In einem Brief an die Mitarbeiter berichtete die Unternehmensführung am Montag, der gerichtlich bestellte Sachwalter Frank Kebekus und der Generalbevollmächtigte Arndt Geiwitz hätten klar gemacht, dass es angesichts der Corona-Krise «leider auch zu Standortschließungen und dementsprechend auch zu einem Arbeitsplatzabbau kommen muss».
Angaben zur Zahl der bedrohten Filialen oder der gefährdeten Arbeitsplätze machte das Unternehmen nicht. Zunächst hatte das «Manager Magazin» über den Brief berichtet.
In dem zweiseitigen Schreiben betonte die Konzernführung, Galeria Karstadt Kaufhof habe während der Zeit der Komplettschließungen mehr als eine halbe Milliarde Euro an Umsatz verloren. Aufgrund der anhaltenden Kaufzurückhaltung werde sich der Umsatzverlust wahrscheinlich sogar noch auf bis zu eine Milliarde Euro erhöhen. Deshalb seien weitere Sanierungsmaßnahmen nötig, um das Unternehmen nachhaltig gesund aufzustellen.
Bei der Gewerkschaft Verdi sorgte der Mitarbeiterbrief für Empörung. Der Verdi-Fachbereichsleiter Einzelhandel, Orhan Akman, sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Es ist ein Armutszeugnis, dass den Insolvenzverwaltern und der Unternehmensführung nichts anderes einfällt, als die Axt an die Personalkosten zu legen und Filialen zu schließen.»
Statt neue Kürzungsorgien einzuleiten, solle das Unternehmen lieber Wege finden, Beschäftigten und Filialen eine Zukunft zu bieten, verlangte der Gewerkschafter. dpa