Bettensteuer nun auch in Eisenach

Hotelgäste müssen seit Sonntag auch in Eisenach Bettensteuer zahlen. Laut Beschluss des Stadtrates wird von Gästen in Pensionen und Ferienwohnungen 1,00 Euro je Nacht verlangt; in Hotels sind 1,50 Euro fällig, bei Vier-Sterne-Häusern sogar 2,00 Euro. Die Einnahmen aus der umgangssprachlich Bettensteuer genannten Abgabe von schätzungsweise mehr als 300 000 Euro sollen in die Tourismusförderung fließen.

Mit dem Schritt folgt nun auch die Wartburgstadt dem Weg, den schon andere Thüringer Städte wie Weimar, Erfurt, Jena, Suhl und Gera beschritten haben. Dagegen hatte sich etwa der Stadtrat von Gotha gegen eine Bettensteuer entschieden.

Den Hoteliers ist die Abgabe ein Dorn im Auge. «Wieder einmal soll der Gast herhalten, die finanzielle Situation der Kommunen aufzupolieren», kritisierte der Hauptgeschäftsführer des Thüringer Hotel- und Gaststättenverbandes, Dirk Ellinger. Als «ganz besonders erschreckend und rechtlich völlig haltlos» bezeichnete er das Vorgehen, wonach die Höhe der Abgabe an den Einstufungen der Deutschen Hotelklassifizierung festgemacht wird.

Am längsten wird die Bettensteuer schon in Weimar erhoben. Dort wird die Abgabe auf Hotelrechnungen und Eintrittskarten aufgeschlagen und bringt jährlich rund 800 000 Euro ein. Bei kleineren Hotels ist ein Euro pro Zimmer und Nacht fällig, bei größeren Hotels sind es zwei Euro.

In der Landeshauptstadt liegt die «Kulturförderabgabe» bei fünf Prozent des Übernachtungspreises, in Jena und Suhl bei ein bis zwei Euro pro Übernachtung. In Gera müssen Touristen - Kinder bis zwölf Jahre ausgenommen - einen Euro pro Nacht berappen. dpa

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