Berlin zu Pfingsten Restaurants dürfen Terrassen öffnen

Viele Berlinerinnen und Berliner hätten sich mehr gewünscht, aber auf Lockerungen der Corona-Maßnahmen müssen sie noch bis mindestens Mitte nächster Woche warten. Wenn die Sieben-Tage-Inzidenz bis dahin stabil unter 100 liegt und die Bundes-Notbremse nicht mehr greift, soll aber schon bald einiges möglich sein, wie Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) in Aussicht gestellt hat. Am Dienstag lag der Wert in der Hauptstadt bei 93,7, am Montag allerdings noch oberhalb der 100er-Marke.

Müller zufolge könnten bereits ab Mittwoch der Folgewoche (19. Mai) die umstrittenen nächtlichen Ausgangsbeschränkungen wegfallen, nach denen es zwischen 22.00 Uhr und 5.00 Uhr in der Regel nicht mehr erlaubt ist, die eigene Wohnung oder das eigene Grundstück zu verlassen. Darauf hat sich der Senat am Dienstag geeinigt, wie Müller nach der Sitzung mitteilte, ein offizieller Beschluss dazu soll voraussichtlich am Freitag folgen.

- Kultur: Auch für Kulturinteressierte soll es ab dem 19. Mai wieder mehr Angebote geben. Museen, Ausstellungen und Gedenkstätten in Berlin könnten dann wieder öffnen - «natürlich mit entsprechenden Auflagen, Abstandsregeln, Negativtestung», wie Müller betonte.

- Cafés und Restaurants: Die Öffnung der Außengastronomie, «auf die wir alle dringend warten», stellte Müller ab dem 21. Mai in Aussicht. Cafés und Restaurants dürften dann zu Pfingsten nach langer Zeit wieder Gäste bewirten. Sie müssen allerdings einen negativen Corona-Test vorweisen. Ihnen gleichgestellt sind Menschen mit vollständigem Impfschutz und Genesene. Die Planungen für die Feiertage will Berlin mit Brandenburg abstimmen - das Pfingstwochenende müsse man länderübergreifend denken, sagte Müller.

- Sport: Beim Sport sind Erleichterungen für Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre vorgesehen: Sie dürften ab dem 19. Mai wieder in Gruppen mit bis zu 20 Personen trainieren. Ab dem 21. Mai soll es einen weiteren Schritt geben. Dann will der Senat Mannschaftssport auch für Erwachsene erlauben - für Gruppen bis zu zehn Personen. Freizeitfußballer müssen sich etwas einfallen lassen.

- Kontaktbeschränkungen: Lockerungen sind ab dem 19. Mai bei den Kontaktveschränkunge geplant. In Berlin dürfen sich dann wieder bis zu fünf Personen aus zwei Haushalten treffen plus Kinder. Nach der Bundes-Notbremse darf sich ein Haushalt mit höchstens einer weiteren Person treffen, wobei Kinder bis 14 Jahre ausgenommen sind.

- Einkaufen: Müller kündigte an, ab Mitte nächster Woche gelte für den Einzelhandel die Regelung, dass bei Geschäften bis 800 Quadratmtern Fläche 10 Quadratmeter pro Besucher zur Verfügung stehen müssen und bei größeren 20 Quadratmeter.

- Baden gehen: Die Freibadsaison in Berlin könnte schon kurz vor Pfingsten starten. Wenn die Sieben-Tage-Inzidenz bis dahin stabil unter 100 liegt, sei die Öffnung der Strand- und Freibäder mit Hygieniekonzept für den 21. Mai vorgesehen, teilte Müller mit. Details bereitet die Senatsverwaltung für Inneres vor.

- Tourismus: In Berlin sollen ebenfalls ab Freitag vor Pfingsten wieder Stadtrundfahrten und Schiffsausflüge zu touristischen Zwecken mit Terminbuchung und Negativtest erlaubt sein.

- Kitas: Bereits beschlossene Sache ist eine Änderung beim Kita-Betrieb: Schon ab Montag (17. Mai) sollen Berlins Kitas wieder zum sogenannten eingeschränkten Regelbetrieb zurückkehren, wie Müller ankündigte. Das heißt, die Listen von Eltern mit systemrelevanten Berufen spielen für den Betreuungsanspruch dann keine Rolle mehr. Die Betreuungsmöglichkeiten bleiben aber eingeschränkt. Eltern sollen sich mit ihrer Kitas darüber absprechen.

Nach dem Bundesrecht gilt auch in Berlin, dass die Schwelle von 100 Neuinfektionen je 100 000 Einwohnern innerhalb von sieben Tagen an fünf Werktagen in Folge unterschritten werden muss, bevor Lockerungen zwei Tage danach möglich sind. Der erste Tag, für den das infrage kommt, wäre der Mittwoch kommender Woche (19. Mai). dpa

Erste Corona-Lockerungen gelten in Brandenburg ab Mittwoch

In Brandenburg gelten ab Mittwoch erste Erleichterungen bei den Corona-Beschränkungen. Dann soll in den Regionen mit weniger als 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche an fünf Tagen auch wieder Dauercampen erlaubt sein. Ein negativer Schnelltest gilt dann für 24 Stunden, so brauchen Kunden etwa in Geschäften und beim Friseur keinen tagesaktuellen Test mehr. In Hochschulen und Volkshochschulen dürfen bis zu 15 Besucher statt bisher 5 sein.

Ab Freitag vor Pfingsten sollen bei stabilen Corona-Infektionszahlen viele Bürger wieder eine Gaststätte im Freien besuchen und auf Campingplätzen übernachten dürfen. Außerdem sollen die Kontaktbeschränkungen gelockert werden. Dies solle in Landkreisen und kreisfreien Städten mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 100 möglich sein.

Brandenburg lässt dort ab dem 21. Mai auch Theater, Konzerte und Kino im Freien bis zu 100 Teilnehmer zu. Dies hatte die Landesregierung am Dienstag beschlossen.

Die Kulturschaffenden in Brandenburg halten über diese Lockerungen vor Pfingsten hinaus weitere Schritte für notwendig. «Natürlich sehnen alle Kulturschaffenden weitere Öffnungen herbei, die den Live-Kontakt, den unmittelbaren Austausch mit dem Publikum wieder ermöglichen. Open-Air-Angebote - selbst vor kleinerem Publikum mit 50 bis 100 Gästen - sind in diesem Zusammenhang ein willkommener erster Schritt», sagte die Sprecherin des Kulturrats Brandenburg, Julia Diebel, der Deutschen Presse-Agentur. «Wichtig sind aber ebenfalls belastbare Konzepte für Indoor-Veranstaltungen - und zwar nicht nur für den Sommer, sondern darüber hinaus», forderte die Sprecherin. dpa

 

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