In den insgesamt acht Kategorien und auch bei den Sonderpreisen räumte dann aber vor allem eine andere deutsche Weinregion ab: die Mosel. Sie stellt auch den „Riesling des Jahres“ mit stolzen 96 Punkten. In diesem Jahr errang die Auszeichnung eine Spezialität, die deutsche Winzerinnen und Winzer in den nächsten Jahren wohl immer seltener produzieren werden – und irgendwann vielleicht gar nicht mehr. Die Rede ist vom Eiswein. Der bei minus 9 Grad gelesene Leiwener Klostergarten vom Weingut Rosch zeigt auf grossartige Art, was dadurch fehlen wird.
Für Gesprächsstoff in der Weinszene dürfte sorgen, dass ein Riesling vom ersten richtigen Jahrgang des neuen Teams im Spitzenweingut Karthäuserhof den Sonderpreis «Federleicht» erringen konnte. Richard Grosche und Mathieu Kaufmann, die vorher Reichsrat von Buhl zu Glanz verhalfen, zeigen mit ihrem «Schieferkristall» dass sie etwas an der Ruwer bewegen. Die Subregion konnte sich auch dank Maximin Grünhaus und Erben von Beulwitz hervorragend platzieren. Auffällig ist zudem, dass sich die Nahe sehr gut präsentierte. Neben Korrell auf Platz 2 der Gesamtwertung konnten auch Forster, Hees, Schauß und Weber hervorragende Bewertungen erringen.
Erstmals wurde auch ein Preis für den besten Roten Riesling vergeben, eine Rebsorte, die gerade einen kleinen Boom in Deutschland erlebt. Preisträger ist das Weingut der Stadt Mainz – Fleischer Wein seit 1742, deren 2019er Bodenheimer Mönchspfad trocken die gesamte Konkurrenz hinter sich liess. Einen Sonderpreis gab es auch für den besten Bio-Riesling (Georg Siben Erben / Pfalz), sowie für die Best Buys bis 10 € (Schauß / Nahe), 10 – 15 € (F.J. Regnery / Mosel), 15 – 20 € (S.A. Prüm / Mosel) und 20 – 30 € (Kuhn / Pfalz). VINUM entspricht damit dem Wunsch der Leserschaft Weine auszuzeichnen, die ein besonders gutes Preis/Genuss-Verhältnis bieten.
Seriensieger gibt es natürlich ebenfalls. Diese Leistung verdient besonderen Respekt, weil die Jury alljährlich durchgewürfelt wird – im Jubiläumsjahr ganz besonders. Es waren Weingüter wie Matthias Müller oder Hans Wirsching, die auch 2021 glänzen könnten.