DLG-Jungwinzer und Jungwinzerin des Jahres 2022 Ausgezeichnete Weintalente

Die DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) hat die Jungwinzerin und Jungwinzer des Jahres 2022 gekürt. Viele junge Talente aus zahlreichen Anbauregionen Deutschlands bewarben sich auch in diesem Jahr wieder um den Nachwuchspreis der deutschen Weinwirtschaft. Eine Fachjury wählte aus den besten deutschen Weintalenten die Sieger aus. Erstplatzierter wurde Sebastian Menk vom Wein- und Sektgut Menk in Ingelheim (Rheinhessen). „Vizemeisterin“ darf sich Nicole End von der Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg (Baden) nennen. Den dritten Platz belegt Marian Malinowski vom Weinbau Dr. Manfred Lindicke in Werder (Havel).

Die gezielte Förderung des deutschen Winzernachwuchses ist ein besonderes Anliegen der DLG. In insgesamt drei Runden des DLG-Wettbewerbs stellten die jungen Talente ihr Wissen und Können unter Beweis. Im Rahmen der Qualifikationsrunde wurde das Fachwissen in den Bereichen Oenologie, Wein-Sensorik und internationale Weinwirtschaft in Theorie und Praxis geprüft. In der zweiten Runde wurde die Qualität der Weine im Rahmen der Bundesweinprämierung bewertet. In der Finalrunde stellten sich die besten Teilnehmer schließlich den Fragen einer Fach-Jury aus Weinexperten, die die Sieger unter den besten deutschen Weintalenten ermittelte.

Porträts der DLG-Jungwinzer und Jungwinzerin des Jahres 2022

1. Platz:
Sebastian Menk vom Wein- und Sektgut Menk aus Ingelheim (Rheinhessen)

Mit großer Leidenschaft ist Sebastian Menk im elterlichen Wein- und Sektgut in Ingelheim aktiv. Seit 2017 arbeitet der 27-jährige dort als Teilhaber gemeinsam mit seinem Vater im Weinberg und im Keller. Der staatlich geprüfte Techniker in Weinbau und Oenologie gestaltet bereits aktiv den Generationenwechsel mit. Solange wie möglich will er von der 40-jährigen Erfahrung seines Vaters profitieren. Bereits heute setzt der heimatverbundene, kreative Jungwinzer aber schon eigene Akzente, etwa mit der Erweiterung des Sortiments, dem Anbau von Merlot und Gewürztraminer sowie Frühburgunder und neuen Vertriebswegen.

Weinphilosophie

„Ich möchte harmonische, vollmundige Weine mit Ausdrucksstärke und vollem Charakter kreieren – Weine, die durch ihr persönliches Profil auf sich aufmerksam machen, unverwechselbar im Geschmack sind. Dabei legen wir einen starken Fokus auf regionale Rebsorten wie etwa Frühburgunder, meine Lieblingsrebsorte. Ingelheim bietet eine breite Auswahl an Weinlagen und Böden, so dass die Möglichkeiten für uns vielfältig sind. Handwerkliches Können, ständige Kontrolle und höchste Qualitätsansprüche prägen unsere Arbeit – immer verbunden mit Wertschätzung der Traube und der Natur gegenüber.“

Weitere Infos:https://weingut-menk. de/
 
2. Platz:
Nicole End von der Weinmanufaktur Gengenbach-Offenburg (Baden)

 
Die ausgebildete Weinküferin, Winzerin und Weinbautechnikerin Nicole End arbeitet bei der Weinmanufaktur Gengenbach Offenburg als erste Kellermeisterin. In der Kooperativen ist die 30-jährige zuständig für den Ausbau der Weine. Die Steillagen sind prädestiniert für Burgundersorten, Syrah und Merlot. Winzerin zu sein, ist für Nicole End eine Leidenschaft, die Lebenseinstellung und Berufung zugleich ist und auf dem elterlichen Betrieb ihre Wurzeln findet. Ein dreimonatiger Aufenthalt in Neuseeland hat sie inspiriert Neues im Weinberg und Keller auszuprobieren. Die ehemalige Ortenauer und Badische Weinprinzessin engagiert sich auch in der „Generation Pinot“, um gemeinsam mit anderen begeisterten, jungen Weinmacher:innen Visionen in Weinbau und Vermarktung in Baden zu entwickeln.
 
Weinphilosophie
 
„Wein benötigt Zeit, Ruhe und Geduld. Er ist immer das Ergebnis eines ganz individuellen Zusammenspiels von Boden, Klima, den Weinbergen und dem Menschen. Dieses Zusammenspiel in einem harmonischen Miteinander zu pflegen, ist entscheidend. Individuelle Besonderheiten, seien es Einzellagen, Sorten oder Ideen hervorzuheben, bedeutet den Genuss der Weine spannend und interessant zu machen. Das gelingt nur mit viel Fingerspitzengefühl und handwerklichem Können. Der Respekt vor der Natur bedeutet für mich, immer nur dann einzugreifen, wenn es unbedingt notwendig ist. Nur so entstehen individuelle, unverfälschte und ehrliche Naturprodukte!“
 
Weitere Infos: https://w w w. weinmanufaktur-gengenbach. de/de/
 
3. Platz:
Marian Malinowski vom Weinbau Dr. Manfred Lindicke in Werder (Havel)


Der 30-jährige Winzer und Kellermeister Marian Malinowski ist im Havelland geboren und aufgewachsen. Nach seiner Ausbildung zum Winzer und seinem Getränketechnologie-Studium an der Hochschule Geisenheim zog es ihn zurück in die Heimat. Gereizt hat ihn als Winzer vor allem das Potenzial, das Brandenburg mit seinen Sandböden als nördlichstem Zipfel des Qualitätsweinanbaus in Europa bietet. Die Art des Weinmachens ist hier eine völlig andere. Insbesondere Müller-Thurgau und Sauvignon Blanc entfalten in dieser Region ihre Stärken und ihren Aromareichtum, was der Region ein Alleinstellungsmerkmal verleiht. Malinowski versteht sich auch als Botschafter der Region. Denn die meisten Menschen kennen Brandenburg nicht als Weinland und sind überrascht über die besonders filigranen, frischen und fruchtigen Weißweine mit moderatem Alkoholgehalt (11,5 bis 12,5 vol.%).
 
Weinphilosophie
 
„Wir wollen Weine machen, die trotz herausfordernder Standortbedingungen begeistern. Um eine Weiterentwicklung zu ermöglichen, stellen wir Traditionen regelmäßig in Frage und probieren neue Wege aus. Nur so lässt sich das Potenzial der Trauben in frische, fruchtige und filigrane Aromen verwandeln. Denn sie sind es, die unseren brandenburgischen Wein so einzigartig machen. In unseren Produkten steckt unser ganzes Herzblut, unser Können und unsere Leidenschaft. Es ist die handwerkliche Verbundenheit und die Liebe zur Natur, eine Melange aus konventionellem Weinbau und Naturwein, die unsere Weine weit über Brandenburg hinaus so beliebt machen.“
 
Weitere Infos:https://weinbau-lindicke. de/weinberg/