YouGov-Umfrage Mehrheit für Öffnung der Hotels und Restaurants zu Ostern

In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sprachen sich kurz vor der Bund-Länder-Konferenz zur Pandemie-Bekämpfung an diesem Montag nur 30 Prozent dafür aus, die Einschränkungen zur Kontaktvermeidung wieder auszuweiten.

23 Prozent sind dagegen für eine Beibehaltung der noch bis zum 28. März geltenden aktuellen Maßnahmen, 22 Prozent sind sogar für eine Lockerung. 15 Prozent befürworten ein Ende aller Einschränkungen der Freiheitsrechte. Zehn Prozent machen keine Angaben.

Die repräsentative Umfrage unter 2059 Personen wurde vom vergangenen Dienstag bis Donnerstag durchgeführt. Den harten Lockdown mit Schließung vieler Geschäfte, Restaurants, Hotels, Sportstätten und Kultureinrichtungen gibt es nun schon seit mehr als drei Monaten. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder hatten am 3. März eine Öffnungsstrategie beschlossen, die sich an den Infektionszahlen orientiert. Seitdem sind die Zahlen aber in die Höhe geschnellt. Am Montag berät Merkel erneut mit den Ministerpräsidenten, wie es ab dem 28. März weitergehen soll.

Dabei soll es auch um das Gastgewerbe gehen, das in der Öffnungsstrategie bisher kaum berücksichtigt wurde. In einer Woche beginnen in den meisten Bundesländern die Osterferien und die schwer angeschlagene Branche dringt auf Klarheit. Laut YouGov ist eine Mehrheit von 52 Prozent der Befragten dafür, Hotels und anderen Beherbergungsbetrieben die Öffnung unter bestimmten Auflagen wie beispielsweise Hygiene- oder Abstandsregeln wieder zu erlauben. 14 Prozent sind sogar für eine Öffnung ohne Bedingungen. Nur 25 Prozent der Befragten meinen, die Hotels sollten auch in den Osterferien geschlossen bleiben. 9 Prozent machten keine Angaben.

Sogar zwei Drittel der Befragten wünschen sich eine Öffnung von Restaurants, Biergärten, Kneipen und Cafés. 32 Prozent sagen, nur im Außenbereich sollten unter bestimmten Auflagen zu Ostern wieder Gäste bewirtet werden können. Weitere 34 Prozent sind dafür, auch den Innenbereich zu öffnen. 11 Prozent wollen den Gastwirten die Öffnung ohne Auflagen erlauben. Nur 16 Prozent sagen, Restaurants und Kneipen sollten geschlossen bleiben.

Merkel hat die Bevölkerung bereits auf Verschärfungen des Lockdowns eingestellt. Sie wies am Freitag auf die von Bund und Ländern vereinbarte «Notbremse» ab 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in sieben Tagen hin (7-Tages-Inzidenz). «Und wir werden leider auch von dieser Notbremse Gebrauch machen müssen», sagte die CDU-Politikerin. Am Sonntagmorgen lag die Inzidenz bei 103,9 - nach einem Wert von 99,9 am Vortag.

Der Wunsch nach einer Verschärfung ist bei den Wählern der Grünen mit 47 Prozent besonders groß. Dahinter folgen die Anhänger der Linken (37 Prozent), der SPD (35 Prozent) und der CDU/CSU (31 Prozent). Besonders skeptisch werden Verschärfungen von den Wählern der FDP (nur 26 Prozent dafür) und der AfD (nur 25 Prozent dafür) gesehen. dpa

Umfrage: Verbraucher wollen sich nach dem Lockdown etwas gönnen

Fast die Hälfte der Verbraucher in Deutschland (44 Prozent) will sich nach einer Umfrage der Unternehmensberatung McKinsey nach einem Abflauen der Corona-Pandemie etwas gönnen. Bei den unter 25-jährigen Konsumenten liegt der Anteil sogar bei über 60 Prozent, wie aus der Umfrage weiter hervorgeht. Ganz oben auf der Liste der ins Auge gefassten «Verwöhn-Aktivitäten» liegen demnach Reisen und der Besuch von Restaurants oder Bars.

«Wir sehen, dass die Konsumenten nach wie vor in einer Art Wartehaltung verharren. Sicherheit ist ihnen weiterhin wichtig, und die große Mehrheit hält sich an die Regeln. Aber die Sehnsucht nach geselligen Erlebnissen mit Familie und Freunden und die Lust, sich etwas zu gönnen, ist groß», sagt McKinsey-Experte Jesko Perrey.

Die Aktivitäten, nach denen sich die Deutschen der Umfrage zufolge am meisten sehnen, sind Treffen mit Freunden (53 Prozent), Restaurant- und Bar-Besuche (40 Prozent) sowie Zusammenkünfte mit der Familie (38 Prozent).

Trotz Virus-Varianten, Lockdown und Verzögerungen beim Impfen zeigen sich die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland im europäischen Vergleich McKinsey zufolge insgesamt optimistisch. Jeder Vierte glaubt demnach, dass sich die deutsche Wirtschaft in zwei bis drei Monaten wieder erholt. Weitere 60 Prozent erwarteten, dass es sechs bis zwölf Monate dauern werde. Nur 17 Prozent rechneten damit, dass die Covid-19-Pandemie die Wirtschaft dauerhaft belasten werde. dpa