The Taste startet auf Sat.1

Von Dorit Koch

Ausgerechnet mit einem Tim-Mälzer-Rezept trifft die Hausfrau nicht den Geschmack von Tim Mälzer. Lammgeschnetzeltes mit Möhren, Pistazien und griechischen Reisnudeln hat die 69 Jahre alte Kandidatin Heidi in der Sat.1-Show «The Taste» zubereitet. Mälzer und seine Kollegen Lea Linster, Alexander Herrmann und Frank Rosin dürfen jeweils nur einen Löffel des gesamten Gerichts probieren und müssen sich entscheiden, bevor sie Helga gesehen und gesprochen haben.

«Nur der Geschmack zählt» lautet das Motto des aus den USA stammenden Formats, das am Mittwoch (13. November/20.15 Uhr) startet. Nach «Blind Auditions» bei «The Voice of Germany» folgt nun «Blind Tasting» bei «The Taste».

Sowohl Hobby- als auch Profiköche dürfen in dem Wettbewerb, dessen Sieger 100 000 Euro gewinnt, antreten. Jeder der vier Spitzenköche, die ganz wie bei der Musikshow «The Voice» zu Coaches werden, stellt sich ein Team aus vier Kandidaten zusammen. Entscheiden sich mehrere Coaches für einen Teilnehmer, kann dieser wählen.

In den weiteren fünf Folgen kochen die Kandidaten dann in diversen «Koch-Challenges» mit- und gegeneinander, wie der Sender ankündigt: «Ob im Team mit ihrem Coach oder alleine - es zählt weiterhin allein der Geschmack. Und es wird weiterhin nur bewertet, was auf den Gourmet-Löffel passt.» Jeweils drei Kandidaten müssen nach jeder Folge gehen.

«Wir sind Coaches, die auch echt verlieren können», wird Mälzer von Sat.1 zitiert. «Denn wir können uns auch lächerlich machen. Und zwar indem wir Essen analysieren und Essen rausschmeißen, das vielleicht sogar von uns trainiert worden ist.»

Zumindest seine eigene Kreation erkannte der Hamburger im Fall der Kandidatin Heidi aus Velbert bei Wuppertal schon mal nicht wieder. Dabei ist die Hausfrau und Hobbyköchin, die «zum Kochen gekommen ist, wie jede Frau, wenn sie heiratet», ein Fan des 42-Jährigen. «Tim ist für mich ein unheimlich ehrlicher Koch, der auch mit erfahrenen Mitteln und ohne großes Chichi sehr leckere Sachen kocht», sagt sie.

Rosin nennt ihn derweil im Show-Streit einen «Laberheini», nachdem sich Mälzer selbst wieder als «Hausfrauenkoch» anpries. Auch sonst dürfen sich die Coaches gern ein bisschen necken und um die Kandidaten buhlen - so wie es The BossHoss, Sunrise-Avenue-Frontmann Samu, Nena und Max Herre bei «The Voice» vormachen.

Oder auch andersrum: «Bei einigen Löffeln, die ich gegessen habe, habe ich gedacht: "Super, passt in mein Team"», sagt Herrmann. «Als ich dann gesehen habe, wer dahinter ist, charakterlich, habe ich sie manchmal auch ein bisschen zu einem anderen Coach hin gequatscht, weil er oder sie da einfach besser hinpasst.»

Das «tragende Element der Show» erklärt Herrmann: «Auf einem Teller anrichten ist das eine. Dabei kann man sich dann da was abschneiden, hier was zusammenkratzen, da was auf die Gabel mit dazu nehmen. Dann dosiert man sich das selbst, isst es und dann kann man auch schneller und anders entscheiden», meint er. «Auf dem Löffel musst du direkt anrichten...Es muss sofort passen, die Aromen müssen sofort greifen und dann darfst du handwerklich auch keine Fehler machen.» dpa