Wirtschaftsminister Albrecht Gerber (SPD) am Freitag in Potsdam.
Brandenburg sei für Gäste aus ganz Deutschland sowie für ausländische Urlauber, insbesondere aus den Niederlanden und Polen, ein attraktives Reiseland geworden. "Das ist umso bemerkenswerter, da wir weder den Bayerischen Wald noch die Ostsee haben", sagte Gerber. "Als Urlaubsland kamen wir quasi aus dem Nichts."
"Die Tourismusbranche ist in besonderem Maße auf Weltoffenheit, Toleranz und sozialen Frieden angewiesen", betonte der Minister. "Das sieht man an Dresden, das rückläufige Besucherzahlen verkraften muss", meinte er mit Blick auf die islamfeindliche Pegida-Bewegung. Rund 10 000 Unternehmen erwirtschafteten in der Branche in Brandenburg mit 60 000 Mitarbeitern einen Umsatz in Höhe von 4,3 Milliarden Euro.
Die Urlauber wollten in der Mark vor allem "Kultur erleben, Landleben entdecken und Wassertourismus betreiben", sagte der Geschäftsführer der Tourismus-Marketing Brandenburg, Dieter Hütte. Hinzu kämen Wandern und der Radtourismus. Hohen Zuwachs mit einem Plus von 11,2 Prozent auf 1,1 Millionen Übernachtungen verzeichneten die Campingplätze.
Besonders beliebt waren wie im Vorjahr das Seenland Oder-Spree (662 000 Gäste), gefolgt vom Spreewald (653 600) und dem Ruppiner Seenland (526 600). Dank der Bundesgartenschau erreichte das Havelland mit einem Plus von gut 19 Prozent den stärksten Zuwachs bei der Zahl der Gäste. Auch das Lausitzer Seenland konnte sich mit seinen künstlichen Seen über ein Plus von gut 10 Prozent freuen.
Auch auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) vom 9. bis 13. März in der Bundeshauptstadt will Brandenburg auf dem Gemeinschaftsstand mit Berlin das Naturerlebnis in den Vordergrund rücken. Auf der Messe präsentieren sich 36 Aussteller aus Brandenburg und 33 aus Berlin. dpa