Lea Linster über Genuss im Restaurant und Gesundheit

Spitzenköchin Lea Linster präsentiert am 14. August 2011 ihr neues Projekt Zu Gast bei Léa Linster und ihren Freunden im Privathotel Lindtner in Hamburg. Für die GOURMETWELTEN der Anlass für ein Interview mit der Sterneköchin.

 

Was halten Sie von den unzähligen Koch-Shows im Fernsehen, die ein Massenpublikum anziehen?

Linster: Da ist für jeden etwas dabei, das finde ich ganz fantastisch. So lernen die Leute endlich einmal ihr Essen kennen. Es wird höchste Zeit, dass die Leute darüber nachdenken, was sie essen. Sie bekommen dabei ein anderes Bewusstsein, sowohl für das Essen als auch für das Kochen. Das ist auch gut für die, die kochen.

Nutzen Sie die Möglichkeiten der social media, online geht es inzwischen hoch her um Köche und Restaurants?

Das macht mir manchmal ein bisschen Angst, man sieht die Gefahren nicht sofort. Es wird alles hektischer und schneller, und hat mit Genuss nichts zu tun. Genuss ist bedächtiger. Aber auch ich habe demnächst eine neue Seite auf facebook. Leider habe ich mich anfangs zu wenig selbst darum gekümmert, jetzt machen wir es besser.

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Sie arbeiten an dem neuen Projekt Lea Linster & Freunde, worum geht es?

Auftritte mit Freunden sind viel vergnüglicher und kreativer. Dabei zeigen meine Freunde, mit denen ich zusammenarbeite, die Tischkultur zum Kochen. Zum Beispiel Porzellan von Reichenbach oder Messer von Solicut , Olivenöl von Fernando Pensato, die Wildkräuter von Waltraud Witteler oder meine eigenen Weine kommen dazu. Die Gäste sollen von der guten Qualität profitieren, wir sind zusammen eine große Genuss-Familie, die sich gern präsentiert. (Zum Termin Zu Gast bei Lea Linster & Freunden in Hamburg)

Was halten Sie für den wichtigsten Trend in der Gastronomie?

Für mich ist Genuss das wahre Thema. Genuss, Qualität und Gesundheit. Aber nicht nur mit Werbe-Schlagwörtern wie Bio, Light oder Sexy-food, was immer das auch sein mag. Es muss echt und authentisch sein, nur dann stimmt es. Wer Genuss und Freude verbindet, lebt grundsätzlich auch gesund.

Was würden Sie ohne ihr Restaurant machen?

Gar nichts. Denn mich ohne Restaurant gibt es nicht. Ich brauche auch nie aufzuhören, das kann ich machen, bis ich 100 bin. Ich teile mein Restaurant gern mit meinen jungen und hochtalentierten Köchen und Serviceleuten.

Wie entspannen Sie am besten?

Bei einem gutem Essen in guter Gesellschaft. Und Weine gehören auch dazu. Um mich fit zu halten, laufe ich gern. Jeden Morgen nehme ich meine beiden Stöcke und laufe durch meine Weinberge. Immer allein, das ist meine Freude und Freiheit. Dabei kann ich denken, was ich will. Und planen für den Tag.

Helfen Sie bei der Ernte auf der Domaine Lea Linster mit?

Ja, ich koche jedes Jahr für das Ernte-Team. Gegessen wird im Weinberg. Dazu gibt es ein Gläschen Elbling "Domaine Léa Linster" vom Vorjahr, das ist immer ein feiner Tropfen.