Amsterdam ist ein besonders beliebtes Ziel für Städtereisen in Europa. Die Metropole leidet mit am stärksten unter dem ausufernden Massentourismus - und geht zugleich konsequent dagegen vor. Die Stadt greift zunehmend durch. Für Urlauber bedeutet das einige Einschränkungen. Eine Übersicht:
- Führungen durch das Rotlichtviertel werden untersagt: Ab dem 1. Januar 2020 werden Gruppenführungen durch das Viertel De Wallen verboten, teilte die Stadt Amsterdam jetzt mit. Ab 1. April 2019 sind alle Touren nach 19.00 Uhr untersagt. Die Führungen entlang der Fenster seien den Prostituierten gegenüber nicht respektvoll und verursachten viel Hektik, hieß es von der Stadtverwaltung.
- Reiseleiter brauchen eine spezielle Genehmigung: Besucher sollten genau darauf achten, bei wem sie eine Tour buchen. Denn Führer benötigen in Zukunft eine spezielle Genehmigung, um Touren durchführen zu dürfen. Außerdem wird für Stadtführungen eine zusätzliche Gebühr fällig, ähnlich einer Kurtaxe. Kostenlose Führungen werden in diesem Zuge komplett verboten.
- Abgabe für Kreuzfahrtpassagiere: Wer als Passagier eines Kreuzfahrtschiffes in Amsterdam an Land gehen möchte, muss seit 1. Januar 2019 eine extra Steuer zahlen. Dabei werden pro Tag und Kopf acht Euro fällig. Reedereien legen die Gebühr mittlerweile auf den Kunden um. Einige Anbieter routen ihre Schiffe Berichten zufolge wegen der Steuer komplett um, etwa nach Rotterdam.
- Wer sich daneben benimmt, muss zahlen: Touristen werden - wie auch Einheimische - zur Kasse gebeten, wenn sie Alkohol auf der Straßen trinken. Auch Müll auf die Straßen werfen, lautes Grölen oder Wildpinkeln ist teuer. Ordnungshüter haben praktischerweise direkt Kartenlesegeräte dabei, um kassieren zu können.
- Besucher werden begrenzt: Wenn es auf den Straßen des beliebten Rotlichtviertels sehr voll wird, werden dort schon mal die Straßen gesperrt. Die Stadt misst die Zahl der Besucher im Viertel.
- Keine neuen Touristen-Läden: Bereits seit 2017 unterbindet die Stadt, dass weitere Geschäfte für Touristen eröffnet werden. Dazu zählen etwa Fahrradverleiher, Ticketshops und Besucherattraktionen. Auch neue Fast-Food-Läden oder Eisdielen haben es schwer. dpa