Eichelmann 2024 Deutschlands Weine

Für die beste Weißweinkollektion des Jahres wird das Weingut Wittmann aus Westhofen in Rheinhessen ausgezeichnet – und Philipp Wittmann ist der erste deutsche Winzer, der diese Auszeichnung bereits zum dritten Mal erhält. „Rheinhessen dominiert seit langem bei unseren Schlussverkostungen der besten deutschen Rieslinge, und seit langem immer oben mit dabei sind die Weine von Philipp Wittmann. Auch im Jahrgang 2022 sind sie wieder großartig, aber auch mit Weißburgunder und Chardonnay ist Philipp Wittmann spitze“ begründet Gerhard Eichelmann die Entscheidung des Redaktionsteams.

Die beste Rotweinkollektion des Jahres hat für die Redaktion das Weingut Franz Keller am Kaiserstuhl. Bereits zum zweiten Mal erhält das Oberbergener Weingut diese Auszeichnung, nun aber in etwas veränderter Besetzung, denn seit einigen Jahren führt Friedrich Keller die Regie im Keller. „Das Weingut Keller und das Restaurant Schwarzer Adler kennt in Deutschland jeder, der sich für gutes Essen und für gute Weine interessiert, ebenso wie Fritz Keller, der den Betrieb erweitert und modernisiert hat. Heute wird er im Betrieb unterstützt von Sohn Friedrich, der in den letzten Jahren neue Ideen eingebracht hat, die Spätburgunder sind heute präziser und frischer als noch vor über einem Jahrzehnt, als wir das Weingut schon einmal für die beste Rotweinkollektion des Jahres ausgezeichnet haben“. So Gerhard Eichelmann bei der Verleihung des Preises.

Sekt aus deutschen Landen hat in den letzten Jahren stetig zugelegt und ist immer interessanter geworden, weswegen die Redaktion seit einigen Jahren einen Preis für die beste Sektkollektion vergibt. Diese Auszeichnung geht an eine Sektkellerei, die zwar schon lange Sekt erzeugt, überwiegend für andere fränkische Weingüter, und in den letzten Jahren erst den Fokus verstärkt auch auf die eigene Marke legt, die Sektkellerei Höfer aus Würzburg in Franken. „Karin und Carsten Höfer haben 1994 ihre eigene Sektkellerei gegründet. Dieses Jahr stellten sie erstmals eine Kollektion von sechs Sekten zur Verkostung an – und diese Kollektion ist großartig, vom nicht dosierten Silvaner bis hin zur im Holz ausgebauten Prestigecuvée Cæur N°001 mit 62 Monaten Hefelager.“ begründet Eichelmann die Entscheidung der Redaktion.

Aufsteiger des Jahres ist Alexander Loersch aus Leiwen an de Mosel. Alexander Loersch hat 2009 den elterlichen Betrieb auf der so genannten Zummethöhe hoch über Leiwen übernommen, seither stetig sich weiterentwickelt. „In den vergangenen Jahren wurden die Rieslinge immer komplexer, saftiger, spannender; sie sind in der Jugend häufig noch verschlossen, entwickeln dann aber eine vibrierende, nachhaltige Art. Schon die Basis ist immer stark, hinzu kommen viele trockene Spitzenrieslinge, aber auch mit seinen edelsüßen Weinen greift Alexander Loersch Jahr für Jahr nach den Sternen“, begründet der zuständige Redakteur Wolfgang Fassbender die Entscheidung des Redaktionsteams.

Entdeckung des Jahres ist ein junges Weingut aus Franken, das Weingut Ottenbreit aus Obernbreit. Nach der Ausbildung zum Winzer und Weinbautechniker und Stationen bei verschiedenen Weingütern hat Christian Ottenbreit 2017 den Betrieb seiner Eltern übernommen und sein eigenes Weingut gegründet, das sich in einem historischen Winzerhof am Breitbach, mitten im Ort, befindet. Die Weinberge werden biologisch bewirtschaftet, die Weine spontanvergoren und nach Maischestandzeit im Edelstahl oder in neuen und gebrauchten Barriques vergoren, teils auch in Amphoren, sie bleiben lange auf der Hefe und werden nicht filtriert. „Eine spannende Kollektion mit Weinen der Jahrgänge 2021 und 2022 präsentiert Christian Ottenbreit zum Debüt, Weine mit einer klaren Handschrift“ begründet Eichelmann die Wahl.

Neben den Weingütern des Jahres präsentiert Gerhard Eichelmann einen Weinklassiker, der damit in die „Mondo-Klassiker-Bibliothek“ aufgenommen wird, in der die großen Weine Deutschlands versammelt sind, jedes Jahr kommt ein Wein aus einer großen Weinlage hinzu. Der Weinklassiker ist für Eichelmann ein Wein, der zum einen hohe Qualität bietet, zum anderen aber auch Jahr für Jahr ein klares Profil zeigt und als Klassiker, als Prototyp seiner Rebsorte und seiner Region gelten kann. Als deutsche Grand Crus bezeichnet er diese Weine. Dieses Jahr fiel die Wahl auf die Lage Kastanienbusch in Birkweiler (Pfalz) mit dem Riesling Großes Gewächs des Weingutes Rebholz: „Ein immer spannender Wein, in der Jugend verschlossen, mit faszinierendem Reifepotenzial“, betont der zuständige Redakteur Jens Wagner.

Der Ehrenpreis für das Lebenswerk wird in diesem Jahr an einen Winzer aus Württemberg vergeben, der wie kein Anderer Akzente gesetzt hat und innovativ war, ohne seine Herkunft zu vergessen. „Gert Aldinger aus Fellbach hat sein Weingut zu einem der führenden deutschen Betriebe entwickelt. Er war schon immer aufgeschlossen für Neues, hat sehr früh schon Cabernet Sauvignon und Merlot gepflanzt, die heute davon erzeugte rote Spitzencuvée wird ihm zu Ehren genannt: GJA. Auch Sauvignon Blanc hat er schon früh angebaut, und traditionelle Rebsorten wie Riesling, Spätburgunder oder Lemberger wurden dennoch niemals vernachlässigt; mit dem Trollinger Sine, dem kein Schwefel zugesetzt wird, oder dem nicht dosierten Sekt hat Gert Aldinger ebenfalls Zeichen gesetzt.“

 

Eichelmann 2024: Die Preisträger

 

Beste Weißweinkollektion

Weingut Wittmann

Westhofen (Rheinhessen)

 

Beste Rotweinkollektion

Weingut Franz Keller

Oberbergen (Baden)

 

Beste Sekt-Kollektion

Sektkellerei Höfer

Würzburg (Franken)

 

Aufsteiger des Jahres

Weingut Loersch

Leiwen (Mosel)

 

Entdeckung des Jahres

Weingut Ottenbreit

Obernbreit (Franken)

 

Klassiker des Jahres

Kastanienbusch Birkweiler Riesling GG

Weingut Rebholz

Siebeldingen (Pfalz)

 

Ehrenpreis für das Lebenswerk

Gert Aldinger

Fellbach (Württemberg)

Gerhard Eichelmann

Eichelmann 2024

Deutschlands Weine

1.188 Seiten, Hardcover,

durchgängig farbig bebildert

Format 17,6 x 25 cm, 39,95 €

ISBN: 9783938839553

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