Auf den Spuren großer Dichter wandeln und dabei einen herrlichen Blick über Würzburgs Weinberge genießen - das ist nun in Frankens bekanntester Weinlage möglich. Der «Würzburger Stein» hat einen sogenannten Literaturbalkon bekommen. Der liegt hoch über der Stadt und bietet einen beeindruckenden Blick über die Weinberge, die Festung Marienberg und die Innenstadt. Die Aussichtsplattform hoch über den Rebstöcken ist barrierefrei zugänglich.
Am Freitagvormittag ist der «Magische Ort des Frankenweins» offiziell eröffnet werden. Damit gibt es in Franken bereits elf solcher Wein-Wahrzeichen und Anlaufpunkte für Touristen. Jeder hat einen anderen thematischen Schwerpunkt. In Würzburg wird eine Verbindung zur Literatur hergestellt. Auf 13 Vierkant-Stelen sind je nach Blickwinkel die Porträts von Johann Wolfgang von Goethe, Walter von der Vogelweide, Hermann Hesse und Leonhard Frank zu sehen.
So hat beispielsweise Goethe auf seinen Reisen nach Italien auch in Würzburg Halt gemacht und dabei Gefallen am Frankenwein gefunden. Später ließ er sich gar Wein aus Würzburg nach Weimar schicken. Hesse schwärmte ebenfalls nach einem Besuch 1928 von der Stadt und ihren Weinen. Der Minnesänger Vogelweide hat seine letzte Ruhestätte im Lusamgärtchen hinter dem Würzburger Dom und Frank ist kritischer Würzburger Schriftsteller und Drehbuchautor.
Der Literaturbalkon hat rund 250 000 Euro gekostet, sagte Horst Kolesch, Vorsitzender des initiierenden Vereins Stein-Wein-Pfad Würzburg. Etwa 40 Prozent dieser Summe hat der Freistaat Bayern übernommen. dpa