Größen aus Politik, Wirtschaft und Kultur reisten in das beschauliche Schützen am Gebirge, um Alain Weissgerber als Gault&Millau-Koch des Jahres zu ehren. Schauplatz ist die Wirkungsstätte des begnadeten Kochs, der taubenkobel. Damit Weissgerber nicht selbst für alle kochen musste, rückten vier seiner langjährigen Wegbegleiter an und leiteten das Menü mit Finger Food zum Aperitif und hochkreativen Amuse bouche ein: Vincent Zanardi, Jürgen Csenscits, Christoph Mandl und Francesco Cortadella.
Die Gault&Millau Herausgeber Martina und Karl Hohenlohe würdigten Weissgerber nicht nur als Koch, sondern vor allem als Menschen und Persönlichkeit. Landeshauptmann Stellvertreterin Astrid Eisenkopf und Wirtschaftskammerpräsident Andreas Wirth zollten dem Küchenchef großen Respekt und würdigten seine Rolle als Botschafter des Burgenlandes und die wirtschaftliche Bedeutung des Ausnahme-Restaurants.
“Eine Laudatio auf Alain Weissgerber zu halten ist mehr als das: es ist Ehre, Vergnügen, Freude, alles in einem. Man muss sich sein Leben, sein Wirken, sein Schaffen auf der Zunge zergehen lassen.“
Eröffnete Laudatorin Mavie Hörbiger mit emotionalen Worten.
Karl Hohenlohe, Thierry Guillon-Verne, Alain Weissgerber, Barbara, Eveline und Walter Eselböck, Martina Hohenlohe, Reinhard Hanusch © Johann Korlath
Der offizielle Höhepunkt war die Überreichung der Urkunde, die Weissgerber als Koch des Jahres auszeichnet. Damit einher gingen Geschenke, die der kreative Koch seinen Alltag bereichern sollen. Lohberger Botschafter Reinhard Hanusch übergab eine maßgefertigte Kochjacke und Kult-Messermacher Richard Kapeller überreichte ein wertvolles, maßgefertigtes Messer mit einem Schaft aus Giraffenknochen, den härtesten und langlebigsten Knochen, die Kappeller kennt.
Der inoffizielle Höhepunkt war nicht bloß einer, er folgte in mehreren Akten auf Tellern serviert. Kredenzt wurden u. a. Butterbrioche mit Bauernbutter, Ente aus dem Holzofen und ein großartiges Dessert aus Joghurt und Rhabarber, gefertigt von Patisserie-Großmeister Vincent Zanardi, der übrigens am vergangenen Wochenende die Geburtstagstorte für Victoria Beckham kreieren durfte.
Prominente Gäste wie Mavie Hörbiger, Florian Scheuba, Birgit Lauda, Konstantin Filippou, Andreas Döllerer und viele mehr genossen Kochkunst auf höchstem Niveau.
“Für mich ist Alain Weissgerber klarerweise ein Koch des Jahres. Ich bin ein großer Fan von ihm, ich schätze seine Küche seit Jahren und bin ein riesiger Fan der gesamten Familie und was das Haus ausmacht. Es ist eine Oase! Kunst und Kulinarik zusammen. Was hier geschaffen wurde, ist extraordinary.” - Konstantin Filippou
Unterstützung und Applaus kam besonders herzlich von der Familie. Allen voran von Ehefrau und Gastgeberin Barbara Eselböck, von den Schwiegereltern und Taubenkobel-Gründern Eveline und Walter Eselböck sowie vom Winzerpaar Stefanie und Eduard Tscheppe vom Gut Purbach.
Martina und Karl Hohenlohe bedanken sich bei den Partnern Lohberger, Metro, Laurent Perrier, Omnibiotic und der Brennerei Ziegler.
Darum ist Weissgerber Koch des Jahres
Obwohl Alain Weissgerber das Rampenlicht nicht gerade sucht, ist er eine fixe Größe am kulinarischen Himmel des Landes. Ein Fels in der gastronomischen Brandung – und genau dafür ehrt ihn Gault&Millau. Er kommt aus dem Elsass, lernte in der Hotelfachschule und kochte dort in jungen Jahren bei Dominique Le Stanc, im Bristol in Niederbronn und im Stöneck in Heidelberg. Unter anderem. Übersiedelte dann nach Österreich und dockte im Steirereck an. Jener Kaderschmiede, die in Österreich für exzellente Küche ebenso bekannt ist wie als Grundstein für solide Karrieren. Weissgerber verlässt das Steirereck, übernimmt die Blaue Gans, um schließlich im Taubenkobel in Schützen am Gebirge anzukommen.
In der Küche ist Weissgerber ein begnadeter Handwerker, der den Elsässer in sich nicht wirklich verbergen kann. Von Zeit zu Zeit schreibt er selbstbewusst alte französische Klassiker auf die Karte, die man nirgendwo im Land besser serviert bekommt als im taubenkobel. Sonst ist seine Küche eher der Region und vor allem der Saison verschrieben. Weissgerber bildet den Charakter so dermaßen präzise in seinen Gerichten ab, wie man es sonst eigentlich nur aus der japanischen Kaiseki-Küche kennt. Die Teller sind geradlinig, aufs Wesentliche konzentriert und hochgradig präzise. Und das seit Jahren.