Das Gebiet des Chianti Classico – zwischen Siena und Florenz – kann auf eine lange Geschichte zurückblicken. Das erste offizielle Dokument mit dem Namen Chianti stammt aus dem Jahre 1398, 1932 wurde der Zusatz «classico» genehmigt seit 1984 ist das Chianti Classico eine DOCG. «Il Gallo Nero», der Schwarze Hahn, ist seit 1924, der Gründung des Consorzio Vino Chianti Classico, das Symbol für Weine aus dem Chianti Classico.
38 Winzer aus dem Chianti Classico kamen am 14. November nach München um ihre Chianti Classico
Annata (Reifezeit mindestens 12 Monate),
Riserva (Reifezeit mindestens 24 Monate und weitere 3 Monate auf der Flasche) und
Gran Selezione (ausschließlich aus Einzellagen, Reifezeit mindestens 30 Monate und weitere 3 Monate auf der Flasche)
dem Münchner Fachpublikum zu präsentieren.
Laut Vorschriften des Consorzio müssen Chianti Classico aus 80 bis 100 % aus Sangiovese bestehen, hinzugefügt dürfen ausschließlich rote Trauben, wie die autochthonen Canaiolo Nero und Colorino, aber auch internationale Sorten wie Merlot und Cabernet Sauvignon. Immer mehr Winzer tendieren dazu die Weine reinsortig aus Sangiovese zu keltern.
Das Niveau der Chianti Classico Weine der 38 anwesenden Winzer war beeindruckend hoch.
Das absolut Spannende bei dieser Verkostung waren die organoleptischen Unterschiede, bedingt durch die unterschiedlichen Terroirs. Nach langjährigen Forschungen kam im Chianti Classico zu dem Entschluss das Gebiet in elf Unterzonen, Unita Geografiche Aggiuntive UGA, einzuteilen. Das aufwändige Projekt wird als Erbe gesehen für die zukünftigen Generationen. Das Gebiet im Herzen der Toskana erstreckt auf einer Fläche von 70.000 Hektar und davon werden auf 6800 Hektar Chianti Classico Weine produziert. Im Schnitt liegen die Weinberge auf einer Höhe zwischen 300 bis 500 Meter ü.d.M., die höchsten Weinlagen befinden sich auf einer Höhe von 700 Meter ü.d.M. Die Bodenbeschaffenheit in diesen elf Unterzonen ist komplex und unterschiedlich und ist, neben anderen Faktoren wie die Lage des Weinbergs, die Nähe zu Wäldern und das Geschick des Winzers, verantwortlich für unterschiedliche Weinstile.
Die elf UGA sind: San Casciano, Greve, Montefioralle, Lamole, Panzano, Radda, Gaiole, Castelnuovo Berardenga, Vagliagli, Castellina, San Donato in Poggio.
Die Besucher hatten die Möglichkeit an thematischen Wine-Walks teilzunehmen mit dem diesjährigen Chianti Classico Botschafter für Deutschland Sebastian Wöll, dem Sommelier Justin Leone und dem Gründer des Münchner Weininstituts Stefan Metzner.
Dass Chianti Classico «der» Wein zum Essen ist, zeigte sich bereits am Vorabend, als im Ristorante Acetaia eine große Auswahl an Riserva und Gran Selezione zu köstlichen kulinarischen Toskaner-Klassikern wie «Pappa al Pomodoro», «Pappardelle mit Wildschweinragout» und «Rinderlende mit Uncinato-Trüffel» gereicht wurde.