update: Neue Chefs beim Gault Millau
Kollektion des Jahres stammt vom Weingut Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan
Aufsteiger des Jahres wurde das Weingut Jakob Schneider (Nahe)
Entdeckung des Jahres ist Julia Bertram (Ahr)
Sommelier des Jahres 2017 darf sich Marco Franzelin, Restaurantchef im Vendôme in Bergisch Gladbach, nennen.
Weinexperten haben für den Weinguide mehr als 13 000 Weine von 1300 deutschen Weingütern geprüft. Im vergangenen Jahr war Peter Jakob Kühn aus dem Rheingau ausgezeichnet worden.
Neben dem «Winzer des Jahres» werden auch die «Kollektion des Jahres», der «Aufsteiger des Jahres», die «Entdeckung des Jahres» und der «Sommelier des Jahres» prämiert.
Der Name Gault&Millau geht auf die Journalisten Henri Gault und Christian Millau zurück, die 1969 in Frankreich erstmals ihren Feinkost-Führer herausbrachten. Die Redaktion des Gault&Millau Weinguide hat den Anspruch, dass kein Wein und kein Weingut von Bedeutung darin fehlen sollen. dpa
Siegerweine des Jahres
Bester Winzersekt Brut
2005 Blanc et Noir, Raumland (Rheinhessen)
Bester Spätburgunder
2014 »RdP«, Knipser (Pfalz)
Bester weißer Burgunder
2015 Chardonnay »R«, Ökonomierat Rebholz (Pfalz)
Bester trockener Silvaner
2015 Rothlauf Großes Gewächs, May (Franken)
Bester trockener Riesling
2015 Morstein »Großes Gewächs«, Keller (Rheinhessen)
Bester Riesling feinherb
2015 Domprobst Alte Reben, Selbach Oster (Mosel)
Bester Riesling Kabinett
2015 Saarburger Rausch, Zilliken (Saar)
Beste Riesling Spätlese
2015 Trittenheimer Apotheke Alte Reben, Eifel (Mosel)
Beste Riesling Auslese
2015 Saarburger Rausch Goldkapsel –4–, Zilliken (Saar)
Bester edelsüßer Riesling
2015 Pettenthal TBA lange Goldkapsel, Keller (Rheinhessen)
Die Sieger 2017
Zum »Winzer des Jahres« der Ausgabe 2017 kürte die Gault&Millau-Redaktion Hans-Joachim und Dorothee Zilliken vom Weingut Zilliken – Forstmeister Geltz an der Saar. »Ein beeindruckend tiefer Keller mit fast 100 Prozent Luftfeuchtigkeit, darin perfekt gepflegte Holzfässer, in denen die brillantesten aller Saarweine heranreifen«, so Joel B. Payne. »Hanno Zilliken, unterstützt von Tochter Dorothee, erzeugt vom Literwein bis zu edelsüßen Preziosen schlanke, strahlend klare Rieslinge. Seine Weine besitzen wahrlich zeitlose Größe, fernab jedes Modetrends!«
Der Ehrentitel »Kollektion des Jahres« geht in diesem Jahr an Ulrich Mell vom Weingut Geheimer Rat Dr. von Bassermann-Jordan. »Wir waren unglaublich positiv überrascht von der jüngsten Entwicklung bei diesem renommierten Weingut. Bereits mit dem vorherigen Jahrgang hatte Kellermeister Ulrich Mell eine neue Richtung angedeutet, doch mit den 2015ern dürfte er die beste Leistung seines Lebens eingefahren haben«, erklärt Joel B. Payne. »Dies gilt sowohl für die trockenen Großen Gewächse als auch für die fulminanten Edelsüßen.«
Der Titel »Aufsteiger des Jahres« geht an das Weingut Jakob Schneider an der Nahe. »Seit Jakob Schneider jun. in den elterlichen Betrieb an der Mittleren Nahe einstieg, eilt das Gut von Erfolg zu Erfolg«, so Gault & Millau Chefredakteur Joel B. Payne. »Etliche Spitzenlagen der Nahe und 52 verschiedene Gesteinsformationen bilden die Basis für die herrlich ausdrucksstarken Weine des Gutes. Vom einfachsten Wein bis zu den atemberaubenden Spitzen hat jeder Wein Schliff, Würze und Saftigkeit. All das noch dazu zu überaus fairen Preisen.«
Die »Entdeckung des Jahres 2017« machte der Gault&Millau Herausgeber Joel B. Payne bei der einstigen Deutschen Weinkönigin Julia Bertram von der Ahr: »Julia Bertram, Jahrgang 1989, war einst die 64. Deutsche Weinkönigin und zeigt nun mit ihrem eigenen Weingut, dass sie nicht nur theoretisch viel über Wein weiß, sondern ihr Wissen auch praktisch großartig umsetzen kann. 2013 war ihr erster eigener Jahrgang mit Kleinstertrag, und schon mit dem Nachfolger zeigte sie, was für ein Riesentalent sie ist!«
»Sommelier des Jahres 2017« darf sich Marco Franzelin, Restaurantchef im Vendôme in Bergisch Gladbach, nennen. Denn: »Mit profundem Wissen, dem siebten Sinn für Neues in der Weinwelt und feinem Gespür für die Gästewünsche begleitet er eine hochkomplexe Küche sehr individuell.«
Die Bernhard Breuer-Trophy ist der Wettbewerb für gereifte trockene Riesling-Gewächse, der nach 15 Jahren zu den wichtigsten Wettbewerben dieser Art in Deutschland zählt. Der diesjährige Sieger kommt vom Rheingauer Ausnahmeweingut Bernhard Breuer mit Berg Schlossberg 2005. Der Wein ist laut Gault&Millau-Jury verspielt, elegant, facettenreich, animierend sowie voller feiner Fruchtaromatik.
