Deutsches Weininstitut Heimische Weine sind gefragt

Dies geht aus dem Haushaltspanel des Marktforschungsinstituts Nielsen hervor, das vom Deutschen Weininstitut (DWI) neu beauftragt wurde, ab diesem Jahr die Weineinkäufe in Deutschland zu beobachten. Wie aus der Marktanalyse weiterhin hervorgeht, war mit dem Einsetzen der coronabedingten Restriktionen im März im Vergleich zum März des Vorjahres ein besonders starker Zuwachs von jeweils rund 9,5 Prozent bei der Einkaufsmenge und im Umsatz zu verzeichnen.

Erstes Quartal 2020 konstant
Über alle Weinherkünfte gesehen, blieben die eingekauften Weinmengen im ersten Quartal 2020 konstant, bei einem leichten Wertrückgang von einem Prozent. Der Durchschnittspreis lag mit 3,48 €/l für alle Weine und damit ein Prozent unter dem Vorjahresquartal und mit 3,64 €/l für Weine aus deutschen Regionen zwei Prozent niedriger.

Die von der Hochschule Geisenheim quartalsweise durchgeführte Konjunkturbefragung unter 844 Betrieben aus der deutschen Weinwirtschaft (Weingüter, Winzergenossen­schaften, Weinkellereien) hat ergeben, dass sich der Weinabsatz von der coronabedingt geschlossenen Gastronomie und dem Weinfachhandel in den Lebensmitteleinzelhandel verschoben hat.

Große Herausforderungen für Weinerzeuger
Die vielen Betriebe, die vorrangig außerhalb des Lebensmittelhandels vermarkten stehen damit vor großen Herausforderungen. Im Vergleich zum Vorjahr haben Weingüter im ersten Quartal 50% ihrer Absätze in die Gastronomie und 23% der Absätze in den Fachhandel verloren. Durch die globale Reichweite der Krise ist auch der Weinexport der Weingüter um 33% zurückgegangen.

Die Verbraucher haben auch verstärkt über den Onlinehandel gekauft, der bei den Weingütern um 42% gestiegen ist, womit ein kleiner Teil der Quartalsverluste der Weingüter in Höhe von 13% kompensiert werden konnte. Durch die anhaltenden Einschränkungen des öffentlichen Lebens im April und Mai sind für die Weingüter und Genossenschaften für das zweite Quartal deutlich höhere Verluste zu erwarten, während die Kellereien weiter von den Zuwächsen im Lebensmitteleinzelhandel profitieren dürften.