„Niemand muss sich mit seinen Tischnachbarn verbrüdern“, meint Mit-Eigentümer Giacomo Mattogno, „aber die Atmosphäre macht es möglich.“ In seiner Heimat ist es einfacher, mit Fremden einen angenehmen Abend zu verbringen, doch der gebürtige Römer ist sich sicher, dass die Berliner das auch lieben werden.
Dabei werden wie in Italien zur Pasta keine Messer gereicht und zu jedem Nudelgericht gibt es genug Brot, um die Saucenreste stilecht vom Teller aufzusaugen. „Genauso schmeckt uns die Pasta am besten“, erklärt der zweite im Eigentümer-Bunde, der Niederländer Thomas Rolink. Das Restaurant im Kollwitz-Kiez will nicht viel mehr sein, als die neue Stammlocation für Pasta-Liebhaber, wie die Eigentümer es selber sind.
Bei Giacomo Mattogno war es aber nicht die Mutter, die seine Leidenschaft für gutes Essen entfachte: Sein Onkel hatte eine Osteria, in der der Römer als Kind die köstlichen Speisen essen durfte. Außerdem besuchte Giacomo oft seine Großeltern auf ihrem Bauernhof, die ihren Enkel dort nicht nur mit Hausgemachtem verwöhnten, sondern ihm auch zeigten, wie man Tiere artgerecht hält – bevor es dafür überhaupt diesen Begriff gab. Trotzdem hat der 34-Jährige als Sounddesigner erst einen Umweg über die Musik gemacht, eher er vom Mischpult jetzt endlich an den Herd wechselte.
Auch Spaghetteria Berlin Mit-Eigentümer Thomas Rolink hat nicht gleich erkannt, dass die Gastronomie seine wahre Berufung ist. Der 26-Jährige kommt aus Amsterdam und hat neben seinem Studium der Verhaltensökonomie immer in Restaurants und Kneipen gearbeitet. Als er den Master in der Tasche hatte, begann er in den Bereichen Marketing und e-Commerce in der Lebensmittelindustrie zu arbeiten. Obwohl Giacomo Mattogno und Thomas Rolink in Kreuzberg sogar in derselben Straße wohnen, lernten sie sich erst durch einen gemeinsamen Bekannten kennen. Durch Giacomo merkte Thomas, wie sehr er die Gastronomie vermisste.
Zusammen entdeckten sie die Spaghetteria in Amsterdam, die sie durch ihr italienisches Flair, das ungezwungene Beisammensein, und die Idee, mit sechs frischen Pasta-Gerichten, die täglich wechseln, reichlich Geschmack auf den Tisch zu bringen, nachhaltig beeindruckte. Sie brachten das Konzept, das in den Niederlanden bereits mehrfach überzeugt, mit nach Berlin und beschlossen, hier selbst die Spaghetteria Berlin zu eröffnen. Dabei nehmen sich Giacomo Mattogno und Thomas Rolink kreative Freiheiten, um dem Berliner Publikum Tribut zu zollen.
Wie beim Vorbild gibt es eine kleine, feine Karte, die jeden Tag wechselt. Grundsätzlich gibt es immer zwei vegetarische Varianten, zwei mit Fisch und zwei mit Fleisch zur Auswahl. Für Veganer hält die Küche zusätzlich eine Penne all‘arrabbiata bereit. Einen unvergesslichen Einstieg in den Abend bereitet ein Aperitivo begleitet von Bruschetta mit Trüffel und Pilzen, Tomaten und Oregano sowie Artischocken und Pecorino Romano. Zum Dessert werden Klassiker wie Tiramisù oder Sgroppino angeboten.
„Berlin ist nicht Amsterdam, wir werden hier einen ganz besonderen Wohlfühlort schaffen, der Menschen miteinander verbindet“, betont Thomas Rolink und Giacomo Mattogno fügt hinzu: „la Dolce Vita funktioniert überall auf der Welt: Die Grundlage dafür ist vor allem beste Pasta und die machen wir selbst.“ Eröffnet wurde die Spaghetteria Berlin Anfang Juli 2022. Hier heißt es: „Willkommen in deinem neuen Stammlokal. Isst du mit?“
Das Restaurant verfügt über 70 Plätze und weitere 60 auf der Terrasse und ist montags bis donnerstags ab 17:00 Uhr geöffnet, freitags bis sonntags ab 12:00 Uhr. Reservierungen unter berlin(at)spaghetteria.com.