Statt Weihnachtsgans Truthahn, Schwarzfederhuhn und Hirschgulasch

15 Kilogramm wiegt der stattliche Vogel, den der Kellner des Berliner Restaurants Brechts Steakhaus vom Backblech mit beiden Händen auf den Tisch wuchtet. Acht Stunden hatte er im Ofen geschmort, bevor er appetitlich duftend auf unseren Tellern landet. Dass wir Truthahn essen und nicht Gans, liegt nicht etwa am amerikanischen Thanksgiving. Schuld ist vielmehr die Vogelgrippe und eine dementsprechende Knappheit an Gänsen - wer überhaupt welche kriegt, muss hohe Einkaufspreise zahlen.

Michael Pankow, der neben Brecht’s Steakhaus auch das benachbarte Ganymed betreibt, hatte sich erfolgreich mit Gans-to-go über die Lockdowns gerettet. Nun hat er sich umorientiert: „Natürlich haben wir immer noch Gans im Angebot. Die meisten Gäste und Firmenkunden greifen aktuell lieber zu unseren preislich attraktiveren Weihnachts-Alternativangeboten wie Hirschragout, Schwarzfederhuhn und Truthahn.“

Köstliche Alternativen zur Gans

Und die schmecken richtig gut. Der auf den Punkt gegarte Truthahn kommt ganz klassisch mit Laugenknödeln, Rotkohl, Grünkohl und Sauce - als Tribut an die amerikanische Tradition sind auch Cranberries dabei. Das Gericht ist für 6 Personen (160 Euro) konzipiert, wir haben es aber mit deutlich mehr Personen kaum geschafft. Kleiner Tipp: Selbst die Liebhaberinnen vom mageren Brustfleisch waren sich übrigens einig, dass die Keulen besonders saftig schmecken - also unbedingt alle Teile vom Tier probieren.

Begeistert hat uns auch das getrüffelte Schwarzfederhuhn (120 Euro für vier Personen) mit seinem besonders schmackhaften Fleisch, das trotz seines geringen Fettgehalts perfekt saftig gegart war. Die französische Edelrasse wächst meist im Freien auf, was zu einer viel festeren und aromatischeren Fleisch führt als beim gemeinen Haushaltshuhn. Passend zu seiner französischen Herkunft serviert es das Brechts mit Kartoffelpüree, Bodin noir und Apfelchutney. Die gegrillte Birne mit Zimt-Zabaione ist danach kaum noch zu schaffen, aber ein sehr gelungener Abschluss.

Wer trotz allem nicht auf seine Gans verzichten möchte, greift zur Lackierten Keule mit Cassie-Rotkohl (39 Euro).

Die schönste Saison des Jahres im Brecht’s Steakhaus endet am 2. Weihnachtsfeiertag, dem 26. Dezember 2022. Vorbestellungen und Reservierungen für Brecht’s Steakhaus telefonisch unter +49 (0) 30 2757 2037 oder per E-Mail an reservierung(at)brechts.de. Weitere Informationen unter https://shop.ganymed-brechts.de. Das Restaurant verfügt über 100 Innenplätze sowie 100 Außenplätze und ist täglich von 12:00 bis 24:00 Uhr geöffnet.

Gans essen und Gutes tun

Oder probiert sie ein paar Straßen weiter im schönen, preussischblauen Heritage im Hotel Luc am Gendarmenmarkt. Küchenchef Florian Glauert kämpft mit den gleichen Problemen, hat den klassischen Martinsgansbraten aber trotzdem bis zum 26.12. auf der Karte. Für 69 Euro gibt es dazu eine Bouillon von der Gans als Vorspeise und einem Schokoladendessert mit Rotwein, Zwetschgen und Knickebein zum Nachtisch. Der unschuldig klingende Name „Praline légère“ täuscht uns kaum über seine Üppigkeit hinweg. Aber wer zählt an kalten Novembertagen schon Kalorien?

Besonders gut gefallen hat uns, dass das Hotel Luc - ganz im Einklang mit dem heiligen St. Martin, der seinen Mantel teilt -  zur Weihnachtszeit eine Charity-Aktion gestartet hat. Alle zu erwerbenden Geschenke im Weihnachtsregal sind von Sponsor*innen gestiftet und die Erlöse gehen komplett an das Berliner SchutzengelWerk. Schlemmen, schöne Geschenke finden und Gutes tun - eine tolle Idee.

HERITAGE BERLIN

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