Ritz Carlton Dubai Marina & St.Regis Hotel Reisebericht Dubai & Abu Dhabi

Wer zwei Jahre nicht da war muss erst mal schauen Bekanntes wieder zu finden. Längst strecken sich neue Hochhäuser. Ein Flughafendesaster wie in Berlin - unvorstellbar im Reich der Scheichs. Dabei entstehen nicht einfach nur neue Häuser. Oft sind es wahre Kunstwerke. Rund, gebogen, gedreht oder einfach nur hoch. So wie etwa in Dubai. Da scheint es auch keine Rolle zu spielen wie heiß es gerade ist. So heiß dass selbst das iPhone kurzzeitig eine Abkühlung verlangt. Da bleibt nur der Gang in den Schatten oder an eine Bar im Pool. Etwa im St.Regis oder im Ritz Carlton. Die Auswahl an Fünf-Sterne-Hotel ist in Dubai und Abu Dhabi reichlich.

Am Strand der Dubai Marina ziehen gemächlich zwei Kamele entlang. Ein Bild wie man es erwartet. Sehr traditionell. Beim Blick gegen Land hat man eher den Eindruck in Miami Beach zu sein. Aber dutzende Hochhäuser sind in den vergangenen Jahren entstanden, künstliche Kanäle auf denen am Ufer Yachten vertäut sind die alle im Größenwettbewerb zu stehen scheinen.

Direkt am Strand liegt das Ritz Carlton Dubai Marina. Es war eines der ersten in der Gegend und hat den schönsten Palmengarten weit und breit. "Am Anfang war es nicht ganz einfach hier jemanden hin zu bekommen", erzählt Lothar Quarz. Er leitet seit fünf Jahren das Ritz Carlton im Financial Center in Dubai. "Hier sind wir aber mehr als 20 Kilometer von der City Dubais entfernt und noch vor wenigen Jahren war hier gleich hinter dem Hotel Wüste. Inzwischen indes kann man auf der einen Seite den Garten, Pool und Strand genießen, den Skydivern beim Starten und Landen zuschauen und davon träumen wie dort links bald ein riesiger Unterhaltungskomplex auf einer künstlichen Mole entsteht. Klar dass es dort auch so etwas wie das London-Eye geben soll. Klar auch, dass es größer sein wird.

Geht man Richtung Stadt aus dem Ritz fühlt man sich ein wenig wie in Miami Beach. Ein paar kleine Cafés, Boutiquen, Bars, schicke Autos am Straßenrand. All das ist in den vergangenen zehn Jahren entstanden. Trotz fast geplatzter Immobilienblase im Jahre 2005, die Dubai an den Rand des Ruin getrieben hat. Machthaber Muhammed Al Maktoum war das Geld ausgegangen. Aber zum Glück hat man ja Verwandtschaft.  Einen Onkel. Nur durch die Hilfe des Kalifen bin Zayid aus dem benachbarten Emirat Abu Dhabi konnte Dubai weiter bauen.

Ein Grund auch warum aus dem Burj Dubai der Burj Khalifa wurde. Von dessen Aussichtsplattform in 452 Metern hat man den Überblick über die Versammlung der Wolkenkratzer. Die indes im Verhältnis zum Burj Khalifa alles nur ein wenig an den Wolken schaben. Reckt er sich doch 828 Meter in den Himmel. Gleich daneben findet sich die Dubai Mall. Hört sich nicht spektakulär an ist aber wohl mit spektakulärste beste Mall auf dem Planeten. Vergleichbar vielleicht nur mit der Mall of America in Bloomington/Minnesota.

In Dubai ist die Mall dann auch der Freizeitspaß. Aquarium, Eislaufen, Essen, Shoppen, Kino, es ist eine Stadt in der Stadt. Nur zum Ski laufen muss man in die Mall of the Emirates nur wenigen Kilometer entfernt. Und es geht weiter. Schon plant man mit der Mall of the World die größte Shoppingstadt der Welt. Damit auch im Sommer die Touristenströme nicht abreißen. Die Scheichs machen ihr Land fit für die Zeit wenn die Ölströme ausbleiben.

Das wird auch im benachbarten Abu Dhabi überdeutlich. Überall Kräne, etliche neue aufgeschüttete Inseln mit Verkehrsanbindung aber noch unbebaut. Spannend zu sehen was sich dort in ein paar Jahren in den Himmel streckt.  So wie etwa die beiden Nation Towers gleich unweit des Emirates Palace. Die Türme beherbergen das St. Regis Hotel mit einem fast so schönen Beach Club wie das bereits erwähnte Ritz Carlton. Doch im Hotel selbst merkt man dass fünf Sterne nicht gleich fünf Sterne sind. Die Einrichtung ist perfekt. Eine Hotelhalle die ihren Namen verdient, obligatorisch viel Marmor und Gold. Im Gegensatz dazu das Ritz Carlton, welches eher die lokalen Traditionen aufnimmt. Aber das ist Geschmackssache.

Der wesentliche Unterschied ist das Personal. Es darf ruhig bezweifelt werden, ob all zu viele im St.Regis eine Hotel- oder Gaststättenausbildung genossen haben. Da hilft dann auch nicht bei einer Bestellung gefühlt ein Dutzend Mal Thank You zu sagen. Die benutzten Gläser in meinem Hotelzimmer wurden zwar auch immer hübsch abgeräumt. Doch zum Glück blieb ich nicht länger als fünf Nächte sonst wäre auch kein Zahnputzglas mehr da gewesen um einen Drink aus der Minibar zu nehmen.

Ein kurioser und nicht so recht erklärbarer Unterschied war auch am Pool zu erkennen. Relativ viele tätovierte Gäste im St.Regis, nicht ein Tattoo im Ritz Carlton. Dubai eben vielleicht doch ein wenig stilvoller. Aber auch das soll ja eine Geschmacksfrage sein. Nun ja - nicht für mich. In Abu Dhabi jedenfalls ist mehr als deutlich an den Nachbarn Dubai ran kommen zu wollen. Die Ferrari-World bringt Touristen, im November ist der Grand Prix Zirkus zu Gast im Emirat. Und mit ihm dann sicherlich auch Tausende Touristen.  

Nur etwas mehr als 100 Kilometer sind Abu Dhabi und Dubai getrennt. Schon jetzt hat man bei der Fahrt mit dem Auto eigentlich nicht das Gefühl wirklich außerhalb zu sein. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis beide Städte fließend ineinander übergehen. Die Kamele am Strand sind dann vielleicht das Letzte was an orientalische Zeiten erinnert. 

Bin dann mal wieder unterwegs