Der neue Hauptstadtflughafen könnte Berliner Hotels, Restaurants und Geschäften bis 2016 rund 450 Millionen Euro an zusätzlichem Umsatz bescheren. Zu diesem Ergebnis kommt eine Modellrechnung der Investitionsbank Berlin (IBB).
Die landeseigene Förderbank rechnet laut einer Mitteilung vom Donnerstag aufgrund neuer Flugverbindungen mit 3,5 Millionen zusätzlichen Fluggästen in den nächsten vier Jahren. Die Hälfte von ihnen werde in Berlin aussteigen und die Hauptstadt besuchen, sagte IBB-Volkswirt Hartmut Mertens. Ihre Ausgaben würden der IBB-Rechnung zufolge 2000 neue Arbeitsplätze schaffen.
Unterstellt man in einer Modellrechnung eine durchschnittliche Aufenthaltsdauer pro Fluggast von 1,85 Tagen und einen Ausgabesatz von 137 Euro pro Tag, so werden die zusätzlichen Fluggäste rund 450 Millionen Euro bis zum Jahr 2016 in Berlin ausgegeben haben. Allein die Konsumausgaben der zusätzlichen Gäste werden das Bruttoinlandsprodukt bis zum Jahr 2016 um rund 530 Mio. Euro anheben, 2.000 neue Arbeitsplätze schaffen und 22 Mio. Euro öffentliche Einnahmen generieren.
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Sprungbrett in den Osten
Der neue Flughafen wird aber ab dem 3. Juni 2012 nicht nur mehr Fluggäste in die Region befördern und die Hautstadtregion zukünftig näher an weitere Destinationen der Welt, wie Danzig, Marseille, Bologna und Valencia sowie in Übersee Windhoek und Los Angeles bringen. Vielmehr wird er auch die gesamte Berliner Wirtschaft auf vielfältige Weise positiv beeinflussen. Denn auch über die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg hinaus wird der Airport wichtig sein. So wird sein Einzugsgebiet nach Süden die Städte Dresden, Halle und Leipzig umfassen. Seine Ausstrahlung wird aber auch nach Osten gehen.
Schon im Jahr 2011 nutzten mehr als 1,5 Millionen polnische Fluggäste die beiden alten Berliner Flughäfen. Der Ausbau bestehender und die Etablierung neuer Flugverbindungen sowie der notwenige Ausbau des grenzüberschreitenden Schienenverkehrs nach Polen werden langfristig die Wirtschaft der Hauptstadtregion noch stärker mit der polnischen Wirtschaft verzahnen.
Schon heute ist Polen mit einem Anteil von 41,6% an den Berliner Gesamtexporten in die neuen Beitrittsländer der EU der wichtigste Absatzmarkt noch vor der Tschechischen Republik mit einem Anteil von 25,1%. Allein in den Jahren 2010 und 2011 konnten die Berliner Ausfuhren nach Polen um 29,8% bzw. 2,5% gesteigert werden. dpa/GW