Deutsches Weininstitut Beste Rotwein Cuvées

Der Winzerkeller Hex vom Dasenstein aus dem badischen Kappel­rodeck stellte mit der „2017er Cuvée I – Christophe Meyer“ die beste Rotwein Cuvée des DWI-Wettbewerbs. Den zweiten Platz erreichte das Weingut Schenk-Siebert aus Grünstadt in der Pfalz für seine 2017er Cuvée Trio, gefolgt von der badischen Winzergenossenschaft Britzingen Markgräflerland, die mit ihrer 2014er Badenweiler Römerberg Rotwein Cuvée St. Peter als Drittplatzierte aus dem Wettbewerb hervorging.

DWI-Geschäftsführerin Monika Reule betonte im Rahmen der Preisverleihung, dass hierzulande in den letzten Jahren insbesondere im Rotweinsegment ein Trend zu Cuvées festzustellen sei. „Rotweincuvées sind oftmals in der Premiumkategorie der Weinlisten zu finden, wie auch die heute ausgezeichneten Weine zeigen“, so Reule.

Bei der Bundesweinprämierung kann man ebenfalls von einem deutlichen Zuwachs der Cuvées in den Anstellungszahlen sprechen. Sie haben sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt und kommen mittlerweile auf einen Anteil von rund acht Prozent.

Die Cuvée – Oder die Kunst einen Wein zu komponieren

Die Herstellung einer Cuvée ist die Kunst, aus verschiedenen Weinen mit individuellen Charakteren und oftmals von unterschiedlichen Rebsorten einen neuen Wein zu kreieren, der die besten Eigenschaften der einzelnen Weinkomponenten in sich vereint. Diese Komposition bedarf eines großen Fingerspitzengefühls und viel Erfahrung des Winzers. Er kann geschmackliche Akzente setzen, die Charaktereigenschaften einer Sorte abschwächen oder hervorheben. Die besondere Herausforderung liegt darin herauszufinden, in welchem Jahr welche Weine oder Rebsorten in welchen Mengen optimal miteinander harmonieren. Je nach Jahrgang und Reifegrad der Trauben variieren schließlich auch die Anteile, die in ihrer genauen Zusammensetzung oft das Geheimnis des Kellermeisters bleiben.

Mehr als die Summe der einzelnen Rebsorten

Ein weiterer Vorteil einer Cuvée ist es, über mehrere Jahre einen Wein mit annähernd gleichem Geschmack anbieten zu können. Denn ein einzelner Wein aus einer Traubensorte variiert je nach Vegetationsverlauf von Jahr zu Jahr relativ stark. In einer Cuvée mit mehreren Rebsorten kann der Kellermeister diese Jahrgangsunterschiede etwas ausgleichen, indem er beispielsweise die Anteile der einzelnen Sorten verändert. Diese Form der Cuvéetierung kommt insbesondere bei der Herstellung von Markenweinen und -sekten zum Einsatz, wo der Verbraucher ein gleichbleibendes Geschmacksprofil erwartet.

In deutschen Rotwein Cuvées finden sich sowohl traditionelle Rebsorten wie Spät- und Frühburgunder, Lemberger oder St. Laurent wieder, als auch immer öfter internationale Sorten wie etwa Cabernet Sauvignon, Merlot oder Syrah, die ebenfalls zwischenzeitlich in den deutschen Weinbergen zu finden sind.

Im Weißweinbereich ist die Komposition von Burgundersorten, etwa von Weißburgunder und Chardonnay ein Cuveé-Klassiker. Auch die Weine von neuen pilzwiderstandsfähigen Rebsorten werden gerne im Cuvée angeboten.

Darüber hinaus gibt es weiße Cuveés häufig in Form von frisch-fruchtigen Sommerweinen. Hierfür werden oftmals klassische Rebsorten wie Müller-Thurgau, Riesling oder Silvaner mit einer Bukettsorte vermählt, die der Kreation eine besondere aromatische Note gibt.

„Der Verbraucher kann sich bei einer Cuvée über eine konzentrierte Sortenvielfalt im Glas freuen, die zu einem harmonischen Geschmackserlebnis wird“, resümiert Monika Reule.