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Zum 26. Mal zeichnet der Gault&Millau Weinguide die besten Winzer und Weine Deutschlands aus. Zu "Winzern des Jahres" kürte die Redaktion Fritz und Friedrich Keller aus Baden. Sieben Weine erhalten in diesem Jahr die Höchstnote von 100 Punkten.
Fritz und Friedrich Keller Foto: Lucie Greiner
Winzer des Jahres:
Fritz und Friedrich Keller, Weingut Franz Keller, Baden
"Zupacken und Loslassen, Fritz Keller kann beides. Mit Herz, Hand und Verstand hat er das Weingut seines Vaters noch größer gemacht. Nun legt er es vertrauensvoll in Sohn Friedrichs Hände. Gemeinsam schreiben die Beiden die Geschichte fort - die Weine sind expressiver und persönlicher denn je", würdigt der Gault&Millau das Duo. Und weiter: "Die hier vorgestellte Kollektion übertrifft in puncto Eleganz und Ausdruck alles auf diesem Traditionsweingut bisher Dagewesene und zeugt von der kundigen wie mutigen Hand von Friedrich, der das in ihn gesetzte Vertrauen und die frühe Verantwortung selbstbewusst und souverän zu nutzen weiß." Für diese Leistung erhält das Weingut vier von fünf möglichen Trauben.
Aufsteiger des Jahres:
Albert Behler, Weingut Karthäuserhof, Ruwer
Zum Aufsteiger des Jahres wählten die Experten den Karthäuserhof in Trier-Eitelsbach an der Ruwer. Das Gut blickt auf über 750 Jahre Weinbautradition zurück und verfügt mit dem Eitelsbacher Karthäuserhofberg über eine Monopollage von Weltruf. In den letzten Jahren hatte es an Strahlkraft verloren. Dank Albert Behler, so die Redaktion, erlebe es nun eine Wiedergeburt: "Mit Umsicht und Weitsicht bringt Albert Behler ein Juwel der deutschen Weinkultur wieder zum Funkeln. Einst waren die Weine des Karthäuserhofs Legende - nun strahlen sie in neuem Glanz. Kristallklar und quellfrisch erzählen sie von ihrer großen Vergangenheit und einer hellen Zukunft." Die Gault&Millau-Equipe vergibt dafür drei rote Trauben.
Entdeckung des Jahres:
Simone Adams, AdamsWein, Rheinhessen
Die Entdeckung des Jahres kommt aus Rheinhessen. Simone Adams übernahm 2010 nach dem Tod des Vaters über Nacht das Familienweingut und stellte es konsequent neu auf. "Mit scharfem Geist, glasklarer Vision und großem Feingefühl gibt Simone Adams den Burgundersorten Profil", so die Redaktion "Die Kalkböden ihrer Heimat Ingelheim fängt sie authentisch und zugleich mit ganz persönlicher Handschrift ein - und verhilft so einem alten Terroir zu neuem Ausdruck.". Im Gault&Millau Weinguide 2019 erhält sie drei Trauben.
Sieben Mal 100 Punkte
Sieben Weine zeichnet der Gault&Millau 2019 mit der Höchstnote von 100 Punkten aus. "Immer wieder stellt man mir die Frage, ob sich beispielsweise die besten deutschen Spätburgunder wirklich mit den Top-Pinots aus dem Burgund messen können", so Chefredakteurin Britta Wiegelmann. "Meine Überzeugung ist: ja, absolut. Und zwar gerade, weil es keine Kopien sind. Die Weine, die wir dieses Jahr mit 100 Punkten würdigen, erzählen mit atemberaubender Präzision, Finesse, Harmonie und Emotion von ihrem einmaligen deutschen Terroir. Sie sind unvergleichlich - und reihen sich genau deshalb gleichberechtigt unter die größten Gewächse der Welt ein." Die 100-Punkter sind:
2017 Birkweiler Kastanienbusch Riesling Großes Gewächs
Weingut Ökonomierat Rebholz, Pfalz
2013 Riesling R
Weingut Peter Jakob Kühn, Rheingau
2015 Gutedel Jaspis 10hochvier
Weingut Ziereisen, Baden
2016 Malterdinger Bienenberg Spätburgunder Wildenstein Großes Gewächs
Weingut Bernhard Huber, Baden
2016 Bürgstadter Hundsrück Spätburgunder Großes Gewächs
Weingut Rudolf Fürst, Franken
2013 Spätburgunder RdP
Weingut Knipser, Baden
2011 Brut Nature
Weingut Aldinger, Württemberg
Drei neue 5-Trauben-Güter
Drei Betriebe steigen neu in die 5-Trauben-Gruppe und damit in die Kategorie "Weltklasse" auf. Es handelt sich um die Weingüter Georg Breuer (Rheingau), Salwey (Baden, Foto unten) und Ziereisen (Baden). Damit umfasst die Spitzengruppe nun insgesamt 20 Betriebe. "Die drei Aufsteiger glänzen nicht nur seit Jahren mit Spitzenqualität, sie bestechen auch mit einer ganz eigenen Handschrift", so Britta Wiegelmann.
Am 13. November 2018 erscheint der Gault&Millau Weinguide 2019 im Münchner ZS Verlag. Für die neue Ausgabe des Leitmediums der deutschen Weinbranche begutachtete und bewertete das 18-köpfige Team um Chefredakteurin Britta Wiegelmann 1065 Weingüter und über 11.500 Weine. "Es ist uns eine Freude, Bühne und Botschafter für das deutsche Weinschaffen zu sein, ein Hin-Führer zu Weinkultur und ¬genuss in sämtlichen Facetten", so Britta Wiegelmann. "Unsere diesjährigen Preisträger zeigen aufs Schönste, was heute in Wein-Deutschland möglich ist: Wir ehren eine souveräne Generationenübergabe, die Wiedergeburt einer Ikone und eine junge Winzerin mit ganz eigener Vision." ZS Verlag (1058 Seiten, 39,99 Euro).