Insgesamt seien 80 000 Flaschen mit verschiedenen Rebsorten abgefüllt worden, teilte Geschäftsführer Werner Bender mit. Er ist zugleich Vorstand der Genossenschaft Wein-Mehrweg eG. Das Flaschenpfand liegt den Angaben zufolge bei 25 Cent. Bislang gab es nur 1-Liter-Flaschen in einem entsprechenden Pfandsystem.
Die neue 0,75-Liter-Mehrweg-Pfandflasche ist nach den Worten von Bender zentral lizenziert und kann neben Genossenschaften auch von privaten Weinbaubetrieben genützt werden. Ein großes Pfandsystem brauche eine standardisierte Flasche. Diese habe die Genossenschaft Wein-Mehrweg nun entwickelt. Man wolle die Flasche im Rundlauf betreiben. Sie könne bis zu 50 Mal wiederverwendet werden. Damit spare man Energie und Ressourcen im Vergleich zur Verwendung von Einwegflaschen.
Zunächst seien die neuen Flaschen bei Getränkehändlern zu finden. Der Einstieg des Lebensmitteleinzelhandels sei nur eine Frage der Zeit, sagte Bender und verwies auf entsprechende Gespräche. Nähere Details nannte er aber nicht.
Auch der Getränkefachhandel sieht ein wachsendes Interesse an Wein in Mehrwegflaschen. «Insbesondere im Hinblick auf die sich abzeichnenden gesetzlichen europäischen Rahmenbedingungen wird die Weinbranche sich bewegen müssen, um den Mehrweganteil weiter zu erhöhen», meinte im vergangenen März Dirk Reinsberg, Geschäftsführender Vorstand im Bundesverband des Deutschen Getränkefachgroßhandels.
Lob für den Vorstoß kam von den Grünen im Landtag. «Aus energie- und ressourcensparenden Gründen ist es gut, so schnell wie möglich in die Wiederverwertung von Glasflaschen einzusteigen», sagte der Fraktionssprecher für Weinbau, Reinhold Pix. Das sei auch aus finanziellen Gründen sinnvoll, denn Glas sei zur Zeit unglaublich teuer. Zusätzlich zur Pfandflasche braucht es aus Pix' Sicht noch ein flächendeckendes Sammel- und Spülsystem. dpa