Kino-, Theater- oder Restaurantbesuche nur noch genesen oder mit Impfpass? Die sogenannte 2G-Regel könnte in Berlin laut dem scheidenden Regierenden Bürgermeister Michael Müller (SPD) bereits ab dem Wochenende oder ab Anfang der kommenden Woche gelten.
«Wir haben ja beschlossen, in welche Richtung es gehen soll, und das wird jetzt formuliert», sagte er am Dienstag im RBB-Inforadio. Der Senat wolle die neuen Vorgaben Mitte der Woche in einer Sondersitzung beschließen, «so dass es gegebenenfalls sogar schon zum Wochenende, spätestens aber Anfang der Woche auch umgesetzt werden kann, und das ist schneller als viele andere Bundesländer, die immer noch zugucken, ob irgendwas von der Bundesebene kommt», sagte Müller.
In welchen Bereichen die 2G-Regel dann konkret gelten soll, ließ Müller noch weitgehend offen. «Es wird in der Gastronomie, es wird dort, wo viele Menschen aufeinandertreffen, bei Veranstaltungen, Kultur, Sport, da wird so etwas auch eine Rolle spielen.» Es müsse aber unterschieden werden zwischen außen und innen.
Eine 2G-Plus-Regel, wonach Geimpfte oder Genesene zum Beispiel für Club-Besuche oder bei Großveranstaltungen zusätzlich noch einen Test vorweisen müssen, strebe der Senat zumindest im ersten Schritt zunächst nicht an.
Mit Blick auf Kontrollen kündigte Müller an, dass Polizei und Ordnungsämter «wieder mehr hingucken und schärfer kontrollieren» würden. Er setze aber auch auf die Eigenverantwortung der Gastronomen: «Wir müssen doch gemeinsam ein Interesse haben, so sicher wie möglich die nächsten Monate zu gestalten», sagte Müller. dpa
Müller rechnet mit Länder-Abstimmung zu Corona in kommender Woche
Berlins scheidender Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) geht davon aus, dass sich die Länderchefs bald wieder gemeinsam über Corona-Maßnahmen abstimmen werden. «Es ist nötig, und ich gehe auch davon aus, dass wir im Laufe der nächsten Woche wieder zusammenkommen werden», sagte Müller am Dienstag im ARD-«Morgenmagazin».
Gerade mit Blick auf grenzüberschreitende Fragen für Arbeitnehmer sei es gut, sich abzustimmen. Allerdings werde es weiterhin regionale Anpassungen in den einzelnen Ländern geben, «weil wir auch bei den steigenden Zahlen ja sehen, dass manche Bundesländer noch besser dastehen als andere», betonte Müller.
Er äußerte Unverständnis über den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), der zuvor die bundesweite Einführung der sogenannten 2G-Pflicht gefordert hatte. «Wenn Herr Söder es wichtig findet, warum tut er es dann nicht? Die Instrumente sind da.»
Der Berliner Senat hatte sich am Montagabend auf eine umfangreiche Ausweitung der 2G-Regel geeinigt, allerdings noch keinen Beschluss dazu gefasst. Wer künftig in der Hauptstadt ins Theater, ins Kino oder ins Restaurant will, müsste dann geimpft oder genesen sein. Ein Test würde nicht mehr reichen. dpa