Ein kulinarisch-kulturelles Wochenende auf der Wartburg

Majestätisch und überragend erhebt sich die Wartburg auf einem schmalen, schroffen Felsgrat, etwa 220 Meter über der Stadt Eisenach. Sie wurde im Jahre 1067 vom Ludwig dem Springer vom Adelsgeschlecht der Ludowinger mit den Worten "Wart! Berg, du sollst mir eine Burg werden", gegründet. Die imposante Burganlage stammt aus dem 12. bis 14. Jahrhundert und ist durch die Landgrafen von Thüringen, die heilige Elisabeth und die Minnesänger des Mittelalters sowie durch den „Sängerkrieg“ bekannt geworden. Der wohl berühmteste Gast, der sich 1521 unter dem Namen "Junker Jörg" die Burg als Zufluchtsort erkor, war Martin Luther, der hier das Neue Testament ins Deutsche übersetzte. Richard Wagner wurde zu seiner Oper "Tannhäuser" inspiriert und Johann Wolfgang Goethe verweilte mehrere Wochen auf der Burg. Seit 1999 gehört die Wartburg zum UNESCO-Weltkulturerbe.

100jähriges Hotel-Jubiläum im Jahr 2014

Das Hotel auf der Wartburg wurde 1914 als "Gasthof für fröhliche Leut" eröffnet. Um dem Burgensemble nicht die Aura zu nehmen, wurde dafür etwa 8m Fels weggesprengt, und auch stilistisch wurde der Hotelbau (in U-Form) entsprechend angepasst. Im Laufe des Jahrhunderts wurden mehrmals Restaurierungen vorgenommen, die letzte im Jahre 2011. Heute ist das Fünf-Sterne-Hotel mit seinen 37 Zimmern, zugehörig zu arcona Hotels & Resorts, bei Kultur und Kulinarik interessierten Gästen äußerst beliebt. Das Hotel bietet fantastische Arrangements mit Klassik-Konzertreihen, Aufführungen der Wagner-Oper Tannhäuser, Freilufttheater sowie entsprechende Kulturereignisse an.

"Einmal Burgfräulein spielen"

Die Wartburg war von jeher ein Ort der Muße und der Blick aus einem der Hotelzimmer, links die überragende Burg und soweit das Auge reicht, ein gigantischer Ausblick auf Eisenach und über Thüringens Wälder, stimmt euphorisch. Das Standesamt bietet im "Jägerzimmer" die Möglichkeit, zwischen Mittelsäulen und dem Kreuzgewölbe, mit dem Blick auf die Burg, feierlich "Ja" zu sagen. Und überhaupt ist es einfach magisch, im Hotel und auf der Burg die Geschichte zu erspüren. Schnell stellt sich die Vorstellung, Burgfräulein oder Burgherr zu spielen, ein. Besonders im ehrwürdigen Wappensaal, den das Hotel für größere Gesellschaften zur Verfügung stellt.

Kloßterrasse und Wartburgtorte

Das kleine, überschaubare Luxushotel strahlt Familiencharakter aus und Hoteldirektor Jens V. Dünnbier, der seit Sommer 2012 die Leitung des Hotels übernommen hat, ist ein exzellenter und umsichtiger Gastgeber. Es gibt sogar ein Hotelarrangement "Kulinarische Auszeit für Genießer", bei dem Direktor Dünnbier persönlich mit seinen Gästen einen Ausflug in das Weingut zu Weimar von Dr. Georg Prinz zur Lippe, unternimmt. Zudem stellt Küchenchef Peter Herrmann seine Landküche "Natürlich Genuss" mit dem Besuch der regionalen Erzeuger vor.

Die gesamte Gastronomie auf der Burg wird vom Hotel auf der Wartburg betrieben. So kann je nach süßen Gelüsten das Burgcafé Gadem für die köstliche Wartburgtorte aufgesucht oder bei Appetit nach Pikantem, die Wartburg-Terrasse mit der ganzen Vielfalt der Thüringer Klöße aus der Manufaktur Heichelheim, besucht werden. Abends, bei Sonnenuntergang und Panoramablick, köstlich dinierend in der Landgrafenstube, leise im Hintergrund klassische Musik hörend, kann die Faszination der "Wart! Berg" verstanden werden.

Fast ehrfürchtig verneigt man sich, ob so viel Geschichte an diesem Ort, wohlwissend, dass dies nicht der letzte Besuch auf der Wartburg war. Dazu passt der Merlot "Höhenflug" vom Weingut Hensel in der Pfalz und wie steht bei diesem Wein geschrieben: "Ein dezentes Plopp. Es strömt in den Kelch. Es funkelt. Aromen schwingen durch die Luft. Wein ist Lust am Genuss".

Eure
Rose Marie Donhauser