Neapolitanische Pizza in Berlin Spaccanapoli Nr.12

Der Name stammt übrigens von der Straße “Spaccanapoli“, die Neapel mitten im Zentrum quasi zweiteilt. Die “Nr. 12“ gehört hingegen zum Straßennamen der Pizzeria in Berlin, der Wühlischstraße. Zwei Neapolitaner zeichnen verantwortlich für das Projekt: Sergio Priore (35), ausgebildeter Koch und Pizzabäcker, der schon das Berliner Restaurant MedEATearranean Trip führt, und Gabriele Iaconis (34).

Geheimnisvolle Mehlmischung

Das Geheimnis des Teiges liegt in einer speziellen Mischung aus verschiedenen Original Caputo-Mehlen und wenig Hefe – die genaue Mischung hütet Pizzabäcker Valerio allerdings wie die meisten Pizzabäcker wie seinen Augapfel. Bei Originalofen “Scugnizzo Napoletano”, der von der strengen “Associazione Pizza Verace Napoletana“ für das Backen original neapolitanischer Pizza zugelassen wurde, ist kein Holzofen - die sind in Berlin bei Neueröffnungen nämlich nicht mehr erlaubt - sondern wird elektrisch betrieben. Einmal im heißen Ofen, ist höchste Konzentration gefragt – bei durchschnittlich 440-460 Grad muss  die Pizza nämlich in genau einer Minute raus. Wie es sich für eine echte Pizza napoletana gehört, kommt sie recht groß und mit einem 2 cm breiten Rand auf den Teller.

Zeitgenössische Pizza

Außer klassischen Pizzen wie “Bufala“, “Quattro Formaggi“ oder “Salsiccia e Friarielli“ stehen eigene, zeitgenössische Kombinationen auf der Karte: Darunter die “Hot Calabria” mit Tomatensoße, Fiordilatte-Mozzarella, Nduja-Salami, Auberginen und Parmesan, “Autumn in Rome” mit Kürbiscreme, Guanciale und Parmesan oder für Veganer*innen eine „Vegan Friends“ oder „Vegan Master“.  Zum Niederknien fanden wir die “Pistacchia” mit Ricottacreme, Mortadella, Burrata und gehackten Pistazien. In der Mitte befindet sich eine ganze Kugel sahnige Burrata, die zusammen mit den crunchy Pistazien und einem fluffig-lockeren, nur dezent mit rauchigen Flecken versehenen Rand zu einem vielschichtigen Gesamtaroma verschmilzt. Auch die „Vegan Friends“ mit süßen roten Zwiebeln, Auberginen und Champignoncrème sorgt für aufregende Pizza-Momente – und belehrt jeden von zähen Käsemengen abgeschreckten Pizzahasser eines Besseren. Italiener*innen trinken übrigens am liebsten Bier zur Pizza und nicht etwa den in Teutonien für besonders authentisch gehalten Rotwein. Ein Aperol Spritz passt auch immer, und erfreulicherweise hat das Spaccanapoli Nr.12 für Aperitif-Fans auch eine leckere alkoholfreie Variante im Angebot.

Süß und fettig

Frittiertes steht genauso für Neapel wie Cicchetti für Venedig. Und so stehen auch im Spaccanapoli Nr.1 diverse in Fett gebackene Appetizer auf der Karte. Allen voran das neapolitanische Streetfood par excellence, ein Gemüse-Tempura mit Zitronenaioli, das gerne als „Cuoppo“ (einer Papiertüte) serviert wird Außerdem probierten wir Kartoffelkroketten, Gorgonzola-Arancini, Zeppole (frittierter Pizzateig) und Zucchiniblüten gefüllt mit Ricotta und Provola. Letztere eignen sich übrigens selbst für Fett-Skeptiker, sind sie doch herrlich zart, hübsch anzusehen und nur mäßig in Teig gehüllt. Als Dessert entschieden wir uns für Babà, die typisch neapolitanische, in Rum getränkte Brioche mit Sahne. Wer sich mit Schrecken an den Rausch nach in Alkohol schwimmendem Gebäck erinnert kann sich im Spaccanapoli entspannen: Das Gebäck schmeckt leicht, dezent süß und leicht mit Rum aromatisiert. Die ebenfalls klassisch napoletanische Sfogliatella gibt es in der Version „riccia“ = knusprig oder „frolla“ = Mürbeteig. Alles köstlich, alles original – perfekt, um die Wartezeit bis zum nächsten Italienurlaub zu überbrücken.

Spaccanapoli Nr. 12 – Berlin

Wühlischstraße 12, 10245 Berlin-Friedrichshain

Öffnungszeiten: von Dienstag bis Sonntag von 11 bis 22:30 Uhr

 

Geht mehr essen! Eure Gesa Noormann