Den besten gereiften Spätburgunder fanden die Gault&Millau-Verkoster rund um Joel B. Payne im Weingut Friedrich Becker (Pfalz) mit dem 2005er Pinot Noir, den besten reifen, weißen Burgunder mit dem 2011er Weißburgunder im Sonnenschein bei Ökonomierat Rebholz (Pfalz) und den besten fruchtsüßen Riesling beim Weingut Zilliken an der Saar mit dem 2005er Saarburger Rausch – 2 –. Die erstmals mit der Ausgabe 2017 vergebene Fritz-Knorr-Trophy für den besten fünf Jahre lang gereiften trockenen Riesling geht an den 2011er Forster Pechstein des Pfälzer Weinguts Bürklin-Wolf (Pfalz).
Die Aufsteiger im Gault&Millau Weinguide 2017
Höchstnote für die weltbesten Weinerzeuger
Dönnhoff Hermann, Oberhausen (Nahe), S.491
Kühn Peter Jakob, Oestrich (Rheingau), S.693
Schäfer-Fröhlich, Bockenau (Nahe), S.517
Zilliken, Saarburg (Mosel-Saar-Ruwer), S.478
Excellente Betriebe, die zu den besten Weinerzeugern Deutschlands zählen
Koch Bernhard, Hainfeld (Pfalz), S.586
Müller-Catoir, Neustadt-Haardt (Pfalz), S.605
Schneider Jakob, Niederhausen (Nahe), S.522
Wegeler, Gutshaus Oestrich (Rheingau), S.726
Weiser-Künstler, Traben-Trarbach (Mosel-Saar-Ruwer), S.474
Ziereisen, Efringen-Kirchen (Baden), S.215
Sehr gute Erzeuger, die seit Jahren konstant hohe Qualität liefern
Altenkirch Friedrich, Lorch (Rheingau), S.657
Clauss, Nack (Baden), S.130
Fricke Eva, Eltville (Rheingau), S.679
Haart Julian, Piesport (Mosel-Saar-Ruwer), S.368
Josten & Klein, Remagen (Ahr), S.99
Jülg, Schweigen (Pfalz), S.579
Kauer Dr. Randolf, Bacharach (Mittelrhein), S.313
Kleinmann Ökonomierat, Birkweiler (Pfalz), S.583
Köwerich Nick, Leiwen (Mosel-Saar-Ruwer), S.396
Kriechel Peter, Neuenahr-Ahrweiler (Ahr), S.101
Landgraf, Saulheim (Rheinhessen), S.796
Von der Mark, Bad Bellingen (Baden), S.175
Oetinger, Erbach (Rheingau), S.705
Sander, Mettenheim (Rheinhessen), S.815
Schneider Karlheinz, Bad Sobernheim (Nahe), S.523
Solter Sekthaus, Rüdesheim (Rheingau), S.719
Später-Veit, Piesport (Mosel-Saar-Ruwer), S.455
Teschke Michael, Gau-Algesheim (Rheinhessen), S.835
Wachtstetter, Pfaffenhofen (Württemberg), S.925
Zimmerle, Korb (Württemberg), S.928
Gute Erzeuger, die mehr als das Alltägliche bieten
Arnold, Wilhelm,Randersacker (Franken), S.224
Bibo &Runge, Hallgarten, Rheingau (Rheingau), S.662
Dautermann, Ingelheim (Rheinhessen), S.756
Ehrhard Carl (Rheingau), S.673
Eser August,Oestrich-Winkel (Rheingau), S.675
Giegerich, Großwallstadt (Franken), S.242
Höfflin, Bötzingen (Baden), S.151
John Hirschhorner Weinkontor, Neustadt (Pfalz), S.578
Klein Christian, Kröv (Mosel-Saar-Ruwer), S.393
Krämer, Auernhofen (Franken), S.254
Lotz, Klaus, Erden (Mosel-Saar-Ruwer), S.408
Meierer, Kesten (Mosel-Saar-Ruwer), S.412
Ortenberg, Schloss (Baden), S.183
Pfirmann, Landau (Pfalz), S.615
Pröstler, Retzbach (Franken), S.267
Raddeck, Nierstein (Rheinhessen), S.808
Salm, Prinz, Wallhausen (Nahe), S.516
Sauer Heiner, Böchingen (Pfalz), S.621
