Bayern auf Grüner Woche in Berlin so groß wie nie

Bayern präsentiert sich bei der Grünen Woche in Berlin heuer so groß wie noch nie. Erstmals treten die bayerischen Aussteller bei der nach Veranstalterangaben weltgrößten Messe für Ernährung, Landwirtschaft und Gartenbau in einer eigenen Halle von 2350 Quadratmetern auf, wie Agrarminister Helmut Brunner (CSU) vorab mitteilte.

Damit zieht Bayern zumindest bei der Grünen Woche in der internationalen Staatengemeinschaft gleich mit Ländern wie Frankreich, Österreich und Frankreich, die seit langem eigene Hallen anmieten. Ein Höhepunkt - im Wortsinn - der Bayern-Halle soll ein «echter» fränkischer Weinberg werden, ein weiterer ein vorübergehend in Berlin angelegter Hallertauer Hopfengarten. Die Grüne Woche wird am 20. Januar eröffnet und dauert bis zum 29. Januar.

Im Vordergrund der Messe stehen Lebensmittel, Urlaub und Landwirtschaft. Knapp drei Dutzend Anbieter wollen den Berlinern neben überregional bekannten bayerischen Erzeugnissen wie Leberkäs, Weißwürsten, Brezn und Frankenwein auch weniger bekannte Produkte nahebringen, mit denen nicht einmal in Bayern jeder vertraut ist: Backsteinkäs, Heumilchjoghurt und Erdäpfel-Schopperl.

Agrarminister Brunner will Bayern den Besuchern als «Heimat der Genüsse» empfehlen und erwartet, dass die Bayern-Halle sich zu einem Besuchermagneten entwickelt. Organisiert wurde der Auftritt von der Marketingagentur, des Ministeriums, die Brunner im vergangenen Sommer gründete.

Werbung für Urlaub in Bayern machen 15 regionale Tourismusverbände und Anbietergemeinschaften - vom Zugspitzland bis zur Fränkischen Schweiz. Mitten im Winter soll ein zünftiger Biergarten sommerliche Bayern-Stimmung verbreiten; auf der Bühne treten Musikkapellen und Trachtengruppen mit mehr als 1 000 Mitwirkenden auf. Darüber hinaus sind laut Ministerium Thementage und Mitmachaktionen für die Messegäste geplant - vom Butter- und Käsemachen über die Lese im Weinberg bis zum Filetieren bayerischer Fische. Es gibt eine Schaubäckerei, eine «ProBierBar», eine Milchbar und eine «Ökomeile».

Außerdem werden in der Tierhalle prachtvolle bayerische Zuchtrinder und Schafe zu sehen sein. Bayerische Spitzenrinder stellen sich bei der Bundesfleckviehschau der nationalen Konkurrenz. Brunner will seinen Besuch in Berlin nutzen, um nationale und internationale Kontakte zu knüpfen: Geplant sind zahlreiche Gespräche mit Agrarministerkollegen aus dem Inland und dem europäischem Ausland. dpa