Ein Mittwochvormittag im Oktober 2013 im Le Bernadin in New York: Im höchstbewerteten Restaurant der Stadt gibt sich die Crème de la Crème der internationalen Weinszene sprichwörtlich die Klinke in die Hand. Austrian Monuments: Four Decades of Great Grüner Veltliner lautet das Motto einer Vertikalverkostung von 31 Grünen Veltlinern mit einem hochkarätige Panel, bestehend aus Jancis Robinson MW (Financial Times), David Schildknecht (The Wine Advocate), Aldo Sohm (Le Bernardin) und Terry Theise (Michael Skurnik Wines), moderiert von Willi Klinger, Geschäftsführer der ÖWM.
Präsentiert wurden nach zwei klassischen Weinen zum Einstieg zunächst drei Flights mit je drei großen Reserve-Veltlinern der Jahrgänge 1971 – 1999. Diese zeigten mit ihrer Komplexität, Frische und Klarheit das hohe Reifepotenzial des Grünen Veltliners auf. Die zweite Gruppe bestand aus zwölf Weinen mit je einem Vertreter der Jahrgänge von 2011 bis 2000. Ganz klar ging dabei hervor, dass die Grüner Veltliner-Weine sowohl in warmen als auch kühleren Jahrgängen hervorragend sein können, wobei warme Jahrgänge besonders von längerer Flaschenreife profitieren.
Zwischen den Flights war Platz für angeregte Diskussionen des Panels, die durch zahlreiche Fragen und Wortmeldungen aus dem Publikum ergänzt wurden. Terry Theise, der Pionier unter den US-Importeuren von Grüner Veltliner-Weinen wies darauf hin, dass große Grüne Veltliner nicht nur zu den großen Weißweinen der Welt zählen, sondern dabei auch konkurrenzlos günstig sind: „Monumental Grüner Veltliner is the greatest value in the fine wine world.“
Aldo Sohm betonte besonders die Vielseitigkeit des Grünen Veltliners im Restaurantalltag: „Es gibt nur sehr wenige Rebsorten, die in der Kombination mit den verschiedensten Küchen so ausnehmend gut einzusetzen sind.“
David Schildknecht bewies tiefe Fachkenntnisse über die Weine, sowohl was deren Produktionsart als auch deren Terroir betrifft. Der Doyen der New Yorker Weinjournalisten, Howard Goldberg (The New York Times), fasste dies elegant zusammen: „Terry Theise’s eloquence and David Schildknecht’s technical savvy put the “Four Decades of Great Grüner Veltliner” seminar on Mount Olympus.”
Sowohl Terry Theise, als auch Jancis Robinson MW hatten Österreichs Weine über den Riesling näher kennen gelernt, zeigten sich aber in der Folge auch von der Komplexität und Kraft des Grünen Veltliner stark beeindruckt. Jancis Robinson MW erinnerte an das legendäre „London Tasting von 2002“ und unterstrich, dass Grüner Veltliner in Großbritannien bereits als „noble Rebsorte“ angesehen ist. Grüner Veltliner sei keine Modeerscheinung, sondern ein fixer Stern am Firmament der international anerkannten Rebsorten. Willi Klinger dazu: „Für mich war es elementar, ein Statement für die Weine der Reserve-Kategorie des Grünen Veltliner zu setzen, um der Gefahr einer Reduzierung unserer Paradesorte auf die Billigschiene entgegenzuwirken.“
Ein erstklassiges Publikum
Die Gästeliste, mit dem meistgelesene Weinautor der Welt, Hugh Johnson, an der Spitze liest sich wie das Who is Who der internationalen Weinpresse. Der Einladung folgten unter anderem Eric Asimov (The New York Times), Tyler Colman (Dr. Vino), Mary Ewing-Mulligan MW (International Wine Center), Alice Feiring (The Feiring Line), Howard Goldberg (The New York Times), Josh Greene (Wine & Spirits Magazine), Megan Krigbaum (Food & Wine Magazine), Elin McCoy (Bloomberg News), Dave McIntyre (Washington Post), Stephen Tanzer (International Wine Cellar), Lettie Teague (The Wall Street Journal), sowie Christy Canterbury MW, Michael Madrigale (Bar Boulud), Véronique Rivest (Sommelier Vizeweltmeisterin), Dustin Wilson (Eleven Madison Park) und zahlreiche weitere Experten aus der Weinbranche.
Exquisites Service und imposantes Food & Wine Pairing
Das Team des Le Bernardin zeigte eindrucksvoll, wie Service auf 3-Michelin-Sterne Niveau auszusehen hat. Zum Abschluss servierte Küchenchef Eric Ripert drei gemeinsam mit Chef-Sommelier Aldo Sohm perfekt auf die Weine abgestimmte Kreationen aus dem Repertoire des anerkannt besten Fischrestaurants der USA. Willi Klinger dazu: „Eric Ripert hat wie selten jemand auf die dazu servierten sechs Grünen Veltliner aus den Jahrgängen 2010, 2009 und 2007 hingekocht. Ich empfinde das als ganz großes Kompliment an den österreichischen Wein.“