Schaefer Karl, Bad Dürkheim (Pfalz), S.622
Schneider, Ellerstadt (Pfalz), S.626
Schweinhardt, Langenlonsheim (Nahe), S.525
Strauch, Sektmanufaktur, Osthofen (Rheinhessen), S.832
Thanisch, Lieser (Mosel-Saar-Ruwer), S.461
Vaux, Eltville (Rheingau), S.724
Werther Windisch, Mommenheim (Rheinhessen), S.847
Westerhaus, Schloss Ingelheim (Rheinhessen), S.848
Wolf, Birkweiler (Pfalz), S.644
Verlässliche Betriebe mit einer ordentlichen Standardqualität
Adams, Ingelheim (Rheinhessen), S.740
Alte Schmiede, Siefersheim (Rheinhessen), S.741
Auggen, Winzerkeller (Baden), S.121
Breit Manfred, Piesport (Mosel-Saar-Ruwer), S.339
Ellermann-Spiegel, Kleinfischlingen (Pfalz), S.562
Emmerich-Koebernik, Waldböckelheim (Nahe), S.493
Engel, Flörsheim (Rheinhessen), S.760
Escher, Schwaikheim (Württemberg), S.900
Graf, Weyher (Pfalz), S.570
Hirschmann, Oestrich-Winkel (Rheingau), S.683
Hiss, Eichstetten (Baden), S.150
Hörner, Hainbachhof, Hochstadt (Pfalz), S.575
Hunn, Gottenheim (Baden), S.155
Kastler & Friedland, Radebeul (Sachsen), S.875
Keller Lorenz, Erzingen (Baden), S.160
Klieber, Hangen-Weisheim (Rheinhessen), S.790
Lüttmer, Berlin (Saale-Unstrut), S.865
Lützkendorf, Bad Kösen (Saale-Unstrut), S.865
Montana Weinmanufaktur, Auerbach (Hessische Bergstraße), S.301
Müller-Ruprecht, Kallstadt (Pfalz), S.607
Sankt Anna Schwaab, Erden (Mosel-Saar-Ruwer), S.445
Schlumberger Rainer, Sulzburg (Baden), S.192
Schuh Sörnewitz (Sachsen), S.879
Schwedhelm, Zell (Pfalz), S.628
Vereinigte Hospitien, Trier (Mosel-Saar-Ruwer), S.465
Vogel, Vogtsburg-Oberbergen (Baden), S.206
Vollmer Hubert, Durbach (Baden), S.207
Walldorf-Pfaffenhof, Saulheim (Rheinhessen), S.840
Weinegg, Hochheim (Rheingau), S.729
Zwölberich, Langenlonsheim (Nahe), S.532
Die komplette Übersicht der Auf- und Absteiger finden Sie im Gault&Millau Weinguide 2017 ab Seite 932.
Gault&Millau Weinguide Deutschland 2017
Das unabhängige Standardwerk der deutschen Weinszene, herausgegeben von Joel B. Payne. Im Porträt: die 1.000 wichtigsten und interessantesten Weingüter Deutschlands mit ausführlichen (Kontakt-)Informationen, Übernachtungs- und Sightseeing-Tipps. Über 11.500 aktuell bewertete Weine und Trinkempfehlungen machen den Gault&Millau Weinguide Deutschland zum unverzichtbaren Ratgeber und Begleiter für alle Freunde deutscher Weine.
Die besten deutschen Winzer in den 13 Anbaugebieten von der Ahr, über Baden, Franken, die Mosel bis nach Württemberg. Alle Weine der aktuellen Jahrgänge unabhängig verkostet und bewertet vom Experten-Team des Gault&Millau. Mit Informationen zu den beliebtesten Rebsorten wie Riesling, Spätburgunder oder Silvaner, Weinhändler-Adressen, Weinbewertungen und den Auszeichnungen des Jahres, allen voran der Gault&Millau-Winzer des Jahres.
Joel Payne, Carsten Henn, Martin Both, Gault&Millau, Weinguide Deutschland 2017, 960 Seiten, ca. 700 Abbildungen, Preis: 34,99 Euro, Christian Verlag