Ulrich Brandl neuer Dehoga-Präsident Bayern

Der Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband (BHG) will die Verbandsarbeit modernisieren und Zukunftsthemen stärker betonen. Der neue Präsident Ulrich N. Brandl will vor allem die breitgefächerte Basis und die Bezirksvorsitzenden stärker und frühzeitiger in die Verbandsarbeit und die Entscheidungen des Präsidiums einbinden. «Wir wollen auch die regionalen Unterschiede in Bayern stärker als bisher berücksichtigen», sagte der 49-Jährige am Dienstag.

Für Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) hat sich der Inhaber eines Bio-Kinderhotels in Zettisch (Landkreis Cham) über Bayerns Grenzen hinaus als innovativer Hotelier und engagierter Fürsprecher für den Tourismus einen ausgezeichneten Namen gemacht. «Ich bin überzeugt, dass mit ihm der Modernisierungsprozess der bayerischen Gastronomie und Hotellerie erfolgreich fortgesetzt wird», gratulierte der Minister Brandl zu seiner Wahl. Die 42 000 Hoteliers und Gastronomen im Freistaat bilden nach Verbandsangaben mit 315 000 Erwerbstätigen das Rückgrat der Tourismusindustrie in Bayern.

Brandl bekräftigte die Forderung des Hotel- und Gaststättenverbandes, die gesamte Gastronomie in den ermäßigten Mehrwehrsteuersatz von sieben Prozent einzubeziehen. «Das wäre nur konsequent und würde Wettbewerbsnachteile für die Gastronomie beseitigen», sagte der neue BHG-Präsident. Bislang gilt die politisch umstrittene Ermäßigung bei der Mehrwertsteuer nur für die Hotellerie.

Zu neuen Vizepräsidenten wurden bei der nichtöffentlichen Verbandsversammlung am Montagabend in Schweinfurt Angela Inselkammer aus Aying bei München und Thomas Förster aus Feucht bei Nürnberg gewählt. Die Berufsbildungsexpertin Inselkammer soll sich laut Brandl verstärkt um die Folgen des demografischen Wandels für die Gastronomie kümmern. Tank- und Rastanlagenbetreiber Förster soll der Systemgastronomie mehr Gewicht in der Verbandsarbeit einräumen. Dieser Sektor generiere mittlerweile die Hälfte der Umsätze in der Branche, sagte Brandl.

Der 49-Jährige war in den vergangenen vier Jahren Stellvertreter von Verbandschef Siegfried Gallus. Bei der Wahl setzte sich Brandl am Montagabend knapp gegen den 55-Jährigen durch. «Die Wahl war keine Kampfabstimmung, sondern eine demokratische Alternative, bei der die Mehrheit der Delegierten meinen Vorstellungen gefolgt ist», sagte Brandl. Gallus war vier Jahre Präsident des BHG. Für seine langjährigen Verdienste wurde er zum Ehrenpräsidenten des Verbandes ernannt.

Wirtschaftsstaatssekretärin Katja Hessel (FDP) geht davon aus, dass dem neuen Führungstrio auch ein Schulterschluss zwischen dem ländlichem und dem großstädtischem Raum gelingt. «Wenn Stadt und Land kooperieren, profitiert die gesamte Tourismuswirtschaft im Freistaat», erklärte Hessel. dpa